#trending // der ICE-Tod und der Facebook-Mob Die beiden nach Social-Media-Interaktionen erfolgreichsten journalistischen Artikel hatten hierzulande am Mittwoch mit dem gleichen Thema zu tun: "Bild" erreichte mit "Junge (8) vor ICE geschubst - Ermittlungen gegen Habte Araya abgeschlossen" 69.400 Reaktionen auf Facebook und Twitter, "Focus Online" kam mit "Opfer-Anwalt ist fassungslos - Achtjährigen Jungen vor ICE gestoßen: Für Staatsanwalt kein Mord, sondern Totschlag" auf 57.100.
Der Blick auf die Reaktionen, die die beiden Stories zum Tod eines 8-Jährigen in Frankfurt/Main im Sommer hervor riefen, zeigen exemplarisch, welches Problem Plattformen wie Facebook haben: ungefilterten, zum Teil strafrechtlich relevanten Hass, für den sich niemand verantwortlich fühlt. Ein Beispiel ist die Facebook-Seite des Bundestagsabgeordneten Johannes Huber von der AfD.
Ein paar der Kommentare, die dort unter einem Post mit Link zum "Focus Online"-Artikel abgegeben wurden und die heute nacht allesamt noch online waren - größtenteils von Nutzern mit Klarnamen: "Wäre es mein Kind oder Enkelkind bräuchten wir auch kein Gericht... So etwas regelt man selbst.. Es gibt Mittel und Wege...", "Wann erwischt es endlich "einen von denen"......!? (ohne es jemandem zu wünschen)", "An die Gleise binden und Zug einfahren lassen", "Da muss man doch ma dehn richter sein kind vorm zug schuppen,....aaaachso der hatt keine kinder".
Ähnliche und noch schlimmere Kommentare finden sich auf vielen weiteren Facebook-Seiten. Von Leuten, die keinerlei Einsichten in den Fall haben. Die keinerlei Kenntnisse wie Staatsanwälte oder Gutachter haben. Die angestachelt durch einschlägige Facebook-Seiten ihrem Hass und ihren Verschwörungstheorien freien Lauf lassen. |