#trending // Susanne Gaschke Der erfolgreichste deutschsprachige Artikel des Mittwochs - abgesehen von der Postillon-Satire "Verschwörungstheoretiker fordern Ende der Lockerungen, weil sonst ihre Theorien nicht mehr stimmen" - stammt von Susanne Gaschke und erschien bei der Welt. Er heißt "Warum ich aus der SPD austrete". Ausführlich beschreibt die Autorin und zwischenzeitliche Oberbürgermeisterin von Kiel auf, warum sie aus der Partei austritt, der sie 33 Jahre lang angehörte.
Gaschke: "Aus einer Aufstiegspartei, die Menschen solidarisch dabei hilft, sich selbst zu helfen, habt Ihr – in mehrfacher Hinsicht – eine Versorgungspartei gemacht." Und: "Als junge migrantische Frau konnte man alles werden, egal, was man tatsächlich konnte. Als dicke Frau aus Nordrhein-Westfalen ebenso. Qualifikation spielte eine immer geringere Rolle." Vor allem gehe es ihr aber zu weit, wie man mit Hans-Peter Bartels, dem aktuellen Wehrbeautragten des Bundestages, umgeht, der seinen Posten an Eva Högl verliert. Gaschke ist seit 29 Jahren mit Bartels verheiratet: "Mir ist es nicht egal, wie Ihr mit dem Mann umgeht, den ich liebe. Da bin ich anders als Ihr. Euch ist inzwischen alles egal."
24.000 Facebook- und Twitter-Interaktionen gab es für "Warum ich aus der SPD austrete", darunter viele Likes, Shares und Kommentare über Facebook-Seiten von AfD-Politikern: Corinna Miazga, Petr Bystron, Guido Reil, Tino Chrupalla und auch NPD-Chef Frank Franz kommentierten in keinem Fall wohlwollend gegenüber der SPD, aber auch nicht immer wohlwollend gegenüber Gaschke. Chrupalla: "Weil ihr Ehemann gerade Posten und Dienstwagen verloren hat, tritt Susanne Gaschke aus der SPD aus und beklagt, in der Partei gehe es nur um Posten und Dienstwagen. SPD halt."
In der 15.800 Leute starken Facebook-Gruppe "forum Unsere SPD" gingen die Kommentare von "Was für ein dämliches Gequatsche. Mit der Realität in der SPD hat dieser Unfug nichts zu tun. Die SPD ist im Aufwind!" bis "Hm...ich glaube es würde helfen, über das Geschriebene auch einmal nachzudenken." |