Das Auto scheint den Migranten derzeit komplett als Aufreger Nummer 1 in den sozialen Netzwerken abgelöst zu haben. Der Diesel-Skandal, die Diskussion um Abgas-Grenzwerte und seit kurzem auch die erneute Debatte um ein Tempolimit auf Autobahnen bewegen viele deutsche Nutzer der Netzwerke. Am Dienstag hieß der nach Facebook- und Twitter-Interaktionen erfolgreichste journalistische Artikel hierzulande beispielsweise "130 km/h auf Autobahnen: Tempolimit senkt Unfallzahlen drastisch" und kam von Spiegel Online. 14.100 Likes, Shares & Co. gab es bis Mitternacht.
Die gegensätzlichen Standpunkte, die sich unversöhnlich gegenüber stehen, werden schon dann sichtbar, wenn man sich nur die beiden nach Likes erfolgreichsten Kommentare unter dem entsprechenden Spiegel-Online-Post auf Facebook anschaut. Platz 2: "Wie viel kriegt Den Spiegel für die Kampagne? Jede Stunde kommt einen einseitigen Artikeln darüber!" [nicht korrigierter Original-Kommentar], Platz 1: "Ich fahre viel (>50tkm p.a.) und fahre gerne schnell wenn es erlaubt ist und der Verkehr es her gibt (>200km/h). Zum Glück bisher unfallfrei. Ich komme jedoch aufgrund eigener Erfahrung zum gleichen Schluss: Auf Langstrecken bin ich marginal schneller, ich verbrauche aber mehr Sprit sowie Nerven und der Reifen- bzw. Bremsverschleiss ist viel höher. Und aufgrund der hohen Geschwindigkeitsdeltas erlebt man mehrmals am Tag brenzlige Situationen. Fahre ich in Österreich oder Frankreich, hat man das alles nicht bzw. viel geringer. Ein generelles Tempolimit ist sinnvoll."