Ein großes Thema, das mit mehreren Artikeln in das Vorderfeld der deutschen Social-Media-News-Charts gesprungen ist, gab es am Montag nicht. Unter den zehn journalistischen Artikeln mit den meisten Interaktionen bei Facebook und Twitter fanden sich neun unterschiedliche Themen. Auf den ersten Platz schaffte es wieder einmal ein toter Hund: "Tierquäler vor Gericht - Hund 'Asko' an Baum erhängt" titelte Bild - 15.800 Interaktionen gab es dafür.
Bei Twitter schaffte es ein sehr kritischer Artikel über den Bestseller-Autor Manfred Spitzer mit 1.800 Likes und Retweets bis auf Platz 2. Jan Stremmel schrieb ihn für die Süddeutsche Zeitung. "Spitzer ist ein profilierter Mediziner. Schon mit 31 wurde er habilitiert, er war Gastprofessor in Harvard, sein jüngster wissenschaftlicher Aufsatz befasst sich mit der Hirnaktivität bei Patienten mit Borderline-Syndrom. Er ist zweifellos ein namhafter Psychiater. Aber in seinen Bestsellern schreibt Spitzer über die Wirkung von Medien. Und darin, sagen Fachleute, ist er objektiv gesehen nicht mehr als ein interessierter Laie mit starker Meinung", schreibt Stremmel. Und: "Genau hier, sagen Fachleute, liegt das Hauptproblem von Spitzers Argumentation. Er interpretiert Korrelation kausal. 'Das lernen unsere Studis im ersten Semester', sagt Peter Vorderer, Professor für Medienwissenschaft an der Universität Mannheim, und klingt am Telefon fast belustigt. 'Ein Beispiel: Im Frühjahr sehen Sie in Deutschland mehr Klapperstörche. Gleichzeitig kommen mehr Kinder auf die Welt.' Wenn man wie Manfred Spitzer argumentiert, würden also die Störche die Kinder bringen." Lesenswert!