Eine eigentlich lokale Petitesse, die vielleicht im Freundeskreis des Betroffenen als Aufreger taugt, wird in den erhitzten Zeiten des Jahres 2018 dank Facebook und Twitter schnell auch mal zum bundesweiten Social-Media-Aufreger des Tages. Gemeint ist die Bild-Story "Weil Muslime im Bad sind - Papa darf mit Tochter (2) nicht mehr zum Schwimmen", die hierzulande mit 18.500 Interaktionen zur journalistischen Story mit den meisten Likes, Shares & Co. des Montags wurde.
In dem Artikel geht es um den Vater eines zweijährigen Mädchens, der durch übertriebene Rücksichtnahme nicht an einem Ausflug ins Schwimmbad der Mutter-Kind-Gruppe teilnehmen durfte, bei der er als einziger Vater Mitglied ist. Die Leiterin des Treffs hatte ihm das so mitgeteilt, weil auch muslimische Frauen dabei sind. Bild machte daraus einen Skandal, der Sprecher des Trägers der Einrichtung, zu der die Mutter-Kind-Gruppe gehört, wird zitiert mit den Worten "Wir wollen mehr Väter in den Eltern-Kind-Gruppen. Wir wollen auch, dass Väter häufiger in die Elternzeit gehen. Sie sollen natürlich mit muslimischen Eltern gemeinsam am Kinderschwimmen teilnehmen. Was dort praktiziert wurde, ist grundsätzlich nicht die Linie unseres Hauses". Die Story ist damit schon zu Ende, doch als Aufreger für einen Tag reichte es. Focus Online sammelte mit einer Nacherzählung des Bild-Artikels sogar noch mehr Interaktionen ein: 26.800.