Durch Martin Hoffmann bin ich auf eine neue Studie des Reuters Institutes und der University of Oxford aufmerksam geworden, deren Ergebnisse ich sehr spannend finde. Mit Hilfe eines YouGov-Panels wurde u.a. untersucht, ob Nutzer sich später an eine Medienmarke erinnern, deren Inhalte sie gelesen haben - oder ob sie z.B. nur sagen "Habe ich auf Facebook gesehen".
Die Ergebnisse dürften Publishern viel Stoff zum Nachdenken liefern. Positiv: Wenn Nutzer direkt auf News-Stories gekommen sind - zum Beispiel über die Homepage oder eine Ressort-Übersichtsseite, erinnerten sie sich später zu 81% an die Marke, bei der sie die Story gelesen haben. Kamen sie aber über soziale Netzwerke oder über Suchmaschinen zu den Inhalten, erinnerten sie sich nur zu 47% bzw. 37% an die Marke, die hinter dem Inhalt steckte. Am seltensten erinnerten sich Nutzer sozialer Netzwerke an die Medienmarken, wenn es um Entertainment/Promi-News ging.
Das austauschbare/demokratische Layout der Google-Suche oder der Facebook-Timeline, auf denen Marken komplett im Hintergrund stehen, führen also zu einer gewissen Beliebigkeit bei den Nutzern. Sie erinnern sich oft nicht mehr, welches Medium sie konsumiert haben, womöglich interessiert es sie oft auch gar nicht. Ob es angesichts dieser Erkenntnisse eine gute Idee ist, Inhalte z.B. via Instant Article zu publizieren? Also auch noch auf der Plattform zu lassen, auf der sich die Nutzer so selten an den Publisher erinnern?
Hier geht's zur Studie [PDF-Link].