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Liebe/r Leser/in,

das jüngste Opfer ist erst zwei Jahre alt. Im hessischen Volkmarsen verletzte ein 29-Jähriger, der mit seinem Wagen in einen Rosenmontagszug fuhr, 61 Menschen – etliche davon sehr schwer. Wenige Tage zuvor hatte in Hanau ein 43-Jähriger, getrieben von rassistischem Wahn, zehn Menschen erschossen.

Unsere Gedanken, so sollte es nach derlei grauenhaften Verbrechen und Katastrophen sein, sind bei den Leidtragenden, ihren Angehörigen und Hinterbliebenen. Sind sie es wirklich? Oder wird unser Mitgefühl durch die nächste Katastrophenmeldung gleich wieder abgelenkt, verschwommen, gar aufgelöst?

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht – aber ich habe den Eindruck, das neue Jahr, kaum neun Wochen alt, hetzt uns von einer düsteren Nachricht zur nächsten. Und wenn wir zwischendurch einmal Luft holen wollen, kommen die neuesten Zahlen zur Corona-Epidemie, die nun Deutschland erreicht. Dieser unsichtbare Feind hat die Welt im Griff. Er lässt keine Grenzen gelten, die Wirtschaft zittern und versetzt Milliarden Menschen in Angst.

Ein Freund zeigte mir am Mittwochmorgen seine Sammlung neu gekaufter Atemschutzmasken, und ich lachte noch darüber. Am Abend, als Gesundheitsminister Jens Spahn die Nation in Corona-Alarm versetzte, lachte ich nicht mehr. Wie viele andere Unternehmen fragen wir uns in der FOCUS-Redaktion nun auch, wie wir uns gegen das Virus wappnen können, erstellten einen Notfallplan zur Sicherstellung der Erscheinung unseres Magazins.

Für den Notfall zu planen ist unerlässlich. Manchmal sogar überlebensnotwendig. Doch Wachsamkeit allein, so wichtig sie auch sein mag, führt noch zu keinem guten und erfüllten Leben. Dafür braucht es mehr.


„Neustart für die Seele“, so lautet die Überschrift für unsere Ausgabe. Nach all den schlechten Nachrichten, nach Hanau, Volkmarsen, dem Polit-Trauerspiel in Thüringen, Corona in Europa bis zur Selbstzerstörung der Kanzlerin-CDU, spüre ich bei vielen Menschen schon am Ende dieses Februars eine akute Sehnsucht nach einem Neustart.

Und am liebsten würde auch ich persönlich 2020 noch mal von vorn starten lassen. Es geht ja alles so schnell (eine Freundin sagte mir diese Woche, dass sie keine Nachrichten mehr lesen wolle), und all die Eindrücke von außen lassen uns doch bisweilen so rasch verstört, hilflos und vielleicht einsam zurück. Aber wir Menschen streben nach Glück. Nach jenem Zustand, in dem sich die Seele frei, entspannt, einfach happy fühlt.

Und genau darum geht es in der Titelgeschichte von meiner Kollegin Elke Hartmann-Wolff. Unsere Autorin wollte wissen, ob und wie wir diese wunderbare innere Ruhe und Gelassenheit erreichen können. Die gute Nachricht: Wir können uns durchaus für ein glückliches Leben einstimmen. Wenn wir an uns glauben, bestimmte Verhaltensweisen befolgen und uns von negativen Selbstbildern befreien. Alles, was Sie für einen „Neustart der Seele“ brauchen, lesen Sie ab Seite 62.

Und: Weil die Fastenzeit, die Zeit der Besinnung, seit Aschermittwoch angebrochen ist, empfehle ich Ihnen einen weiteren Artikel dieser Ausgabe: „Was beim Fasten im Kopf passiert“, erklärt Ihnen Raimund Wilhelmi, Enkel des Erfinders der Buchinger-Kur, auf Seite 106. Bleiben Sie focussiert, auch in unruhigen Zeiten.

Herzlichst,

Robert Schneider
Chefredakteur FOCUS Magazin

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Aufsteiger der Woche

Chefwechsel beim Unterhaltungsriesen Walt Disney: Bob Iger, einer der bekanntesten US-Wirtschaftsbosse, erklärte diese Woche seinen Rücktritt von der Unternehmensspitze. Der Schritt des 69-Jährigen kam für viele Beobachter überraschend. Auf Bob Iger folgt Bob Chapek, ein Mikrobiologe mit MBA-Abschluss, der seit 1993 bei Disney arbeitet. Als Präsident von Disney Home Entertainment war er in den frühen 2000er-Jahren für den DVD-Vertrieb verantwortlich, später für die Parks und Hotels.

Absteiger der Woche

Das Kultplastik ist endgültig out. Die Aktie von Tupperware brach in dieser Woche zeitweise um rund 50 Prozent ein und drückte den Kurs auf ein Rekordtief von unter drei Dollar. Das größte Problem der 1946 gegründeten und auf Direktvertrieb (Tupper-Partys) ausgerichteten Firma ist der boomende Online-Handel. Seit acht Quartalen sinken die Erlöse. Im November schmiss Chefin Tricia Stitzel nach nur 18 Monaten hin. Ihr Nachfolger Chris O’Leary wurde als Übergangslösung verpflichtet. Auch seine Party endet wohl bald.

Die Newcomerin

Tennis war ihr Leben, die Mode wird es wohl bleiben: Die russische Profi-Spielerin Maria Sharapova hat in zwei Artikeln in „Vanity Fair“ und „Vogue“ ihren Rücktritt erklärt: „Indem ich mein Leben für das Tennis gegeben habe, hat Tennis mir ein Leben gegeben“, schrieb sie. Und das geht auch nach fünf Grand-Slam-Turnieren, 21 Wochen als Nummer eins der Welt und nach einer Doping-Sperre weiter. Denn Sharapova wirbt seit Jahren für Sportartikel und hat mit Sugarpova eine eigene Süßigkeitenmarke.

Zitat der Woche

„Mein Platz ist hier – in Passau, in Bayern und nicht in Berlin“

Zahl der Woche

20 – 30

Sekunden lang sollte man seine Hände waschen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation zur Prävention bei übertragbaren Krankheiten.

Termine der Woche

Am Sonntag, 1. März, beendet ein Publikumstag die 70. Internationalen Filmfestspiele in Berlin, die wichtigsten neben Cannes und Venedig.

Am Dienstag ist der Super Tuesday für die US-Demokraten nach Vorwahlen in 14 Bundesstaaten die Vorentscheidung, wer für sie in den Präsidentschaftswahlkampf zieht.

Am Donnerstag öffnet zum 500. Todestag des Malers Raffael („Sixtinische Madonna“) öffnet in Rom eine große Raffael-Schau.

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