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Liebe/r Leser/in,

auch in dieser Woche haben wir für Sie spannende Nachrichten aus Wissenschaft und Gesundheit gesammelt. Wir berichten über die psychischen Nöte aufgrund des Lockdowns, stellen nützliche Mikroben für künftige Mars-Missionen vor und erklären, was ein Zahn aus der Steinzeit verrät.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Sonja Fröhlich,
Wissen & Gesundheit

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Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. Überlastete Psychotherapeuten

Ein monatelanger Lockdown, Angst um die wirtschaftliche Existenz und das Wohl der Familie belasten die Menschen hierzulande und lassen sie verstärkt um Beistand suchen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Patientenanfragen in den psychotherapeutischen Praxen um etwa 40 Prozent gestiegen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Befragung der Deutschen Psychotherapeuten Vereinigung. Jeder Therapeut bekam im Januar 2021 durchschnittlich 6,9 Anfragen pro Woche, ein Jahr zuvor waren es noch 4,9. Doch nur ein Viertel der Hilfesuchenden bekommt tatsächlich einen Termin für ein Erstgespräch. Drei Viertel müssen die Psychotherapeuten vertrösten oder abweisen, zu voll sind ihre Terminkalender. Und selbst ein Erstgespräch ist kein Garant für eine schnelle Therapie. Gerade einmal zehn Prozent können innerhalb eines Monats damit starten, 38 Prozent müssen länger als ein halbes Jahr darauf warten. Die Situation bedrückt auch die Psychotherapeuten selbst. 77 Prozent der Befragten erleben die hohe Anzahl der Patientenanfragen als belastend. 

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Foto der Woche: Magischer Moment

Sie habe mehrere Anläufe gebraucht, doch eines Abends sei der Moment perfekt gewesen. Bei einem Tauchgang in Französisch-Polynesien gelang Renee Capozzola das Bild von den Haien und den Seevögeln. Mit „Sharks' Skylight“ errang die US-Amerikanerin den Titel „Underwater Photographer oft the Year“ – als erste Frau des seit 1965 veranstalteten Wettbewerbs. „Dies ist ein Bild der Hoffnung, ein Blick darauf, wie der Ozean sein kann, wenn wir ihm eine Chance geben“, schreibt Juror Alex Mustard.

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2. Mikroben für Mars-Missionen

Als Blaualgen, die im Sommer unsere Seen befallen, sind Cyanobakterien eine Plage. Auf dem Mars könnten sie Astronauten aber das Überleben sichern. Forscher des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) an der Universität Bremen haben jetzt herausgefunden, dass sich die Mikroben unter Mars-Bedingungen hervorragend vermehren und so die Basis für autarke biologische Lebenserhaltungssysteme bilden könnten. Cyanobakterien produzieren durch Fotosynthese Sauerstoff, der außerhalb der Erdatmosphäre rar ist. Diese Fähigkeit finde man zwar bei fast allen Pflanzen, schreiben die Forscher. Sie fanden aber heraus, dass Cyanobakterien sich bestens entwickelten, wenn sie einer marsähnlichen Atmosphäre ausgesetzt sind – sowohl im Hinblick auf die Gase (4 Prozent Kohlenstoff; 96 Prozent Stickstoff) als auch auf den atmosphärischen Druck (100 hPa). „Das erreichte Wachstum hat die Erwartungen sogar deutlich übertroffen“, heißt es in der Mitteilung des ZARM.

 

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3. Die Spur führt nach Afrika

Der Zahn eines neunjährigen Neandertalerkindes führt die Wissenschaft zu einer für bislang unmöglich gehaltenen Annahme. Die Verwandten von Homo sapiens, die nach gängiger Lehrmeinung bis vor etwa 30.000 Jahren nur in Europa lebten, „könnten sich zeitweise sogar in Afrika aufgehalten haben“, sagt der Paläoanthropologe Chris Stringer vom Naturhistorischen Museum in London. Denn der Fundort des bereits vor rund 90 Jahren entdeckten Zahns, der bislang in einer Privatsammlung aufbewahrt wurde, ist die nur 400 Kilometer von Kairo entfernte Shuqba-Höhle. Sie liegt 28 Kilometer nordwestlich von Jerusalem. Die Höhle markiert in jedem Fall das südlichste bislang bekannte Ausbreitungsgebiet der Neandertaler. Die Wissenschaftlergruppe, die den Zahn jüngst analysierte und zu der auch Experten der Jenaer Max-Planck-Institute für Menschheitsgeschichte und chemische Ökologie gehören, weist auch auf Spuren einer speziellen Feuersteinbearbeitung namens nubische Levalloistechnik in der Höhle hin. Die Forscher spekulieren, dass sowohl Neandertaler als auch die frühen Menschen diese Technik anwandten.

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