Guten Tag Sie haben meinen letzten Newsletter zur Situation in der Ukraine gelesen. Es freut mich sehr, dass Ihnen die Menschen, die vor dem Krieg
flüchten mussten, genauso am Herzen liegen wie uns.
Als ich Anfang Oktober die Westukraine besuchte, hat mich das Schicksal von Nina Scherbyna sehr berührt. Die 93-Jährige ist mit ihrem Sohn, ihrer Enkelin und zwei Ur-Enkelkindern aus Sviatohirsk im Osten der Ukraine nach Ushgorod im Westen geflohen. Die ehemalige Landwirtschafts- und Wirtschaftsexpertin, hat die deutsche Besatzung noch miterlebt. 80 Jahre später wegen eines erneuten Kriegs ihr Zuhause zu verlassen, hat sie sehr mitgenommen. «Ich wäre lieber früher gestorben, als dies noch erleben zu müssen», sagt sie.
Nachdem Solidar Suisse zunächst aus der Ukraine Geflüchtete in
Rumänien unterstützt hat, sind wir nun in der Ukraine
tätig und bieten Menschen wie Nina Scherbyna psychosoziale Beratung, damit sie mit ihren traumatisierenden Erlebnissen umgehen können. Darüber hinaus planen wir weitere Hilfeleistungen für intern Vertriebene.
Unser Landeskoordinator Vitaly Kartamyshev hat mir bei meiner Reise erzählt, dass für die Geflüchteten neben Stabilität und Sicherheit wichtig ist, dass sie nicht vergessen werden: «Für Menschen, die vor Gewalt und Bombardierungen fliehen mussten, ist es enorm wichtig, dass es Organisationen gibt, die sie unterstützen», sagte er.