Deutschlands bestbezahlte Berufe
● Richterstreit: Nächste Runde |
● Zoll-Streit: Die EU-Liste |
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Liebe Leserin, Lieber Leser, Donald Trump will alles: den Deal, den Frieden, den Nobelpreis. Nur die Realität ist dabei immer wieder im Weg. Und niemand weiß, ob die „Bromance“ zwischen dem derzeit enttäuschten US-Präsidenten und seinem konsequent kriegslüsternen Kollegen Wladimir Putin nicht doch bald ein Comeback feiert, mitten im oder nach dem jüngsten Ultimatum. Ob er Putin traue, wollte die BBC wissen. Trumps Antwort: „Ich traue fast niemandem, um ehrlich zu sein.“ Fertig, so schob er hinterher, sei er mit Putin noch nicht. Zwar scheint ihm zu dämmern, dass der Kreml-Chef kein ehrbarer Kaufmann ist – doch was Trump will, ist nun mal ein Deal. Keinen ukrainischen Sieg. Immerhin hindert das Weiße Haus Europa nicht, Waffen für die Ukraine zu beschaffen (und zu bezahlen). Doch bitte keine Illusionen: Patriot-Raketen bringen Putin nicht in Bedrängnis. Sie verschaffen Kiew nur Luft im Abnutzungskrieg: damit weniger Zivilisten durch Russlands Raketen verstümmelt und ermordet werden. |
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| US-Präsident Donald Trump, 79, ist enttäuscht: Man führe ein gutes Gespräch mit Putin, sei kurz vor einer Einigung, „und dann reißt er ein Gebäude in Kiew nieder.” Unklar ist, wie lange die Enttäuschung anhält (© dpa) |
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Patriot-Lieferungen werden also den Krieg nicht beenden. Anders sähe es mit Waffensystemen aus, die tief ins russische Hinterland reichen. Der „Financial Times“ zufolge soll Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Telefon gefragt haben, ob er Moskau oder St. Petersburg treffen könne, falls die USA Langstreckenwaffen lieferten. Selenskyj – dem Trump und seine Minions gerade noch Undankbarkeit und Aggression vorwarfen – dürfte seinen Ohren nicht getraut haben. Gestern dann der Rückzieher. Langstreckenraketen? „Nicht unsere Absicht“, so Trump. Angriffe auf russische Städte? „Nein, Selenskyj sollte nicht auf Moskau zielen.“ Putin wird es freuen. Die russische Antwort auf Trumps 50-Tage-Frist reicht von „nehmen wir sehr ernst” (Kreml-Sprecher Peskow) zu „theatralisches Ultimatum” (Vize-Sicherheitsratschef Medwedjew). Und natürlich starben auch gestern Nacht wieder Zivilisten in der Ostukraine durch russische Angriffe. Was Moskaus Kriegswirtschaft wirklich treffen würde? Die angedrohten US-Strafzölle gegen Käufer russischer Exportgüter – und damit weniger Gewinn aus Öl und Gas. Doch wer auf Washington setzt, sollte auch nach Brüssel blicken: Die Slowakei blockiert erneut das 18. EU-Sanktionspaket gegen Russland, um einen Vertrag mit Gazprom weiterlaufen zu lassen. Wenn Trump also dem Nobelpreis fern ist, gilt das gleichermaßen für die EU. Was erwarten Sie von den nächsten 48 Tagen? Schreiben Sie uns an feedback@focus-magazin.de* |
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Deutschland ist aus Sicht des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) nicht in der Lage, die eigene Infrastruktur vor feindlichen Drohnen zu schützen. Es fehle an technologischen Lösungen und an einem passenden rechtlichen Rahmen. So sei es über Wochen nicht gelungen, illegale Drohnen-Überflüge am Militärflughafen Manching aufzuklären oder zu unterbinden. „Dass feindliche Spionagedrohnen oftmals die Polizei-Flugsysteme abhängen, entspricht nicht unserem Selbstverständnis als wehrhafter Rechtsstaat“, sagt BDLI-Hauptgeschäftsführerin Marie-Christine von Hahn. Das ukrainische Parlament will heute über die Entlassung der Regierung von Denys Schmyhal entscheiden. Mit der Bildung der neuen Regierung hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Vizeministerpräsidentin Julia Swyrydowa beauftragt. | |
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| Rechtswissenschaftler aus Universitäten und Justiz in ganz Deutschland stärken ihr den Rücken: die Potsdamer Professorin Frauke Brosius-Gersdorf, 54 (© Finn Winkler) |
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Richter-Streit | SPD-Kandidatin Brosius-Gersdorf bezieht Stellung | Die SPD-Kandidatinfür das Bundesverfassungsgericht, Frauke Brosius-Gersdorf, hat sich in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz gegen Vorwürfe gewehrt:„Ich bin nie eingetreten für eine Legalisierung oder Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruchs bis zur Geburt“, betonte sie. „Es ist auch falsch, dass ich gesagt oder geschrieben haben soll, dass der Embryo kein Lebensrecht hat.“ Sie als linksradikal zu bezeichnen sei „diffamierend und realitätsfern“, hatte sie zuvor per Stellungnahme mitgeteilt. Gleichwohl schloss die Jura-Professorin einen Rückzug nicht aus, falls die Debatte um ihre Person so groß werde, dass das Gericht beschädigt werden könne. „Sobald das auch nur droht, würde ich an meiner Nominierung nicht festhalten. Das ist ein Schaden, den kann ich gar nicht verantworten“, so Brosius-Gersdorf. „Ich möchte auch nicht verantwortlich sein für eine Regierungskrise in diesem Land.“ Die Union bleibt bislang bei ihrer Ablehnung, während die SPD an Brosius-Gersdorf festhalten will. Kanzler Friedrich Merz (CDU) möchte das weitere Vorgehen in den kommenden Wochen besprechen. Das kritisiert die Opposition: „Wir halten es für unverantwortlich, diese wichtige Entscheidung des Bundestags über Wochen offenzulassen“, mahnen die Grünen-Fraktionschefinnen Katharina Dröge und Britta Haßelmann. |
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| Nils Schmid (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium, sieht die Bundesregierung durch das Verfassungsgericht gestärkt (© dpa) |
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Verfassungsbeschwerde | Ramstein-Klage erfolglos: Keine konkrete Schutzpflicht | Deutschland kann in Einzelfällen auch für Ausländer im Ausland zum Schutz von Menschenrechten und Völkerrecht verpflichtet sein. Bei Drohnenangriffen der USA, die technisch über die Air Base Ramstein in der Pfalz gesteuert werden, ist dies aus Sicht des Bundesverfassungsgerichts aber nicht der Fall (Az. 2 BvR 508/21). Eine Verfassungsbeschwerde blieb erfolglos. Mit der Entscheidung geht der Zweite Senat über die bisherige Rechtsprechung hinaus. Er stellt zwei Bedingungen auf, damit aus dem allgemeinen Schutzauftrag eine konkrete Schutzpflicht wird. Erstens einen hinreichenden Bezug zur deutschen Staatsgewalt. Zweitens eine ernsthafte Gefahr der systematischen Völkerrechtsverletzung. Verteidigungsministerium und Auswärtiges Amt werten dies als weiten Beurteilungsspielraum für die Regierung. Verteidigungs-Staatssekretär Nils Schmid (SPD) sprach von „Beinfreiheit in der Zusammenarbeit mit Bündnispartnern“. Im August 2012 waren zwei Männer im Jemen durch einen US-Drohnenangriff getötet worden, bei einem Treffen mit drei mutmaßlichen Al-Kaida-Mitgliedern. Zwei Verwandte klagten deshalb seit 2014 in Deutschland. Ihnen zufolge waren die Toten ein Polizist und ein Geistlicher, der gegen Al-Kaida gepredigt hatte. |
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| Sitzheizung und mehr | So gut sind die neuen Kabinen der Lufthansa wirklich | Mit dem „Allegris“-Sitzplatzkonzept will Lufthansa ein unvergessliches Reiseerlebnis bieten. Aber halten die neuen Kabinen auch wirklich, was sie versprechen? Ein Experte hat Business- und First Class für FOCUS getestet und erklärt, worauf Sie bei der Buchung achten müssen. | Zum FOCUS+ Artikel |
| | Zustand der deutschen Polizei | „Und wenn doch mal eine Wache saniert wird, gibt es kein WLAN“ | Der Chef der Polizeigewerkschaft GdP spricht im FOCUS-Interview über den Zustand von Polizeiwachen, die Polizeiarbeit der Zukunft, den Kollegen KI und die Arbeitsteilung mit der Bundeswehr im Kriegsfall. Den Föderalismus sieht er als Sicherheitsrisiko. | Zum FOCUS+ Artikel |
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| Piloten, gerade die mit Erfahrung, verdienen in Deutschland hervorragend. Vor allem, wenn sie männlich sind (© imago) |
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Kununu-Auswertung | Das sind Deutschlands bestbezahlte Jobs | Piloten, Ärzte, Softwarespezialisten und Hochschullehrer gehören zu den Top-Verdienern in Deutschland. Das geht aus dem „Gehaltscheck 2025“ des Arbeitgeber-Bewertungsportals Kununu (gehört wie FOCUS zum Burda-Verlag) von rund 830.000 Gehaltsangaben hervor. Danach erhalten Piloten pro Jahr im Schnitt 89.000 Euro brutto, Ärzte 87.100 Euro und Software-Architekten 84.700 Euro. Wer länger dabei ist, darf mit satten Gehaltssteigerungen rechnen. So verdienen Piloten, die seit zehn Jahren im Cockpit sitzen, im Schnitt 123.700 Euro. |
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Top 5-Gehälter: Piloten schlagen alle | | Quelle: kununu |
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Die Gehaltsdaten von kununu offenbaren aber auch eine Schattenseite: Neben Berufserfahrung oder Personalverantwortung spielt vor allem das Geschlecht weiter eine große Rolle. Trotz ähnlicher Tätigkeiten und Qualifikationen verdienen beispielsweise Frauen im Cockpit deutlich weniger. Männliche Piloten kommen auf 90.900 Euro, das durchschnittliche Jahresgehalt ihrer Kolleginnen liegt bei lediglich 69.800 Euro. (ak/md) |
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| Hafen in New York: Die EU nimmt bei möglichen Gegenzöllen vor allem die Industrie ins Visier (© dpa) |
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Handelsstreit | EU-Liste der Gegenzölle: Für drei Branchen könnte es richtig übel werden | Sollte es bis Ende Juli nicht zu einer Einigung mit Washington kommen, will Brüssel vor allem US-Einfuhren von Industriegütern mit Zöllen belegen. Betroffen wäre ein zusätzliches Import-Volumen von rund 65,7 Milliarden Euro, so die 206-seitige Übersicht des EU-Handelsausschusses, die dem FOCUS vorliegt. Mit knapp elf Milliarden Euro stehen Hersteller von Verkehrsflugzeugen, Triebwerken sowie Bauteilen wie Reifen oder Fahrwerken im Vordergrund. Das könnte dem angeschlagenen Flugzeugbauer Boeing weiter schaden: Rund 80 Prozent seiner Jets gehen in den Export, auch nach Europa. Außerdem betroffen: Maschinenbauer (9,4 Mrd.) sowie die Automobil-Industrie (8 Mrd.). Brüssel nimmt auch Agrar-Einfuhren wie Obst und Gemüse, Alkoholika sowie „Lebensmittelzubereitungen“ (Ketchup, Saucen) ins Visier. Mit Importen von gut 6,3 Milliarden Euro fällt das Volumen jedoch erheblich geringer aus als in der Industrie. Im Zollstreit mit den USA hatte Brüssel am Montag angekündigt, US-Einfuhren im Wert von weiteren 72 Milliarden Euro mit Zöllen zu belegen – zusätzlich zur bestehenden Liste von 21 Milliarden. Die konkreten Branchen waren aber zunächst offen geblieben. (utz) |
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| Besser als Pillen: Stressreduktion und Entspannung durch Sport, wie hier Mady Morrison beim Yoga, verbessern Schlafqualität und -dauer (© instagram.com/madymorrison) |
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Gesundheit | Schlafstörungen: Bewegung ersetzt Therapie | Eine aktuelle Analyse von 22 Studien zeigt, dass Yoga, Tai Chi sowie Walken und Joggen zu den effektivsten Bewegungsformen zählen, um Schlafqualität zu verbessern und Schlafstörungen zu lindern. Die Untersuchung, veröffentlicht im Journal „BMJ Evidence Based Medicine“, bestätigt damit die Wirksamkeit von Bewegung als primäre Behandlungsstrategie. Von chronischen Schlafstörungen, auch bekannt als Insomnie, sind in Deutschland etwa sechs Millionen Menschen betroffen. Sie gehen mit erhöhten Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und psychischen Problemen einher. Klassische Behandlungen wie Medikamente haben Nebenwirkungen, und kognitive Verhaltenstherapie ist oft nur eingeschränkt verfügbar. Die Forscher werteten Daten von knapp 1500 Teilnehmern aus, die unterschiedliche Therapieformen verglichen – darunter sieben Trainingsprogramme wie Yoga, Tai Chi und Ausdauersport. Die Ergebnisse zeigen, dass Yoga die Schlafdauer im Durchschnitt um bis zu zwei Stunden verlängert und die Einschlafzeit sowie nächtliche Wachphasen stark reduziert. Tai-Chi verringerte die Zeit nächtlichen Wachliegens um über 30 Minuten und verlängerte die Schlafdauer um rund 50 Minuten. Gehen oder Joggen reduzierte die Schwere der Schlafstörungen deutlich um fast zehn Punkte auf der Insomnieskala. Wissenschaftlich erklären sich die Effekte durch eine Kombination aus körperlicher Entspannung, Atemkontrolle und Stressreduktion. So kann Yoga Ängste mindern, Tai Chi den Nervensystemstress senken und Ausdauersport den Melatoninspiegel sowie die Tiefschlafphasen fördern. |
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| Nach zwölf Tagen barfuß im Outback Australiens darf es auch mal viel Zucker sein: Carolina Wilga mit Blumen und „comfort food” in der Klinik in Perth (© dpa) |
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Gewicht | Wie nehme ich schnell gesund zu? | Der frisch geretteten deutschen Backpackerin Carolina Wilga geht es wieder besser. Neben dem fröhlichen Foto, das die australische Polizei veröffentlichte, steht der Satz: „Wenn Du 12 kg wieder draufkriegen musst …“ Der gedeckte Apfelkuchen, die Cookies und Schoko-Snacks auf dem Bett seien der 26-Jährigen gegönnt. Falls Sie allerdings mal zunehmen müssen – nach einer schweren Infektion zum Beispiel – dann besser so: kalorienreiche, gesunde Lebensmittel wie Avocado oder Hafer-Porridge mit Banane und Nüssen, Quark mit reifem Obst ein- bis zweimal die Woche Fischarten wie Lachs, Makrele oder Thunfisch (ungesättigte Fettsäuren) Gemüse mit Käse überbacken, Sahne an die Soße geben Nudeln, Kartoffeln und Reis mit Rapsöl anbraten Milch, Malzbier, selbstgemachter Kakao, frisch gepresster Obstsaft, Milch-Obst-Shakes, mit Sahne oder Kokosmilch verfeinert Wichtig: Meiden Sie kalorienreiche Fertiggerichte, in denen fast immer zu viel Zucker und ungesunde Fette stecken. |
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Gewinnerin | (© Heike Steinweg/Klett Cotta) |
Die Schriftstellerin Ursula Krechel, 77, erhält den diesjährigen Georg-Büchner-Preis. Das Werk der Roman-, Theater- und Hörspiel-Autorin vereint die Verheerungen der deutschen Geschichte. Die Jury würdigte insbesondere die Romantrilogie ‚Shanghai fern von wo‘ (2008), ‚Landgericht‘ (2012) und ‚Geisterbahn‘ (2018) als „große Erzählung der Vertreibung und Verfolgung von Juden und Sinti“. Glückwunsch! |
| Diese Auszeichnung dürfte Milka-Chef Dirk Van de Put, 65, kaum freuen: Foodwatch hat seine Alpenmilchschokolade zur „dreistesten Werbelüge des Jahres“ gekürt. Sie sei ein klassisches Beispiel für „Shrinkflation“, so die Verbraucherorganisation. Denn der Preis einer Milka-Tafel stieg zu Jahresanfang von 1,49 Euro auf 1,99 Euro. Dabei wurde sie von 100 auf 90 Gramm leichter. Nur die Verpackungsgröße blieb. Geht so nicht! |
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| Dichter Nebel auf 2.962 Meter Höhe: Der Trachtenverein „D'Höllentaler Grainau“ beim Tanz, im Hintergrund die Parteichefs von CDU und CSU auf dem Weg zur bayerischen Kabinettssitzung (© dpa) |
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… noch ein Gipfeltreffen: Zum Auftakt seiner Visite in den Bundesländern besuchte Friedrich Merz gestern die Zugspitze. Dort war er zwar schon, doch nie zuvor als Kanzler. Gastgeber Markus Söder hieß ihn standesgemäß mit Salutschüssen von Gebirgsschützen an der Talstation willkommen. Oben warteten die Schuhplattler. Politisch wurde es auch: Thema war die Verkehrssituation auf der Brenner-Route, Fluthilfen für Süddeutschland und eine bundesweit einheitliche Bezahlkarte für Geflüchtete. Ein herzliches pfiat eich | | Tanit Koch |
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