Politiker nahezu aller großen und halbgroßen Parteien gedachten ein Jahr nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz den Opfern. Allen voran die Bundeskanzlerin, die in einer auch auf Facebook veröffentlichten Pressemitteilung sagte: "Ich habe gestern mit den Hinterbliebenen und mit den Verletzten gesprochen. Es war ein sehr offenes und auch vonseiten der Menschen, die betroffen sind, ein sehr schonungsloses Gespräch, das gezeigt hat, welche Schwächen unser Staat in dieser Situation auch gezeigt hat. Für mich und das sage ich für die ganze Bundesregierung heißt das, daran zu arbeiten, dass wir die Dinge, die nicht gut gelaufen sind, besser machen, dass wir alles Menschenmögliche tun, um nicht nur die Sicherheit zu gewährleisten, sondern den Menschen, deren Leben zerstört oder deren Leben getroffen wurde, auch die Möglichkeit zu geben, möglichst gut wieder in das Leben hineinzukommen."
Der AfD war die Einsicht nicht genug. Sie legte in Form von 25 Mitgliedern des Bundestages einen Kranz am Tatort nieder, zeigte das auf Facebook mit einem Schwarzweißfoto, auf dem die deutsche Flagge allerdings farbig dargestellt wird, sowie mit den Worten "Rund 25 MdBs haben unter Leitung von Paul Hampel abseits des Staatsaktes, den die AfD als scheinheilig ablehnt, einen Kranz und Blumen am Absperrzaun der Polizei niedergelegt. Hampel verurteilte Merkels Gedenken an die Opfer, das zu spät und zu halbherzig und nur unter Druck heute zustande kam. Die Abgeordneten der AfD waren für diese alternative Aktion zu Merkels Heuchelei-Akt u.a. aus München, Frankfurt, Stuttgart und Hamburg nach Berlin gereist." Das muss man der AfD aber nun wirklich hoch anrechnen: Dass Abgeordnete, die ihren Arbeitsmittelpunkt seit der Wahl in Berlin haben, extra für eine solche Aktion nach Berlin kommen! Ein "Staatsakt" war die Gedenkveranstaltung im Übrigen natürlich auch nicht.