Über Bedienungsanleitungen für Babys

Braucht es die, fragt sich Sebastian Herrmann.

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Weil ich damals zum ersten Mal gespürt habe, was die meisten Eltern plagt: die Sorge, etwas falsch zu machen und dem Kind zu schaden. Babys fordern einen ja ständig heraus, sie weinen, sie schreien, sie schlafen nicht – und stellen ihre Eltern vor ein Rätsel: Was ist los, was ist zu tun? Dummerweise liefert die Natur Kinder ohne Bedienungsanleitungen aus. Das Bedürfnis danach scheint aber enorm zu sein: Unzählige Ratgeber verkaufen ihre jeweilige Version (und Illusion) von Gewissheit. Einer der Klassiker der Eltern-Literatur ist das Buch „Oje ich wachse!“ der niederländischen Autoren Hetty van de Rijt und Frans Plooji, das weltweit eine Millionenauflage erreicht hat, inzwischen gibt es sogar eine gleichnamige App. Das Buch postuliert zehn typische Entwicklungssprünge, die Babys in den ersten 16 Lebensmonaten durchlaufen und leitet daraus Empfehlungen ab. Alles klar also? Meine Kollegin Valentina Reese hat sich die Sache für einen Text, den ich Ihnen sehr empfehle, genau angesehen: Viele der Forschungsergebnisse, auf denen die Empfehlungen basieren, scheinen zweifelhaft zu sein oder lassen sich nicht halten. Meine Frau und ich haben das Buch (und meterweise andere) damals auch geschenkt bekommen. Aber ich muss gestehen: Getreu dem Klischee vom Mann, der nie Bedingungsanleitungen ansehen würde, habe ich weder „Oje ich wachse!“ noch andere Babybücher wirklich gelesen. Bisher ist auch so alles gut gegangen, mit dem Wickeln sowieso und mit dem ganzen Rest auch. Ob ich irgendwas falsch gemacht habe? Ganz sicher, aber davor hätten mich Ratgeber vermutlich auch nicht bewahrt. Wie ist das bei Ihnen – vertrauen Sie in der Erziehung nur auf Ihren Bauch oder helfen Ihnen Elternbücher weiter? Verraten Sie es mir gerne. Ein schönes Wochenende wünscht Sebastian Herrmann Redakteur Wissen Folgen Sie mir. ANZEIGE In der Wochenendausgabe Was sich queere Kinder von ihren Eltern gewünscht hätten Manchen waren die Erwachsenen zu aufdringlich, andere hätten sich mal eine Nachfrage gewünscht. Gemeinsam haben alle den Wunsch, akzeptiert zu werden. Neun queere Erwachsene erinnern sich an ihre Kindheit. Zum Artikel ANZEIGE Familientrio Bei den Nachbarn gibt es zu viel Süßes. Darf man sich beschweren? Die Tochter geht gerne zu ihren Freunden ein paar Häuser weiter. Auch weil es da Bonbons und unbegrenzt Fernsehen gibt. Ihre Eltern finden das gar nicht gut. Das Familientrio weiß Rat. Zum Artikel Haben Sie auch eine Frage? Familienthemen aus der SZ Die Kunst, ein Kind zu sein Laurent Schwarz ist zwei Jahre alt und malt. Die Mutter filmt. Jetzt stehen Reporter und Käufer Schlange. Aber was ist hier wirklich Talent und was geschickte Vermarktung? Zum Artikel Weitere Familien-Themen: Historie "Hausfrauen wurden schon immer attackiert und verachtet" Studie Sind Videospiele doch gesund? Mehr Familientexte SZ Plus 4 Wochen kostenlos testen Große Geschichten und verlässliche Information Mehr erfahren Kinderbuch-Empfehlung Urlaub bei den Mäusen Erfrischend nostalgisch: „Brombeerhag im Sommer“ aus der Reihe der britischen Bilderbuch-Klassiker von Jill Barklem passt perfekt in den Spätsommer. Zum Artikel Mehr Kinderbuch-Tipps SZ für Kinder Mit den Themen: Der große Schwung: Sie lässt uns ein paar Zentimeter über dem Alltag schweben und bringt die Gedanken sanft zum Schaukeln. Eine Liebeserklärung an die Hängematte Schlaumeierei: Darum gibt es bei Smog oft die schönsten Sonnenuntergänge Messerscharf: Was die Diskussion nach dem Anschlag in Solingen über den deutschen Wahlkampf verrät Die SZ für Kinder finden Sie jede Woche im Leben-Teil Ihrer Süddeutschen Zeitung. 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