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Liebe/r Leser/in,

wie Sie wissen, wird an der Börse nicht nur mit Aktien, sondern mit Zukunft gehandelt. Deshalb beruhigte mich auch der Blick auf die Leitindizes während der Corona-Pandemie ungemein: Trotz all der Horrornachrichten gab die Weltwirtschaft uns Menschen (bis auf einen kurzen Einbruch im März 2020) nie auf.

Als einer der größten Magier unter den „Masters of the Universe“ (Tom Wolfe) der Finanzwelt gilt der Blackstone-Gründer Stephen A. Schwarzman, den mein Stellvertreter Jörg Harlan Rohleder vergangene Woche sprechen konnte. Er nutzte die Gelegenheit, um eins seiner legendären ABC-Interviews zu führen, bei dem er zu jedem Buchstaben einen ganzen Fragenkatalog abfeuert. Bei G wie Green antwortete der 74-jährige Banker, den sie in New York den „King of Wall Street“ nennen: „Jedes Land, jede Gesellschaft, jede Firma, jeder Mensch muss sich den Herausforderungen des Klimawandels stellen.“ Und: „Einen Weg zurück gibt es nicht. Für niemanden.“ Für Deutschland sieht Schwarzman die anstehende Transformation übrigens als Riesenchance.

Mein Kollege erreichte Schwarzman zu Hause im Homeoffice. Doch auch dort ist der Kalender des Mannes, der Xi Jinping und Donald Trump berät, nicht weniger voll. Und da die Gesprächszeit beim Buchstaben P abgelaufen war und Schwarzman anscheinend Gefallen an der besonderen Form und den endlos vielen Fragen hatte, verabredeten sich die beiden für eine Runde zwei am Abend. Schwarzman hielt Wort und rief tatsächlich kurz vor Mitternacht noch einmal an – und das hat sich wirklich gelohnt, wie ich finde. Rohleders ABC lesen Sie ab Seite 22.

SOS, Du Wunder Welt: „Der Planet schreit nach Hilfe zum Überleben, er schreit laut und verzweifelt“, warnte US-Präsident Joe Biden in seiner Rede zur Amtseinführung. Er kündigte einen „Green New Deal“ an, vom Staat mit zwei Billionen Dollar gefördert; und er unterzeichnete sogleich den Wiedereintritt der USA ins Pariser Klimaabkommen. Ja, unsere Erdengemeinschaft, insbesondere die Wirtschaft, steht an einem Wendepunkt. Um die Wirtschaft zu stützen und nachhaltig zu transformieren, planen Regierungen derzeit weltweit gigantische Infrastrukturpakete: Die USA ebenso wie China, und nach monatelangen Verhandlungen beschloss nun Mitte April auch die EU, sich erstmals ein Klimagesetz zu geben, das die 27 Staaten zur Klimaneutralität im Jahr 2050 führen soll.

Es ist ein neues Wirtschaftswunder, was wir da erleben und von dem unsere Titelgeschichte erzählt. Dax-Konzerne sind dabei, unzählige Start-ups, ebenso Tycoons wie Bill Gates (lesen Sie sein Manifest ab Seite 51 dieser Ausgabe) oder Jeff Bezos. Besonders für deutsche Firmen bieten innovative Umwelttechnologien große Chancen, am Wandel zu verdienen. Der neue „Greentech Atlas 2021“ des Bundesumweltministeriums ermittelte: 15 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts wurden im vergangenen Jahr von grüner Technologie erwirtschaftet. Und: Bis 2030 erwarten die Unternehmen ein durchschnittliches Wachstum von rund acht Prozent pro Jahr.

Was gibt es Neues von der Union? Armin Laschet steht als Kanzlerkandidat fest, aber Markus Söder tut so, als gäbe es diese Entscheidung nicht. Er stichelt weiter, Laschet nimmt’s betont gelassen – auch weil er in der Defensive ist.

In der vergangenen Woche habe ich, haben wir alle zwei sehr unterschiedliche Seiten des CDU-Chefs kennengelernt. Da war einmal der Armin Laschet, der am Freitagabend in der Talkshow „3nach9“ beherzt die Meinungsfreiheit der mehr als 50 Schauspieler verteidigte, die mit ihren satirisch-ironischen Videos gegen die regierungsamtliche Corona-Politik einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hatten. Der karnevalsfeste Aachener tat dies mit großer Entschiedenheit („Man darf das sagen in einem freien Land“), obwohl er als NRW-Ministerpräsident und neuer CDU-Vorsitzender selbst Vertreter der Politik ist, auf die die Kritik von Jan Josef Liefers, Ulrich Tukur oder Nadja Uhl zielt.

Ganz anders hingegen der Armin Laschet, der am Donnerstag vergangener Woche im Bundesrat für Nordrhein-Westfalen der Bundes-Notbremse inklusive der Ausgangssperre für alle Landkreise ab einer Wocheninzidenz von mehr als 100 zustimmte – obwohl er von der Regelung alles andere als überzeugt ist. Dabei geht es nicht um Meinungsfreiheit, sondern um Bewegungsfreiheit – auch ein Grundrecht.

Mir gefällt der Armin Laschet, der für Meinungsfreiheit eintritt, auch wenn es nicht seine Meinung ist, deutlich besser als der aus dem Bundesrat.

Mit vielen Grüßen

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Robert Schneider
Chefredakteur FOCUS Magazin



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Man kann auch skandalfrei regieren. Das belegen die ersten Umfragen nach 100 Tagen Amtszeit von US-Präsident Joe Biden. In drei jüngst veröffentlichten Befragungen erklärten 52 und 58 Prozent der Teilnehmer, dass sie mit der Arbeit ihres neuen Staatsoberhaupts zufrieden seien. Wobei die Anhänger der Demokraten zu 90 Prozent hinter ihrem Präsidenten stehen, während nur 9 bis 13 Prozent der Republikaner mit Biden zufrieden sind. Trumps Zustimmungswerte lagen während seiner Amtszeit bei etwa 40 Prozent.

Absteiger der Woche

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Die bekannteste Karnevalsband Kölns, die Höhner („Viva Colonia“), spielt künftig ohne ihren Gitarristen Joost Vergoossen. Darauf einigte sich die Gruppe am Wochenende und begründete die Trennung mit Vergoossens Haltung zur Pandemie: Diese entspreche nicht der Überzeugung der Höhner. Vergoossen habe sich zudem öffentlich zu einem niederländischen Rechtspopulisten bekannt und damit einen weiteren Grund dafür gegeben, in Zukunft getrennte Wege zu gehen.

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„Sie ist führungsstark, empathisch und so strategisch denkend, dass sich noch viele wundern werden.“ Mit dieser Empfehlung führt Bernd Osterloh seine Nachfolgerin Daniela Cavallo ein. Die 46-jährige Betriebswirtin war zweieinhalb Jahre lang Stellvertreterin von Osterloh. Jetzt steigt sie auf zur ersten weiblichen Chefin des Gesamtbetriebsrats von Volkswagen und soll auch Osterlohs Funktion im Aufsichtsrat des Konzerns übernehmen. Ihr Vorgänger wechselt zum 1. Mai als Personalvorstand zur Lkw-Tochter Traton.

Zitat der Woche

„Wann wir jetzt wieder darüber nachdenken können, Hotels zu öffnen, das kann ich heute nicht sagen“

Termine der Woche

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Am Sonntag, 2. Mai, wählt die SPD Brandenburg Kanzlerkandidat Olaf Scholz (Foto) zum Spitzenkandidaten für die Landesliste.

Am Mittwoch wird in München der Prozess gegen Ex-Audi-Chef Rupert Stadler fortgesetzt. Er ist wegen manipulierter Abgaswerte bei Dieselmotoren des Betrugs angeklagt.

In Schottland finden am Donnerstag die Parlamentswahlen statt. Regierungs­chefin Nicola Sturgeon von der SNP führt in Umfragen deutlich.

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