neulich war ich mit den Kindern bei Edeka auf dem leeren Parkdeck. Die wollten da Rollerbladen. Ja, sorry, so Sachen machen wir am Stadtrand. Sohn 1 entdeckte direkt eine Taube, die sich im Anti-Tauben-Netz unter der Decke kopfüber verfangen hatte und verzweifelt und zunehmend kraftlos zappelte. Und egal, wie man zu Tauben steht (Ich mag sie ...): Das ist ein trauriges Bild. Also fuhr ich das Auto drunter, stieg aufs Dach und schnitt das erschöpfte Tier zittrig aus dem Netz. Der Vogel latschte matt davon, während man in der Nachbarnische hinter dem Netz Vogelbabies piepen hörte. Hat er das Theater am Ende überstanden? Weiß ich nicht. Was ich auch nicht weiß: Wieso baut man heutzutage ein Parkdeck mit lauter bruttauglichen Nischen unter der Decke, um sich dann zu wundern, dass da Tauben einziehen? Und dann hängt man einfach alles mit völlig untauglichen Netzen ab? Was besseres ist Architekten dazu noch nicht eigefallen? Rätselhaft. +++
Rätselhaft auch, wie lange man die Mieter im Öjendorfer Weg 58 hängen ließ. Dort brauchte man starke Nerven: Kakerlaken, Müll, Drogenpartys, Wasserschäden und kaputte Fahrstühle – für die Mieter Alltag. Als dann auch noch drei Monate lang das Wasser ausfiel, schalteten sie die MOPO ein. Die SAGA hat jetzt die defekte Anlage ausgetauscht, sich bei den Betroffenen entschuldigt – und eine Entschädigung angekündigt. (M+)
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Alte, urige – um nicht zu sagen: in die Jahre gekommene – Läden sind das Herz der Sternschanze. Und es sind genau die vielen Jahre, Jahrzehnte, die diese Orte besonders, gar magisch machen. Einer davon war die Bar „Saal II“ am Schulterblatt. Am Freitagabend schloss sie ihre Türen für immer. Der Verlust dieser Traditionsläden geht seit Jahren wie ein Virus im Szeneviertel umher und gefährdet die einmalige DNA der Sternschanze. Für die MOPO hat sich Samira Debbeler dort umgehört (M+) Einen guten Mittwoch mit Lösungen wünscht Maik Koltermann
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