Anzeige
#trending: Ein "illegaler" Kindergeburtstag, Nico Semsrott und Martin Sonneborn, "Bowser's Fury"
Guten Morgen! Ich musste gestern lang über den Social-Media-Aufreger des Tages nachdenken. Was für verrückte Zeiten, in denen die Polizei (!) einen Kindergeburtstag (!) auflöst, weil 30 Gäste eingeladen sind. In anderen Zeiten hätte man sich für das Geburtstagskind gefreut, das so viele Gäste hat - heute gibt es Hass und Ärger auf Facebook für eine eigentlich harmlose Party.

#trending // ein "illegaler" Kindergeburtstag

"Der Spiegel" titelte "Hameln: Polizei löst Kindergeburtstag mit 30 Gästen auf", "Web.de" schrieb "Illegaler Kindergeburtstag: Gäste verstecken sich im Bad". 18.200 und 14.300 Facebook- und Twitter-Interaktionen waren die Folge, die beiden Texte gehörten zu den vier erfolgreichsten journalistischen Artikel des Tages in Deutschland.
 

"Polizei löst Kindergeburtstag mit 30 Gästen auf" - eine Headline, die noch vor einem Jahr komplette Verwirrung ausgelöst hätte. Doch in Corona-Zeiten ist alles anders. In Corona-Zeiten gibt es für eine solche Party Facebook-Kommentare wie "Dann wundern sich einige, warum wir alle so lange in dieser Situation hocken. Unsere Wohlstandsgesellschaft ist einfach nur egoistisch und verblendet. Anstatt sich einfach mal zusammen zu reißen und das Beste aus der Situation zu machen, wird einfach weiter gemacht. Nicht die Politik versagt, sondern die Solidarität der Gemeinschaft. Besten Dank für viele Monate Lockdown und ein Leben zuhause. Ich hoffe das Bußgeld wird gigantisch sein" - und tausende andere im gleichen Tonfall auf der Page des "Spiegels". Hoffentlich gibt es bald ein Leben nach Corona, in dem die Polizei keine "illegalen" Kindergeburtstage mehr auflöst.

 

#trending // Nico Semsrott und Martin Sonneborn

Der mit mehr als 39.000 Likes und Retweets aufmerksamkeitsstärkste deutschsprachige Tweet des Tages kam vom Satiriker Nico Semsrott, der seit 2019 für Die Partei im Europäischen Parlament sitzt. Semsrott twitterte: "Humorlose Erklärung, warum ich aus Die PARTEI austrete" und hängte einen Link zu eben dieser Erklärung auf seiner Website dran. Darin schreibt er: "Weil Die PARTEI in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem das Projekt von Martin Sonneborn ist, und ich dafür nicht weiter mein Gesicht hergeben will, habe ich eben mein Austrittsschreiben verschickt."
 

Hintergrund sind einige Tweets von Martin Sonneborn aus der vergangenen Woche, mit denen er für Diskussionen sorgte. Sonneborn zeigte sich in einem T-Shirt, auf dem zu lesen war: "AU WIEDELSEHERN, AMLERIKA! abem Sie Guter FrLug runtel! Printed in China für Die PARTEI". Laut "Vice"-Artikel "Wenn Sonneborn nicht bald aufhört, wird er zum peinlichen Onkel auf der Familienfeier" ein "Verweis auf Trump, das Ende dessen Präsidentschaft und die Tatsache, dass sein Merchandise wie zum Beispiel Flaggen auch in China hergestellt wird".
 

Ein peinlicher Witz, der vor einigen Jahrzehnten schon unwitzig gewesen wäre und im Jahr 2020 für Rassismusvorwürfe sorgt. Semsrott zeigt sich in seiner Erklärung enttäuscht davon, dass Sonneborn sich nicht für den Gag entschuldigte: "Wenn sich Menschen von seinen Postings rassistisch angegriffen fühlen, muss er nicht viel tun. Es reichen Mitgefühl und der Respekt vor den Betroffenen, um das eigene Verhalten zu korrigieren." Und weiter: "Wenn er der Kritik keinen Raum geben kann, den gesellschaftlichen Kontext (Rassismus, fortschreitender Rechtsruck) ausblendet, und beleidigt seine Machtposition ausnutzt, sobald Betroffene sich gegen Beleidigungen wehren und stattdessen den Schwerpunkt fälschlicherweise darauf legt, dass andere nur zu doof seien, seine Kunst zu verstehen, sich also selbst zum Opfer stilisiert, sollte er gehen, weil er aus der Zeit gefallen und am falschen Ort ist."
 

Semsrott schließlich: "Ich habe vor einem Jahr vergeblich zu dieser Thematik mit ihm diskutiert und ihn vor einigen Tagen gebeten, über sein Posting nachzudenken und sich zu entschuldigen. Er hat es nicht gemacht. Das ist also kein Versehen, er will das eindeutig so."
 

Nach Semsrotts Austrittsankündigung kam dann doch eine entsprechende Reaktion von Martin Sonneborn. Er schrieb u.a.: "Die Wirkung dieses Shirts habe ich unterschätzt. Ich war so überzeugt davon, dass die Stoßrichtung des Aufdrucks klar ist, dass mir nicht bewusst war, dass sich jemand davon rassistisch diskriminiert fühlen könnte. Wenn ein Witz aber zu rassistischer Verletzung führt, statt Reflexionsanstöße zu geben oder zumindest ein befreiendes Lachen nach sich zu ziehen, dann ist es ein misslungener Witz. Es tut mir leid, dass Menschen durch die Reproduktion dieser Stereotype verletzt wurden." Eine Entschuldigung, die für viele zu spät kommen dürfte - wohl auch für Nico Semsrott.

 

 

#trending // "Bowser's Fury"

Die Nummer 1 der deutschen Games-Charts bei Amazon heißt seit Dienstag "Super Mario 3D World + Bowser's Fury". Nun ist es zwar so, dass der Großteil der Computer- und Videospiele längst als digitale Datei und nicht mehr auf einem Datenträger in einer Schachtel verkauft wird, aber dennoch ist der erste Platz der Charts ein erneut gutes Beispiel dafür, wie es Nintendo immer wieder gelingt, mit Super Mario Erfolge zu feiern.
 

Das Spiel "Super Mario 3D World" stammt im Original aus dem Jahr 2013, erschien damals für die Konsole Wii U und wurde bis Ende September fast 6 Millionen mal weltweit verkauft. Am 12. Februar wird das Spiel nun etwas aufgemöbelt und mit der neuen Erweiterung "Bowser's Fury" für die aktuelle Konsole Switch erscheinen. Und genau diese neue Version wird derzeit so oft vorbestellt, dass es für Platz 1 der Amazon-Charts reicht. Übrigens nicht nur in Deutschland, sondern beispielsweise auch in den USA.
 

Auf YouTube wurde ein Trailer zum Spiel bereits 4,9 Millionen mal angeschaut:

#trending // Deutsche Tops des Tages

Story nach Social-Media-Interaktionen: "ZDF" - "Weidel: 'Gegen Impfpflicht'" (28.400 Interaktionen bei Facebook und Twitter)
 

Story nach Likes & Shares bei Twitter: "Bild" - "Abrechnung der Kassenärzte-Chefs - 'Der Lockdown hat quasi nichts gebracht'" (5.100 Likes und Shares)
 

Podcast (Apple Podcasts): "Verbrechen" - "Unter Wölfen"
 

Google-SuchbegriffDFB-Pokal (1.000.000+ Suchen)
 

Wikipedia-Seite: "Charité (Fernsehserie)" (64.000 Abrufe am Dienstag)
 

Youtube-Video: "Bushido" - "ANIMUS | Hast du Bars ?! | #freestyle6"
 

Serie (Netflix): "Lupin"
 

Song (Spotify): Apache 207 - "Angst" (453.700 Stream-Abrufe aus Deutschland am Dienstag)
 

Musik (Amazon): Die drei ??? - "208/Kelch des Schicksals" (Audio CD)
 

DVD/Blu-ray (Amazon): "Tenet" (Blu-ray)
 

Game (Amazon) [ohne Gutscheinkarten und Hardware]: "Super Mario 3D World + Bowser's Fury" (Nintendo Switch)
 

Buch (Amazon): Marcel Eris - "MontanaBlack II: Vom YouTuber zum Millionär" (Gebundene Ausgabe)

 

#trending // Feedback

Anmerkung: Alle in #trending genannten Zahlen beziehen sich wenn nicht anders vermerkt auf den Vortag der Newsletter-Veröffentlichung (Stand: 24 Uhr)
 

Was finden Sie gut an #trending? Was schlecht? Was fehlt Ihnen? Schreiben Sie mir!

MEEDIA GmbH
Bavariaring 28, 80336 München, Tel.: +49 89 45114-0, customerservice@meedia.de
Geschäftsführer: Timo Busch

Klicken Sie hier, um sich vom Newsletter abzumelden.
Wir nutzen von Ihnen angegebene Daten sowie Ihre E-Mail-Adresse, um Ihnen den Newsletter zuzusenden. https://meedia.us20.list-manage.com/unsubscribe?u=910b88a31143b295f7ff64ca8&id=9deacb5366&e=8f62bcbcb1&c=23ca8cb60d MEEDIA GmbH Bavariaring 28 Muenchen 80336 Germany Email Marketing Powered by Mailchimp http://www.mailchimp.com/email-referral/?utm_source=freemium_newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=referral_marketing&aid=910b88a31143b295f7ff64ca8&afl=1 Email Marketing Powered by Mailchimp