#trending // Politik CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer hat mit ernstem Blick für den nach Likes, Reactions, Shares und Kommentaren erfolgreichsten Facebook-Post des Tages gesorgt: "Einen Familiennachzug von Zweitfrauen nach Deutschland darf es nicht geben", gab Scheuer zu Protokoll. Und im Begleittext: "Solche Entscheidungen missachten die Grundsätze des Zusammenlebens in unserem Land. Wir lehnen Mehrehen ab. Bigamie und Polygamie sind in Deutschland verboten." Ohne Hintergrund wird diesen Forderungen kaum jemand nicht zustimmen wollen. Doch in dem Fall, der Scheuers Anlass für den ernsten Blick war, bedarf es Hintergrundwissen. Es ging nämlich um einen Aufreger, mit dem am Freitag zahlreiche Online-Medien wie Bild, Focus Online gepunktet hatten. Schon Bild berichtete unter der Headline "Syrer darf Zweitfrau nach Deutschland holen" wesentlich ausgewogener als vermutet. So ging es in dem Fall eben nicht nur um die "Zweitfrau", sondern um die Mutter von vier Kindern, die bereits hier sind. Zum Wohl dieser Kinder sei in diesem Einzelfall so entschieden worden: "Der Nachzug der Mutter erfolgt dann zur Vermeidung einer außergewöhnlichen Härte im Interesse der Kinder. Eine Familienzusammenführung in dem Sinne, dass hier die zweite Frau dem Mann nachfolgt, ist also keineswegs die Intention des Verwaltungshandelns. Kein Mensch wird bestreiten wollen, dass gerade Kinder in der Fremde ihre Mutter brauchen", wird ein Sprecher des Kreises Pinneberg zitiert. Nach Scheuers ernstem Blick muss man leider sagen: Doch! Andreas Scheuer wird bestreiten wollen, dass Kinder in der Fremde ihre Mutter brauchen. |