#trending // Hannah Cloke Während in den Flutgebieten im Westen die Aufräumarbeiten laufen, entstand im Netz die Diskussion, ob insbesondere die vielen Todesfälle hätten verhindert werden können, wenn früher bzw. besser gewarnt worden wäre. In den Mittelpunkt der Diskussion rückte dabei Hannah Cloke, Professorin für Hydrologie an der Universität in Reading. Sie entwickelte das Europäische Hochwasser-Warnsystem Efas mit und sprach gegenüber der "Sunday Times" nun von einem monumentalen Systemversagen ("monumental failure of the system") in Deutschland. Schon vier Tage vor der Hochwasserkatastrophe hätte das System Efas die Regierungen in Deutschland und Belgien gewarnt, 24 Stunden später wären die Gebiete, die besonders betroffen sein würden, präzise vorhergesagt worden. Der Artikel der "Sunday Times" ist natürlich politischer Sprengstoff und wurde dementsprechend von zahlreichen deutschen Medien aufgegriffen. Bereits Sonntagmittag veröffentlichte "Bild" den Text "Hochwasser-Expertin erhebt schwere Vorwürfe - Bundesregierung wurde Tage vor der Flut gewarnt!" und kam damit auf 38.900 Facebook- und Twitter-Interaktionen. Noch erfolgreicher war "Der Tagesspiegel" mit einem am Sonntagabend veröffentlichten Artikel: "Deutschland war präzise gewarnt – die Menschen aber nicht" sammelte bis Montagabend sogar 42.500 Interaktionen ein. Ich bin kein Experte, will mich daher nicht in die Reihe der Millionen Virologen, die dann wieder zu Millionen Bundestrainern und nun zu Millionen Katastrophenexperten geworden sind, einreihen, die Rücktritte fordern und schon wieder von "Staatsversagen" schwafeln. Klar ist aber: Es muss vollständig aufgeklärt werden, wie und wann gewarnt wurde - und ob die Warnungen die Menschen vor Ort tatsächlich erreicht haben. Angesichts der Prognose, dass solch extreme Wetterphänomene in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vermehrt auftreten werden, muss zudem dringend über die Warnsysteme nachgedacht werden. Ein komplett auf Apps basiertes System ist zumindest zu abhängig von funktionierendem Stromnetz und Internet. #trending // Philipp Amthor Der Hashtag #Amthor führte am Montag mal wieder den ganzen Tag lang die deutschen Trending Topics an. Der Grund: Es tauchte ein Foto auf, das Amthor inmitten von zwei Männern zeigt, die offenbar "bekannte Rechtsextreme" sind, so "Der Tagesspiegel", der mit einem entsprechenden Artikel am Abend 6.600 Facebook- und Twitter-Interaktionen einsammelte. Einer der Männer trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift "Solidarität mit Ursula Haverbeck". Die 92-Jährige gilt als eine der bekanntesten Holocaust-Leugnerinnen und wurde deswegen mehrfach zu Freiheitsstrafen verurteilt. Amthor äußerte sich via Instagram zu dem Shitstorm, der ihn angesichts des Fotos ereilte. Dort schreibt er u.a.: "Bei solchen öffentlichen Auftritten kommt es ganz regelmäßig vor, dass ich von Bürgern nach Fotos gefragt werde – so auch dutzendfach gestern Nachmittag. Die beiden Bürger, die auf einem Foto, das derzeit auf Twitter kursiert, gezeigt werden und ihren Hintergrund kannte und kenne ich nicht." Und: "Hätte ich die T-Shirt-Aufschrift bemerkt, hätte ich das Foto natürlich nicht gemacht. Es dürfte jedenfalls allseits bekannt sein, dass ich im Bundestag wehrhaft gegen die Gegner unseres Rechtsstaates kämpfe, weshalb es ein umso befremdlicheres Zeichen eines völlig unsachlichen Wahlkampfes ist, mich in einen solchen Kontext rücken zu wollen." #trending // Katie Hopkins In Großbritannien und Australien sorgte Katie Hopkins für einen Aufreger. Hopkins, eine englische Frau zwischen rechtsextremer Kolumnistin, professionellem Troll und Reality-TV-Sternchen, die in der Vergangenheit gegen unterschiedlichste Minderheiten gehetzt hatte und die Corona-Pandemie als "greatest hoax in human history" bezeichnet, sollte nun an der australischen Version von "Promi Big Brother" teilnehmen. Zu der Teilnahme an der Show kommt es nun aber nicht mehr, denn Australien warf Hopkins aus dem Land. Die 46-Jährige hatte in einem Instagram-Video angekündigt, die Hotel-Mitarbeiter, die ihr Essen bringen sollten, "naked with no face mask" zu begrüßen. Zum Hintergrund: Sydney und Melbourne befinden sich derzeit im Lockdown, nachdem Corona-Fälle entdeckt wurden. Die Maskenpflicht gilt auch für Hotelgäste, wenn sie mit Personal in Verbindung kommen. Eine Pflicht, gegen die Hopkins offenbar bewusst verstoßen wollte. Die australische Innenministerin Karen Andrews - ja, der Fall sorgte für Aufsehen bis in die oberste australische Politik - kommentierte, Hopkins' Verhalten sei ein "slap in the face" für Australier im Lockdown. Und: "Personally, I'm very pleased she'll be leaving." Die Polizei teilte mit, Hopkins sei mit einer Strafe von 1.000 australischen Dollar für den Verstoß gegen die Maskenpflicht bedacht worden und zum Flughafen eskortiert worden, von dem aus sie zurück nach Großbritannien geschickt wurde. Die BBC sammelte mit der Story "Katie Hopkins deported from Australia over quarantine rules" 48.000 Facebook- und Twitter-Interaktionen ein, die australischen "ABC News" mit "Far-right British commentator Katie Hopkins to be deported after boasting about undermining COVID-19 quarantine" 35.000 und der "Guardian" mit "Katie Hopkins fined by NSW police and deported from Australia after visa cancelled" 28.000. #trending // Deutsche Tops des Tages Story nach Social-Media-Interaktionen: "Der Tagesspiegel" - "Deutschland war präzise gewarnt – die Menschen aber nicht" (42.500 Interaktionen bei Facebook und Twitter) Story nach Likes & Shares bei Twitter: "Der Tagesspiegel" - "Deutschland war präzise gewarnt – die Menschen aber nicht" (5.300 Likes und Shares) Podcast (Apple Podcasts): "Baywatch Berlin" - "Reptilienstarre mit Baklava (feat. Joko Winterscheidt)" Google-Suchbegriff: Katie Hopkins (20.000+ Suchen) Wikipedia-Seite: Malu Dreyer (85.100 Abrufe am Sonntag) Youtube-Video [die Nummer 1 aller am Sonntag veröffentlichten deutschsprachigen Videos]: "Welt" - "FLUTKATASTROPHE in NRW und Rheinland-Pfalz: Damm gebrochen - Über 130 Tote | WELT Newsstream" Serie (Netflix): "Noch nie in meinem Leben..." Song (Spotify): Pashanim - "Sommergewitter" (628.600 Stream-Abrufe aus Deutschland am Samstag) Musik (Amazon): Die drei ??? - "211/und der Jadekönig" (Audio CD) DVD/Blu-ray (Amazon): "Raya und der letzte Drache" (DVD) Game (Amazon) [ohne Gutscheinkarten und Hardware]: "The Legend of Zelda: Skyward Sword HD" (Nintendo Switch) Buch (Amazon): Leon Windscheid - "Besser fühlen: Eine Reise zur Gelassenheit" (Broschiert) #trending // Feedback Anmerkung: Alle in #trending genannten Zahlen beziehen sich wenn nicht anders vermerkt auf den Vortag der Newsletter-Veröffentlichung (Stand: 24 Uhr) Was finden Sie gut an #trending? 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