Die Satire-Partei Die Partei war in den vergangenen zwei Tagen drauf und dran, die AfD in Sachen Medien-Aufmerksamkeit abzulösen. Der Hauptgrund war natürlich das umstrittene Plakat "Für einen Strand, an dem wir gut und gerne liegen" mit dem toten Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi. Auch wenn Facebook in der Zwischenzeit zugegeben hat, dass es ein Fehler war, Posts mit dem Plakat zu löschen, drückte Die Partei am Donnerstag nochmal auf den "Zensur!!!"-Knopf und postete eine Variante mit dem Slogan "Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne wegschauen." Mit 14.300 Interaktionen war der Post der erfolgreichste deutsche Politiker-Post des Tages.
Deutliche - und viel beachtete - Kritik an der Partei Die Partei gab es unterdessen aus einer Richtung, aus der man es nicht erwartet hätte: von der taz. Reporter Martin Kaul schrieb dort in einem Kommentar über die Wähler der Partei: "Sie machen auf aufgeklärt, sind zynisch und wählen die PARTEI. Sie denken, das sei Protest. Mit diesen Schnupsis ist kein Staat zu machen." Und weiter: "Während der rechte Flügel sich im Parlament, inklusive völkischer Neonazis, organisiert und die Identitäre Bewegung mehr und mehr Zulauf erhält, fällt vielen vermeintlich linksintellektuellen Spaßböldchen nichts Besseres ein, als eine Spaßpartei zu wählen oder so zu tun, als ob." Fazit: "Es ist richtig, gut und schön sie [Die Partei] zu verachten." 12.900 Likes, Shares, Kommentare & Co. sammelte der Text bei Facebook und Twitter ein. Nur ein taz-Text war in diesem Jahr noch erfolgreicher - ein Kommentar im Zuge der G20-Proteste.