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Liebe Leserinnen & Leser,
gesund leben und die Umwelt schonen, daran kommt heute kaum noch ein Unternehmen vorbei, wie drei aktuelle Meldungen aus der Branche zeigen: Dr. Oetker will im Rahmen einer "Sustainability Charter" u.a. den Einsatz von Salz, Zucker und Fett um bis zu 20 Prozent reduzieren, Lebensmittelabfälle vermeiden und nachhaltige Verpackungen einsetzen. Transgourmet führt mit "Natura" seine erste Bio-Marke für die Gastronomie ein. Und die Drogerie-Kette dm bietet unter dem neuen Label "Pro Climate" ab heute umweltneutrale Produkte an. Drei Beispiele, wie Konzerne die Welt ein kleines bißchen besser machen können.
Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß
Im Zuge der Digitalisierung wird es für Unternehmen zunehmend wichtiger Daten zu zentralisieren und manuelle, siloartige Prozesse durch funktionsübergreifende digitale Workflows zu ersetzen. In einer Accenture-Umfrage von 2020 gaben 41 % der CEOs an, dass sie derzeitig nicht schnell genug auf veränderte Marktbedingungen und Kundengewohnheiten reagieren können. 77% von ihnen gaben jedoch an, dass sich in ihrem Unternehmen die Art und Weise, wie es mit seinen Kunden interagiert, grundlegend ändern wird. Neue, komplexe Kundenanforderungen erfordern neue Technologien und Organisationsstrukturen, um die Zukunft gestalten zu können. Ein Aufwand, der sich lohnt. Die Accenture-Experten Nicole Steinmetz und Thomas Täuber zeigen im Partnerbeitraf, wie der Wandel gelingt.
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Große Finanzierungsrunde im Bereich Retail Tech: Das Unternehmen Trax erhält eine Kapitalspritze von 640 Millionen Dollar. Das frische Geld kommt von Softbank, Blackrock, Sony und einem kanadischen Pensionsfonds. Trax ist ein Spezialist für Bilderkennung und will mit seiner Einzelhandelsplattform Marken und Händler ein Verständnis dafür geben, was in jedem Geschäft im Regal passiert. Zu den Kunden zählt u.a. auch der deutsche FMCG-Riese Henkel, der mit den Lösungen von Trax ermittelt, wie mehr als 900 verschiedene Artikel in 2.500 Filialen in Deutschland performen. Trax wurde 2010 gegründet und ist in den vergangenen Jahren auch durch Übernahmen gewachsen. So zählt seit 2019 auch die US-App Shopkick zum Unternehmen.
Der Lebensmitteldiscounter Aldi Nord lässt sich offenbar von Express-Lieferdiensten wie Gorillas aus Berlin inspirieren - und will nun einen ähnlichen Service testen: In Zusammenarbeit mit dem spanischen Liefer-Startup Glovo sollen fünf Aldi-Märkte in Barcelona und Lissabon noch im April erste Ware ausliefern, wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet. Der Verkauf läuft über die App von Glovo und die Lieferung soll innerhalb von 30 Minuten erfolgen, wie es bei Glovo Standard ist. Läuft alles nach Plan, ist eine Erweiterung des Angebots auf weitere Märkte denkbar. Wer mehr über Glovo wissen möchte: Unser Schwesterportal mobilbranche.de beleuchtet die App näher. Glovo ist zudem Spaniens wertvollstes Startup und konnte erst letzte Woche weitere 450 Millionen Euro von Investoren einsammeln.
Das Thema Second Hand hat in der Corona-Krise einen regelrechten Boom erlebt, vermutlich auch, weil viele Menschen im Lockdown die Zeit genutzt haben, mal richtig auszumisten. Davon profitieren vor allem Wiederverkaufsportale für gebrauchte Kleidung, die sogenannten Reseller. Die deutsche Second-Hand-Plattform Mädchenflohmarkt etwa wuchs 2020 um über 50 Prozent auf einen zweistelligen Millionenumsatz, so Gründerin Maria Spilka gegenüber Business Insider. Für 2021 erwartet Mädchenflohmarkt weiterhin ein konstantes Wachstum und ein Umsatzplus zwischen 60 und 80 Prozent. Auch der Re-Commerce-Allrounder Momox verzeichnete 2020 einen Umsatz von 312 Millionen Euro — ein Wachstum von 25 Prozent.
Auch Online-Apotheken wie Shop Apotheke zählen zu den Corona-Gewinnern: Nach vorläufigen Berechnungen stieg der Konzernumsatz im 1. Quartal 2021 um 22,5 Prozent auf 284 Millionen Euro gegenüber 232 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Die Zahl der aktiven Kunden erhöhte sich allein in den letzten drei Monaten um eine halbe Million auf 6,8 Millionen und lag damit 1,8 Millionen höher als ein Jahr zuvor. Erst vor wenigen Tagen hatte Shop Apotheke das Startup MedApp gekauft, um in den Niederlanden im Markt für verschreibungspflichtige Medikamente (Rx) und digitale Gesundheitsservices mitzumischen.
Gleich mehrere schwedische Onlinehändler sind in den vergangenen Wochen an die Börse gegangen, wie Jochen Krisch von Exciting Commerce beobachtet hat. Dazu zählen Linas Matkasse, Pionier im Bereich Kochboxen, das früher zunächst Vorbild und später Übernahmekandidat für HelloFresh war. Doch das Unternehmen ist eigenständig geblieben und durch Übernahmen von Anbietern in Dänemark und Norwegen gewachsen. Außerdem frisch an der Börse ist Pierce, ein Spezialist für Motorradbedarf, der bald Louis Motorrad beim Umsatz überflügeln könnte. Und schließlich ist auch noch der recht kleine Online-Teppichhändler RugVista an die Börse gegangen, der mit einem Umsatz von rund 55 Millionen Euro eine Börsenbewertung von 245 Millionen Euro erzielen konnte.
Schon 2017 führte Google die Selfie-Style-Videos bei Suchen nach Prominenten ein. Nun arbeitet die Suchmaschine offenbar daran, auch bei Produktsuchen Selfie-Videos von Influencern als Top-Ergebnis anzuzeigen, die die entsprechenden Produkte testen oder Fragen dazu beantworten. So kann man in den USA aktuell z.B. beobachten, dass bei einer Suche nach dem Begriff "Vacuum Cleaner" (Staubsauger) Videos von Influenncern angezeigt, die bestimmte Fragen zu Staubsaugern beantworten. Eines der Videos beantwortet etwa die Frage, wie man das richtige Staubsaugermodell findet. Noch ist unklar, wie die Videos hierfür ausgewählt werden.
Haben Sie schonmal vom chinesischen Begriff Daigou gehört? Der steht für mehr oder weniger professionelle Personal Shopper, die in Europa oder den USA im Auftrag ihrer Kunden in China vor allem Luxusartikel kaufen und nach China bringen. Der Markt soll laut einer Schätzung von BCG vergangenes Jahr 28 Milliarden Dollar schwer gewesen sein, und das trotz Corona. In manchen Outlets in Europa soll das Daigou-Modell für 20 Prozent des Umsatzes sorgen. Ganz begeistert von dem Modell ist die chinesische Regierung nicht, entstehen dadurch doch Steuer- und Zollausfälle. Und die Luxuslabels selbst versuchen seit Jahren gegenzusteuern, etwa durch Preissenkungen in China und den Vertrieb über eigenen Stores oder auf Online-Plattformen wie Tmall.
Das Berliner Unternehmen KW-Commerce zählt zu den erfolgreichsten Verkäufern auf dem Marktplatz von Amazon. Und so Gründer Jens Wasel wohl einer der geeignesten Gäste für die noch recht junge Podcast-Reihe "Unternehmer:innen der Zukunft" von Amazon Deutschland. Im Gespräch mit Moderator Jan Bechler erzählt er, wie das Studententicket für einen Flug nach China sein Leben veränderte und ihn zum CEO eines Start-ups machte, das heute mit dem Verkauf von Handyhüllen, Bilderrahmen und Gartenzubehör einen Jahresumsatz im dreistelligen Millionenbereich erreicht.
In der Reportage "Re: Der letzte Ausverkauf" beleuchtet der Fernsehsender Arte eine halbe Stunde lang das Ladensterben in den Innenstädten. Dabei betonen die Filmemacher, wie vielseitig die Gründe dafür sind: Überangebot, teure Mieten, zu wenig Kunden, Nachfolgersorgen und der Online-Handel. Und letztlich hat Corona für manchen Händler nun das Fass zum Überlaufen gebracht. Die Reportage begleitet u.a. einen Schuhhändler aus Bayern, der das familiengeführte Geschäft nach 90 Jahren schließen muss, einen professionellen Räumungsverkäufer, dessen Geschäft die Abwicklung von Läden ist, sowie einen Unternehmensberater, der mit pfiffigen Ideen gegen das Ladensterben kämpft. Die Reportage können Sie sich in der Mediathek von Arte anschauen.
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