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Liebe/r Leser/in,

ich finde dieser Tage nicht allzu viele Gründe für Happiness, außer vielleicht man ist in München und schwelgt mit Freunden bierselig von Festzelt zu Festzelt. Es ist kühl geworden, der Sommer vorbei. Die Tage kürzer, die Nachrichten düster. Alles wird immer teurer und/oder ist Mangelware. An den Fronten der Ukraine kein Frieden in Sicht – im Gegenteil, Putins „Teilmobilmachung“ vom Mittwoch gleicht einer zweiten Kriegserklärung.

Ja, es fällt mir zurzeit schwer, positiv zu sein, und ich gebe an dieser Stelle auch gern zu, dass ich mich ziemlich schnell von Stimmungen anstecken lasse und in einem Labyrinth von Gedanken verlaufe. Umso dankbarer war ich, kürzlich einen Abend in gänzlich hoffnungsvoller Energie verbringen zu dürfen. Denn FOCUS lud zum „Champions Dinner“ ins Münchner Restaurant „Schmock“, um aus den neun Finalisten den Sieger unseres Innovationspreises zu feiern.

Trommelwirbel, Applaus und der Gewinner ist: das Start-up Enpal aus Berlin. Welche Branche die Firma gerade aufmischt, wie schnell sie wächst und Jobs schafft, das lesen Sie auf Seite 62. Nur so viel sei hier verraten: Enpal ist das erste grüne „Einhorn“ unter den deutschen Start-ups, also mindestens eine Milliarde Euro wert.

Insgesamt 120 Unternehmen mit zukunftsweisenden Ideen hatten sich beworben für unseren Preis, den wir zum dritten Mal vergaben und der mit einer Million Euro Mediavolumen dotiert ist. Ich möchte mich bei all diesen Wirtschaftspionieren herzlich bedanken, ebenso bei unserer Jury und der Schirmherrin Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung und treibende Kraft für Zukunft und Innovation. Wir freuen uns schon auf das kommende Jahr.

Je nach Gesprächspartner und Sensibilität des Themas können Interviews eine spannende Sache, manchmal aber auch eine heikle Mission werden. Das gilt erst recht, wenn man aktuell mit einem hohen deutschen Militär über den Ukraine-Krieg sprechen will. Wie in solchen Fällen üblich, wird vorher gerade im deutschen Sprachraum vereinbart, dass der Text vor dem Erscheinen deshalb noch mal autorisiert werden darf. Man kennt das ja: Nicht jeden Satz, den man im Eifer einer Debatte sagt, will man später noch lesen. So war’s auch mit Vier-Sterne-General Eberhard Zorn vereinbart, mit dem meine Kollegen Franziska Reich und Thomas Tuma für die vorherige Ausgabe ein Interview führten.

Zorn ist als Generalinspekteur der Bundeswehr der ranghöchste deutsche Soldat – und er hatte durchaus klare Ansichten, die auch unser Verfahren des Gegenlesens überstanden. Wer immer sich neben Zorn selbst und seinen Leuten über den Text beugte – sie feilten hier und da ein bisschen, ließen aber wichtige Einschätzungen unberührt.

Und die hatten es in sich, vor allem bei der Frage, wie Zorn die jüngsten Gegenoffensiven der Ukrainer einschätzte: „Was wir wahrnehmen, sind Gegenangriffe und Gegenstöße, mit denen man Orte oder einzelne Frontabschnitte zurückgewinnen, aber nicht Russland auf breiter Front zurückdrängen kann“, zeigte sich der versierte General skeptisch über manche Jubelmeldungen der vergangenen Wochen.

Auch in der Frage, ob die Ukraine für eine echte Gegenoffensive überhaupt die Kraft habe, beantwortete Zorn klar: „Sie bräuchten eine Überlegenheit von mindestens drei zu eins“ – die Zorn aber derzeit nicht sieht. Zugleich bekräftigte er seine Sorge, dass Putin sogar eine zweite Front aufmachen könne: „Die Fähigkeiten hätte Putin.“ Und: „Würde Putin eine Generalmobilmachung anordnen, hätte er auch keine Personalprobleme.“

Das Interview war noch nicht mal erschienen, da sorgte die an Nachrichtenagenturen verschickte Vorabmeldung schon für Echo bzw. für große Empörung: „Atemberaubend dürftig“ sei Zorns Analyse, schimpfte Ben Hodges, einst Chef der US Army Europe. Verteidigungs­ministerin Christine Lambrecht sah sich genötigt, sich schützend vor ihren General zu stellen, der es gewagt hatte, sich seine etwas skeptischere, pragmatische Haltung zu bewahren. Am Mittwoch dann zeigte Putin, dass der Vier-Sterne-General damit nicht so falsch liegt: Der Kreml-Chef sprach eine Teilmobilmachung aus. 300.000 Reservisten müssen sich nun fertig machen für den Krieg ihres Präsidenten.

Herzlich Ihr

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Robert Schneider,
Chefredakteur FOCUS-Magazin

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