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#trending Weekly: The Beginning
Guten Morgen! Da bin ich wieder. Und da ist #trending wieder. Nach dem Ende meines täglichen Newsletters Mitte Dezember gab es unfassbare Reaktionen von Leserinnen und Lesern. So unfassbar, dass ich viel nachgedacht habe. Das Ergebnis des Nachdenkens: #trending geht weiter. Einmal pro Woche als #trending Weekly. Die Gründe erkläre ich Ihnen in dieser Ausgabe.

In meinem letzten täglichen #trending, der Ausgabe 1000 vom 10. Dezember 2021, schrieb ich, dass ich nach diesen 1000 Abenden, die ich mit dem Schreiben des Newsletters verbracht hatte, nicht mehr könne. "Das Recherchieren für und Schreiben von #trending geht allmählich an die Substanz", schrieb ich. Und: "Übergeigte Headlines reichen längst, um Social-Media-Aufreger zu erzeugen. Click- und Likebait, vor dem kaum ein Medium sicher zu sein scheint." Ich äußerte die Bedenken, ob meine Analysen das "Missverhältnis zwischen lauter Minderheit und leiser Mehrheit" nicht verstärken würden.
 

Was auf diese 1000. Ausgabe folgte, hatte ich nicht erwartet. Allein mehr als 150 E-Mails trafen bei mir ein, teilweise sehr persönlich, emotional, mit Danksagungen und Trauer, dass der Newsletter zu Ende gehen würde. Und mit Ermutigungen, dass meine Betrachtungen eben kein Verstärken der Dinge sei, die in den sozialen Netzwerken in die falsche Richtung gehen, sondern eine wichtige Einordnung dieses Geschehens.
 

Ich habe die vergangenen Wochen genutzt, um viel nachzudenken über das Ende von #trending und den schon damals geplanten neuen wöchentlichen Newsletter. Das Ergebnis dieses Denkprozesses haben Sie nun auf Ihrem Bildschirm: die erste Ausgabe von #trending Weekly. Ich habe beschlossen, #trending als wöchentlichen Newsletter weiterzuführen. Um den mir wichtigen Analysen zu Themen aus den sozialen Netzwerken weiterhin einen regelmäßigen Platz zu bieten.
 

Das wöchentliche Format bietet dabei auch eine Chance: die Pseudo-Aufreger, die ein, zwei Tage später schon wieder vergessen sind, werden bei #trending Weekly eine kleinere Rolle spielen. Stattdessen werden hintergründigere Analysen einen größeren Raum bekommen. Trends aus den Mediensegmenten abseits der sozialen Netzwerke werden eine größere Rolle spielen als bisher ohnehin schon. Und: Aus den "Deutschen Tops des Tages" werden die deutlich erweiterten "Deutschen Tops der Woche".
 

Wie genau sich #trending Weekly in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird, weiß ich nicht. Ich habe kein starres Konzept gemacht, von dem nicht abgewichen wird. #trending Weekly bleibt so wie #trending ein Newsletter, der von den aktuellen, nicht planbaren und nicht vorhersehbaren Themen lebt. Von Politik bis Popkultur, vom Skandal bis zum Meme. Ich würde mich freuen, wenn Sie mit mir auf diese neue Reise gehen und mir als Leserin und Leser treu bleiben. Los geht's:

 

#trending // Dauer-Aufreger Corona, Omikron als Chance

Was sich auch 2022 noch nicht geändert hat, ist die Tatsache, dass die Pandemie die Diskussionen in den sozialen Netzwerken dominiert. Impfgegner und "Querdenker" stürzen sich auf jede Story, aus der herauszulesen ist, wie sehr die Maßnahmen, die Impfungen und die Politik angeblich die so genannte "Freiheit" des Einzelnen beschneiden. Und auf jede Story, die ihre Meinungen vermeintlich bestätigen. So bekamen Artikel von "Bild" und "Berliner Zeitung" mit Äußerungen von Andreas Gassen zur Impfpflicht in den vergangenen Tagen ebenso zigtausende Likes und Shares auf Facebook und Twitter wie der "ZDFheute"-Text "EMA warnt vor zu häufigem Boostern" und der Aufreger "Neue RKI-Richtlinien – Genesenenstatus auf drei Monate verkürzt" bei der "Welt".
 

Die große Mehrheit, die gegen Corona protestiert, indem sie sich impfen lässt und sich schützt, ist leiser als die laute Minderheit. Ausnahmen bestätigen hier die Regel. So war der Artikel "Zeichen gegen Querdenker: Blaulichtkette aus Rettungsfahrzeugen in der Karlsruher Innenstadt" der "Badischen Neuesten Nachrichten" mit 37.300 Facebook- und Twitter-Interaktionen der erfolgreichste deutschsprachige Artikel der vergangenen sieben Tage.
 

Rein zahlenmäßig hat das Interesse der Menschen an der Corona-Berichterstattung aber spürbar nachgelassen. So erreicht die "Tagesschau" längst nicht mehr die Zuschauerzahlen aus der Hochphase der Pandemie, auch Sondersendungen wie das "ARD extra" zur "Corona-Lage" sind keine großen "Hits" mehr. Die große Mehrheit der Leute hat sich mit dem Virus arrangiert, keine Lust mehr oder die Hoffnung, dass mit Omikron nun alles nicht mehr so schlimm ist.
 

Was bleibt, sind die so sehr auseinander gedrifteten Teile der Gesellschaft: die sprachlich teilweise schon militanten Gegner der Maßnahmen und der Impfungen - und die sprachlich teilweise schon militanten Gegner der Gegner.
 

Ausgerechnet die aktuelle Corona-Variante Omikron könnte einen großen Teil zur Versöhnung der Gesellschaftsteile beitragen. Denn alle bisherigen Daten sprechen dafür, dass eben nicht mehr so viele Infizierte schwer krank werden, auf Intensivstationen müssen oder sogar sterben. Stand gestern lagen auf den deutschen Intensivstationen nur noch 2.447 Menschen mit Covid-19-Behandlung. Zum Vergleich: In den sieben Monaten zwischen dem 4. November 2020 und dem 31. Mai (!) 2021 gab es keinen einzigen Tag mit weniger Corona-Patienten auf den Intensivstationen. Seit dem Höchststand des aktuellen Winters 2021/22 vom 10. Dezember mit 4.947 Intensiv-Patienten hat sich die Zahl mehr als halbiert. Und ein Ende des Rückgangs ist noch nicht absehbar. Allein gestern lag die Zahl noch einmal um 124 Menschen unter der Zahl des Vortags. Ähnlich sieht es bei den Zahlen der Gestorbenen aus - auch hier schrumpfen die Zahlen deutlich.
 

Natürlich kann es passieren, dass Intensivpatienten- und Todeszahlen noch einmal ansteigen - schon allein wegen der schieren Masse an Omikron-Infektionen. An ihre Grenzen werden die Intensivstationen aber nicht mehr so schnell stoßen, wenn man Leuten zuhört, die sich damit auskennen. Ob angesichts dieser Entwicklungen eine Impfpflicht noch juristisch unangreifbar wäre? Auf der anderen Seite ist aber eben auch nicht sicher, ob nach Omikron nicht doch nochmal eine gefährlichere Variante kommt. So bleibt Omikron erstmal nur eine Hoffnung darauf, dass Corona mit Varianten weitergeht, die nicht mehr den Staat fordern, sondern die Verantwortung jedes Einzelnen für seine Gesundheit. Und eine Hoffnung darauf, dass damit auch der Corona-bedingte Hass aufhört.

 

#trending // Paralleluniversum Telegram

Die Kommunikationsplattform Telegram, die sich vom Giganten WhatsApp vor allem dadurch unterscheidet, dass sie die Möglichkeit anbietet, tausenden oder sogar Millionen Leuten gleichzeitig eine Nachricht zu schicken, ist im Laufe der Pandemie zum Lieblings-Tool der so genannten "Querdenker" geworden. Auch Rechtsradikale und andere Extremisten tummeln sich verstärkt dort. Ebenso wie Leute, die ganz einfach auf Lügen und Verschwörungserzählungen reinfallen.
 

Mit Hilfe des Analysetools "Telemetrio" habe ich mal rausgesucht, welche aktiven deutschsprachigen Telegram-Channels derzeit die meisten Abonnenten erreichen. Eine Liste, die sich wie ein komplettes Paralleluniversum liest:
 

2. "reitschuster.de" / 310.700 Abonnentinnen und Abonnenten
3. "Eva Herman Offiziell" / 208.500
4. "AUF1" / 176.000
5. "Alles Ausser Mainstream" / 167.300
6. "Freie Medien" / 164.200
7. "Oliver Janich öffentlich" / 159.800
8. "Reiner Fuellmich" / 157.600
9. "Miriam Hope" / 148.700
10. "Michael Wendler" / 142.600
11. "Freie Sachsen" / 138.700
12. "Lion Media" / 138.700
13. "Ken Jebsen - Aufklärung und Information" / 136.600
14. "Tim K." / 136.200
15. "Frag uns doch! Just ask us! WWG1WGA" / 131.400

 

Auch wenn die Abonnenten-Schnittmenge der einzelnen Kanäle recht groß sein dürfte, ist das eine eindrucksvolle Liste. Seriöse Informationsquellen haben den Weg auf Telegram bisher nahezu gar nicht gefunden. Eine Ausnahme gibt es - und die führt das Ranking sogar an:

1. Corona-Infokanal des Bundesministeriums für Gesundheit / 326.200 Abonnentinnen und Abonnenten

 

#trending // Marvel

Das Marvel-Universum ist das wohl erfolgreichste Popkultur-Franchise der Welt. Neuestes Beispiel aus der #trending-Pause: der Film "Spider-Man: No Way Home". Innerhalb weniger Wochen hat er sich vorbei am "James Bond"-Hit "Keine Zeit zu sterben" zum größten Kinohit des Jahres entwickelt. Mit inzwischen 1,63 Milliarden US-Dollar ist "Spider-Man: No Way Home" im weltweiten Alltime-Umsatz-Ranking sogar schon die Nummer 8! Und das, obwohl Kinos in vielen Ländern der Welt Pandemie-bedingt noch längst nicht wieder die Zuschauerzahlen aus Vor-Corona-Zeiten erreichen. Ein erstaunlicher Erfolg.
 

Durch den Streamingdienst Disney+ sind auch Serien aus dem Marvel-Universum weltweit erfolgreich. Der nächste Hit dürfte hier "Moon Knight" werden, eine düstere Serie, die Ende März bei Disney+ anlaufen soll. Der Trailer erreichte innerhalb von zwei Tagen 22,5 Millionen Views auf YouTube:


 

#trending // MEEDIA-Analysen

An dieser Stelle gibt es ab sofort ein paar Lesetipps zu Analysen der aktuellen Woche, die ich auf MEEDIA veröffentlicht habe:

 

#trending // Deutsche Tops der Woche

Story nach Social-Media-Interaktionen: "Badische Neueste Nachrichten" - "Zeichen gegen Querdenker: Blaulichtkette aus Rettungsfahrzeugen in der Karlsruher Innenstadt" (37.300 Likes und Shares)

Instagram-Post nach Likes: Manuel Neuer - "Well, does it suit me? Thanks, Steffen Baumgart!" (566.000 Likes)

Facebook-Post nach Interaktionen: "Atemberaubende Häuser und Inneneinrichtungs Ideen" - "Diese 3 Brüder haben in ihrem Garten eine atemberaubende Schneeskulptur geschaffen." (92.300 Likes, Reactions, Shares und Kommentare)

Tweet nach Likes und Retweets: "Deutsche Bahn Personenverkehr" - "Herr Reichelt lernt das Prinzip 'Grenze' kennen." (74.900 Likes und Retweets)

Google-Suchbegrifffe nach Zahl der Suchen: Handball-EM, Djokovic, DFB-Pokal, Hardy Krüger

TV-Sendung nach Zuschauern: "Tatort: Des Teufels langer Atem" (14,16 Millionen)

Serie/Film (Netflix): "Copshop"

Serie/Film (Prime Video): "Hotel Transsilvanien 4 - Eine Monster Verwandlung"

Serie/Film (Disney+): "Eternals"

Youtube-Video nach Views: "Vlad und Nikita" - "Willkommen im Spielzeughotel von Vlad und Niki" (1.980.900)

DVD nach Verkauf: "After Love"

Blu-ray nach Verkauf: "Keine Zeit zu sterben"

Kinofilm nach Besuchern: "Spider-Man: No Way Home" (247.218)

Podcast-Folge (Spotify): "Gemischtes Hack" - "#168 Sex-Saft"

Podcast-Folge (Apple): "Apokalypse & Filterkaffee" - "Uno Country for old men (mit Jakob Lundt)"

Album (Offizielle Deutsche Charts): Daniela Alfinito - "Löwenmut"

Album (Spotify): The Weekend - "Dawn FM"

Single (Offizielle Deutsche Charts): Gayle - "abcdefu"

Song (Spotify): Gzuz, Bonez MC - "Wenn ich will"

Game (PS5) nach Verkauf: "A Plague Tale: Innocence"

Game (PS4) nach Verkauf: "FIFA 22"

Game (Switch) nach Verkauf: "Mario Kart 8 Deluxe"

Game (Xbox Series) nach Verkauf: "Forza Horizon 5"

Game (XBox One) nach Verkauf: "GTA V - Premium Edition"

Game (PC) nach Verkauf: "Landwirtschafts-Simulator 22"

Game (3DS) nach Verkauf: "Pokémon Ultrasonne"

Buch (Hardcover Belletristik) nach Verkauf: Michel Houellebecq - "Vernichten"

Buch (Hardccover Sachbücher) nach Verkauf: Florian Illies - "Liebe in Zeiten des Hasses"

Buch (Paperback Belletristik) nach Verkauf: David Safier - "Miss Merkel"

Buch (Paperback Sachbücher) nach Verkauf: Stefanie Stahl - "Das Kind in dir muss Heimat finden"

Buch (Taschenbuch Belletristik) nach Verkauf: Delia Owens - "Der Gesang der Flusskrebse"

Buch (Taschenbuch Sachbücher) nach Verkauf: Thomas Kehl, Mona Linke - "Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest"

 

#trending // Quellen & Feedback

Für die Analysen und Tops der Woche nutze ich u.a. folgende Daten-Quellen und -Tools:

Was finden Sie gut an #trending Weekly? Was schlecht? Was fehlt Ihnen? Schreiben Sie mir!

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