‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 
szmtagiomb_np
Zur optimalen Darstellung empfehlen wir Ihnen die Browserversion
10. April 2024
Kathrin Werner
Redaktionsleiterin Plan W
SZ Twitter Mail
Guten Tag,
ich finde Psychotherapie eine gute Sache. Fast jede und jeder profitiert von einer guten Therapeutin oder einem guten Therapeuten – und erst recht für Paare halte ich viel davon, Probleme unter professioneller Anleitung zu besprechen und anzugehen, bevor sie zum Beziehungskiller werden. In meinem Freundeskreis ist es völlig normal, Sätze zu sagen, die mit „Meine Therapeutin sagt auch, dass…“ beginnen. Sehr viele sind in Therapie oder waren es einmal. Zwei meiner guten Freundinnen sind selbst Therapeutinnen.  

Dieser Wandel geht über mein Umfeld hinaus und hat sehr viele Menschen erfasst. Besonders unter Jüngeren gilt Psychotherapie nicht mehr als Stigma, sondern als Hilfsmittel für die Gesundheit. So wie man einen Beinbruch behandelt, verschleppt man auch die mentalen Erkrankungen immer weniger.  

Leider ist die Wirtschaft oft langsamer als die Gesellschaft. Und in diesem Fall besonders die Versicherungswirtschaft. Menschen, die eine Psychotherapie machen, haben nämlich große Probleme, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, wie meine Kollegin Alma Dewerny schreibt (SZ-Plus). „Versicherungen wollen Planungssicherheit. Aber eine psychische Erkrankung ist für sie schwer einzuschätzen.“ Sie sehen Menschen, die sich Hilfe suchen, als Risiko, das sie sich lieber zu sparen versuchen – oder sich teuer bezahlen lassen.  

Rein finanziell betrachtet ist das nachvollziehbar: 34 Prozent der Menschen sind berufsunfähig wegen psychischer Erkrankungen, ergibt eine Auswertung der Ratingagentur Morgen und Morgen. Doch wenn man Menschen von den Versicherungen ausschließt, die sich eine Therapie suchen, statt ihre Probleme zu ignorieren und zu verschleppen, straft man natürlich genau diejenigen ab, die aktiv werden und denen es dadurch hoffentlich so viel besser geht, dass sie die Versicherung nie brauchen werden.  
Das Ganze hat auch einen Gender-Aspekt: Bei Frauen werden öfter Depressionen diagnostiziert (SZ-Plus), sie gehen häufiger zur Therapie – und müssen sich also häufiger mit der Berufsunfähigkeitsversicherung herumschlagen. Zum Glück gibt es Hoffnung. Meine Kollegin Alma hat bei ihrer Recherche festgestellt, dass sich die Versicherungsbranche langsam ein wenig öffnet. Je mehr Menschen in Therapie sind, desto weniger potenzielle Kunden bleiben ihr ja schließlich übrig. 

Die beste Lösung ist eine, die für viele leider zu spät kommt. Die man aber allen jungen Menschen raten kann: Berufsunfähigkeitsversicherungen so früh wie möglich abschließen, am besten noch bevor man eine Therapie gebraucht hat. 

Herzliche Grüße 
Kathrin Werner
Redaktionsleiterin Plan W
SZ Twitter Mail
Folgen Sie mir.
ANZEIGE
desktop timertrk_px
Unsere Lesetipps
SZPlus
Die Frau, die KI entlarvt
Joy Buolamwini gilt als das gute Gewissen der KI-Branche - und als eine ihrer mächtigsten Frauen. Selbst Menschen wie US-Präsident Joe Biden hören ihr zu. Auch, weil sie ihre Aussagen gern in Reime verpackt.
Zum Artikel Pfeil
SZPlus
Arbeitswelt
Chillt mal
SZPlus
"Der Sinn für Nachhaltigkeit hat nichts mit dem Geschlecht zu tun."
Barbara Frenkel, einzige Frau im Vorstand von Porsche, über Vorbilder, E-Fuels und den 911er mit Elektroantrieb.
Zum Artikel Pfeil
Weitere Leseempfehlungen:
SZPlus
Von Gipfel zu Gipfel
Katrín Jakobsdóttir ist als Premierministerin von Island zurückgetreten, sie will nun Präsidentin werden. Porträt einer ungewöhnlichen Politikerin.
Zum Artikel Pfeil
12 Monate zum Preis von 10
Mit einem SZ Plus-Jahresabo sparen.
Jetzt für 119 € bestellen
Der kluge Satz
"Das ist meiner Meinung nach das eigentliche Problem in Deutschland. Jeder hat einen depressiven Blick auf die Zukunft."
Amy Webb, 49 Jahre
US-amerikanische Futuristin 
Weitere Empfehlungen aus der SZ
SZPlus
Wie man im Einklang mit seinen Hormonen lebt
In der Pubertät, den Wechseljahren, im Alter: Unsere Sexualhormone haben riesige Macht über unser Leben. Wie hilft man dem Körper, besser durch diese Phasen zu kommen? Ein Gespräch mit dem Endokrinologen Max Nieuwdorp über Hormonersatztherapien, die Pille – und Testosteronverlust im Alter.
Zum Artikel Pfeil
SZPlus
„Ich war schockiert und begeistert von dieser zügellosen Weiblichkeit“
Eine entfesselte Löwin brachte die Zoologin Lucy Cooke auf ganz neue Gedanken: Ein Interview über dominante Weibchen, die erstaunlichen Genitalien der Tüpfelhyänen und den Macho Charles Darwin.
Zum Artikel Pfeil
ANZEIGE
desktop timertrk_px
#FemFact
Wer eine Schwangerschaft abbricht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. § 218 StGB, der derzeit überarbeitet werden sollt.
Aus unserer Community
Foto: Daniela Patricia Fotografie
Kennen Sie Daniela Mündler?
Daniela Mündler ist Gründerin und Geschäftsführerin von samplistick, einem Unternehmen, welches das Geschäft mit Gratis-Pröbchen neu denkt. 

Was wollen Sie in Ihrem Job erreichen?

Einen sehr großen Teil meines beruflichen und privaten Lebens habe ich in Parfümerien zugebracht. Stets begleitet hat mich das scheinbar unlösbare Problem der sinnbefreit ausgegebenen Gratis-Proben. Mit meinem Unternehmen biete ich eine nachhaltige und zielgerichtete Neuerfindung des Pröbchens an. Meine Gründungsgeschichte ist nicht typisch, vielleicht kann ich erreichen, dass mehr Menschen mit Karrieren wie meiner ihr Wissen „aus dem System“ nutzen, um die Transformation hin zu verantwortungsvollerem Konsum zu beschleunigen.

Welchen Ratschlag haben Sie für Ihr junges Ich?
Deine Intuition kannst Du ernst nehmen: Wenn Dich etwas irritiert, dann ist es wahrscheinlich wert genau hinzuschauen. Mache Dir diese kleinen Zeichen Deines Unterbewusstseins stets bewusst. Am besten notierst Du sie und versuchst in einer ruhigen Minuten zu verstehen, welche Bedeutung die Irritation für Dich hatte. Das ist die effektivste Form, über Dich selbst zu lernen und in herausfordernden Situationen gelassen zu bleiben.

Wo und wie netzwerken Sie am liebsten?
Mein zweiter Vorname ist „Netzwerk“. Das war nicht immer so, ganz im Gegenteil. Zu Beginn meines Berufslebens fand ich es merkwürdig und ausgesprochen anstrengend, Zeit mit Menschen zu verbringen, die nicht unmittelbar mit der Erfüllung meiner jeweiligen Aufgabe zu tun hatten. Da hatte ich einen echten blinden Fleck, denn gutes Netzwerken ist ein Investment in die Zukunft: Ich vergrößere buchstäblich meine eigene Oberfläche. Je länger eine Karriere dauert, desto mehr unbekanntes Terrain wird betreten. Ich muss in der Lage sein, sehr schnell neues Wissen aufzubauen und mich gegebenenfalls umzuorientieren. Das geht am einfachsten, indem ich auf ein Netzwerk zurückgreife, das ich vorausschauend etabliert habe.  

Sie wollen auch Teil unserer PLAN W-Community werden? Dann folgen Sie uns auf Linkedin und Instagram oder schreiben Sie eine Mail an planw@sz.de .
ANZEIGE
desktop timertrk_px
Empfehlen Sie diesen Newsletter weiter
Schreiben Sie mir, falls Sie Anregungen haben
Zur Startseite von SZ.de

Zur Übersichtsseite der SZ-Newsletter
Ihre Newsletter verwalten

Entdecken Sie unsere Apps:
as
gp
Folgen Sie uns hier:
tw
ig
fb
in
Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München
Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777
Registergericht: AG München HRB 73315
Ust-Ident-Nr.: DE 811158310
Geschäftsführer: Dr. Karl Ulrich, Dr. Christian Wegner
Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH.
Hinweise zum Copyright
Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse newsletter@newslettercollector.com.
Wenn Sie den „PLAN W“-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden.
Datenschutz | Kontakt