Das letzte Kapitel der Affäre um den "Hutbürger" hat Spiegel Online am Donnerstag den nach Social-Media-Interaktionen erfolgreichsten journalistischen Artikel des Tages im deutschsprachigen Raum beschert: 14.700 Likes & Co. gab es für "ZDF-Team beschimpft: LKA-Mann muss Polizeidienst verlassen". Dahinter folgt in den Social-Media-News-Charts mit 9.900 Interaktionen die Süddeutsche Zeitung mit einer Kritik des neuen Thilo-Sarrazin-Buches - dazu gleich mehr in #trending // Politik. Bild erreichte mit einem Nachklapp zur "Maischberger"-Sendung vom Mittwochabend, "Chemnitz-Talk bei 'Maischberger' - Bosbach: Besorgte Bürger nicht alle in rechte Ecke stellen", 8.300 Reaktionen. Auf Platz 4 folgt wiederum Spiegel Online mit "Wismar: Unbekannte verprügeln Migranten und verletzen ihn schwer" und 7.700 Interaktionen. Abseits des Journalismus erzielte Der Postillon mit dem gleichen Thema und der Headline "Syrer in Wismar mit Eisenkette zusammengetrauert" sogar 13.900 Likes, Reactions, Shares, Kommentare, Tweets und Retweets.

#trending // Social Media

Die Auslosung der Champions-League-Gruppenphase war europa- wenn nicht weltweit ein Megathema in den sozialen Netzwerken. Der Facebook-Post der offiziellen UEFA-Champions-League-Facebook-Seite mit einem Bild aller acht ausgelosten Gruppen erzielte innerhalb von vier Stunden über 280.000 Interaktionen und war damit nach meinen Recherchen der weltweit erfolgreichste Facebook-Post des Tages. Ebenfalls stark: der entsprechende Auslosungs-Beitrag von Manchester United mit 93.000 Reaktionen, der des FC Barcelona mit 52.000 und der von Inter Mailand mit 43.000. Auf Instagram, wo der Like-Daumen traditionell lockerer sitzt, erzielte das Foto der ausgelosten Gruppen bis Mitternacht sogar 840.000 Likes.

#trending // Politik

Thilo Sarrazin veröffentlichte am Donnerstag sein neues Buch "Feindliche Übernahme". Die populärsten Reaktionen in den sozialen Netzwerken sind ausnahmslos negativ: Ein völliger Verriss der Süddeutschen Zeitung mit der Headline "Deutschland braucht dieses Werk so dringend wie einen Ebola-Ausbruch" erzielte unter zwei unterschiedliche URLs insgesamt 9.900 Likes & Co. bei Facebook und Twitter.

Unter den über 15.000 Sarrazin-Tweets vom Donnerstag führen nach Likes und Retweets ebenfalls negative Beiträge: Journalist Veit Medick zeigt einen Auszug aus der ebenfalls sehr negativen FAZ-Kritik, in dem diverse Fehler aufgezählt werden, die Sarrazin in seinem Buch macht, und kommentierte: "Ok, reicht mir schon. Vielen Dank, @faznet⁩". 3.700 mal wurde auf Like oder Retweet geklickt. Kevin Kühnert kritisierte seinen Partei-Kollegen Heinz Buschkowsky: "Die Vorstellung des #Sarrazin-Buches übernimmt heute Heinz #Buschkowsky. Das sagt mehr über Buschkowsky, als über den Autor. Gut, dass er jetzt mal deutlich entschieden hat, in welchem Team er spielt. Keine weiteren Fragen" und Sibylle Berg twitterte: "die journalistenplätze bei sarrazin buchvorstellung reichen nicht aus. meine güte lasst es doch einfach. einfach lassen. einfach bleiben lassen". Ebenfalls populär: ein Tweet des Accounts "Verrückte Geschichte": "Der Nachname #Sarrazin wurde ursprünglich an Männer vergeben, die von einem Kreuzzug gegen die Muslime zurückgekehrt waren. (Sarazenen = Morgenländer)".

#trending // Entertainment

Mona Kasten bringt am heutigen Freitag ihren nächsten Bestseller-Roman auf den Markt. Die 26-jährige Hamburgerin hievte in den Jahren 2016 bis 2018 bereits fünf Bücher in die Bestsellerlisten: "Begin Again", "Trust Again", "Feel Again", "Save Me" und "Save You". Die letztgenannten vier erreichten jeweils mindestens Platz 2 in der Spiegel-Bestseller-Kategorie Paperback Belletristik. Nun kommt der sechste Hit: "Save Us" belegte in den vergangenen Tagen bereits den ersten Platz in den Buch-Charts von Amazon und musste sich am Donnerstag, einen Tag vor der offiziellen Veröffentlichung, nur Thilo Sarrazin geschlagen geben.

#trending // Worldwide

Blicken wir in unserer internationalen Rubrik mal auf eins der kleinen Länder - Luxemburg. Dort feierte man am Abend eine kleine Sensation: Der Fußballclub F91 Dudelange (F91 Düdelingen) qualifizierte sich als erster Verein aus Luxemburg überhaupt für die Gruppenphase der Europa League. Nach 14 luxemburgischen Meistertiteln in den jüngsten 19 Jahren gibt es nun europäischen Fußball in der 21.000-Einwohner-Stadt. Die französischsprachige News-Website L'essentiel aus Luxemburg erreichte mit dem Artikel "Dudelange jouera les poules de la Ligue Europa" über 2.000 Facebook- und Twitter-Interaktionen. Was nach einer überschaubaren Zahl klingt, entspräche umgerechnet auf die Bevölkerungszahl Luxemburgs von 602.000 einem Artikel, der in Deutschland 274.000 Interaktionen erreichen würde. Eine Zahl, die in den vergangenen 12 Monaten hierzulande nur ein journalistischer Artikel erzielt hat.