PRESSEMITTEILUNG Nr. 46/2022
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Ukraine-Krieg: Wo und wie die rheinische Kirche hilft |
Beispiele für Hilfsprojekte in Gemeinden und Kirchenkreisen |
Düsseldorf (16. März 2022). Die Hilfsbereitschaft ist groß: In vielen Gemeinden und Kirchenkreisen der Evangelischen Kirche im Rheinland packen zahlreiche Menschen mit an, damit den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine und den Notleidenden im Land geholfen wird. Auch Präses Dr. Thorsten Latzel ist mittendrin – konkret am kommenden Sonntag, 20. März 2022, nach einem Gottesdienst in Kamp-Lintfort: Dort werden Kisten für einen Hilfstransport nach Polen gepackt.
Kirchengemeinden und Gruppen aus dem gesamten Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland zwischen Niederrhein und Saarland sammeln aktuell Sachspenden und bieten Hilfe an. Dabei sind unter anderem schon Wohnungsbörsen für Flüchtlinge entstanden, die in Deutschland eine Unterkunft suchen. Eine Auswahl von Projekten und Aktionen:
Wohnungen für Flüchtlinge suchen und finden Viele Menschen wollen Spenden bereitstellen, eine Wohnung anbieten oder auf andere Weise Hilfe anbieten. Doch wie kommen Helfende und Flüchtlinge zusammen? Wer sorgt dafür, dass die Hilfsangebote auch zu dem passen, was am nötigsten gebraucht wird? Die Freiwilligen-Agentur für den Rhein-Sieg-Kreis, angesiedelt bei der Diakonie An Sieg und Rhein, hat dafür eine digitale Ehrenamtsbörse gestartet. Geflüchtete aus der von Russland angegriffenen Ukraine können in der Datenbank notieren, was sie brauchen. Auch Hilfsorganisationen, Flüchtlingsgruppen oder beispielsweise katholische und evangelische Gemeinden können sich registrieren und in der Engagementbörse Ukraine eingeben, wen oder was sie benötigen. Die Plattform fungiert dabei auch als Wohnungsbörse für Flüchtlinge aus der Ukraine. Freie Zimmer, Wohnungen und Unterkünfte können hier eingetragen werden. Auch die Bergische Diakonie bietet eine digitale Hilfsbörse an. Hier wird die Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine in der Region um Wuppertal, Solingen, Remscheid, Wülfrath, Mettmann und weiteren Teilen des Bergischen Landes koordiniert. Auf einer Pinnwand können hier Sachspenden und vieles mehr angeboten oder angefragt werden.
Kirchliche Hochschule hat nigerianische Ukraine-Flüchtlinge aufgenommen Die Kirchliche Hochschule Wuppertal hat Ukraine-Flüchtlinge in ihrem Wohnheim aufgenommen. Die meisten der fünf Männer stammen aus Nigeria und mussten das Land, in dem sie studierten, nach Ausbruch des Krieges kurzfristig verlassen. Die fünf Männer sind zwischen 20 und 29 Jahre alt. In Kiew und anderen Universitätsstädten der Ukraine strebten sie bis vor wenigen Wochen Abschlüsse als IT- oder Managementspezialisten an oder absolvierten gerade einen Sprachkurs. Die Situation für Flüchtlinge ohne ukrainischen Pass hatte zuletzt für viel Kritik gesorgt. Es gab mehrere Rassismusvorwürfe im Zusammenhang mit dem Umgang mit Flüchtlingen aus der Ukraine. So wurden „mehr als tausend Geflüchtete im Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus gefangen gehalten ohne Aussicht auf Versorgung oder überhaupt irgendetwas“, sagte Rafael Nikodemus im Interview auf ekir.de. Nikodemus ist als theologischer Dezernent im Landeskirchenamt unter anderem für Menschenrechtsfragen sowie Flucht, Migration und Integration zuständig.
Hilfe in Essen, Wuppertal und Mülheim In Essen und anderen Städten in Nordrhein-Westfalen haben Gemeinden und andere kirchliche Gruppen auch bereits Wohnungen für Geflüchtete aus der vom Krieg betroffenen Ukraine bereitgestellt. Die Emmaus-Gemeinde Essen hat nach einem Mieterwechsel zwei freie Wohnungen angeboten. Eine davon sollte eigentlich zum neuen Gemeindebüro werden, soll nun aber Menschen Raum bieten, die nach den Angriffen Russlands auf die Ukraine geflüchtet sind. Eine weitere Wohnung stellt ein Gemeindemitglied zur Verfügung. Die Unterbringung von Flüchtlingen hat in der Gemeinde Tradition – sie beherbergt zurzeit in zwei weiteren Wohnungen Flüchtlinge aus Syrien. In Mülheim an der Ruhr wird die Suche und Vermittlung von Wohnraum bisher ganz einfach über Social-Media-Kanäle organisiert. Mit einem Aufruf auf Facebook sucht zum Beispiel die Vereinte Evangelische Kirchengemeinde nach Unterkünften für Flüchtlinge.
Essener Gemeinde arbeitet mit ukrainischen Ärzten zusammen Die Evangelische Kirchengemeinde Überruhr in Essen hat medizinisches Material für die Versorgung von verletzten und verwundeten Menschen in der Ukraine gesammelt. Über den Kirchenmusiker Bernhard Schüth besteht der Kontakt zu einem aus der Ukraine stammenden Ärzteehepaar, das in Düsseldorf lebt und arbeitet. Die Ärzte haben Hilfsanfragen ukrainischer Ärzte aus dem umkämpften Gebiet im Südosten des Landes, aus dem Raum Cherson erhalten. Zu Beginn des Angriffes Russlands auf die Ukraine wurde uns ein Video über die Lage in Cherson zugespielt. Mittlerweile gilt die Stadt als von russischen Truppen eingenommen. In einer spontanen Aktion hat die Gemeinde Geldspenden gesammelt. Von dem Geld wurden Verbandsmaterial, Spritzen, Handschuhe, aber auch Kleinkindnahrung gekauft. Die Hilfsgüter sind bereits auf dem Weg nach Düsseldorf, um von dort in Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Konsulat in das vom Krieg betroffene Land transportiert zu werden.
Schüler packen Pakete für die Ukraine Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Hilden sammeln Sachspenden für die Ukraine. Unter dem Motto „Wir sind bonni! – Pakete zum Leben“ findet am 1. April eine große Pack-Aktion von 600 Paketen mit Grundnahrungsmitteln auf dem Parkplatz vor einem Großmarkt in Hilden statt. Die Pakete werden von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern des Gymnasiums in Trägerschaft der Evangelischen Kirche im Rheinland gepackt und dann auf Paletten und in einen bereitstehenden Lastwagen geladen, der den Weitertransport nach Uschhorod in der Westukraine bewerkstelligt.
Saarland: Aktion für Flüchtlinge mit Tieren Nicht nur Menschen leiden unter den Angriffen Russlands auf die Ukraine – auch Tiere flüchten. Für Menschen, die mit ihren Haustieren aus dem Kriegsgebiet entkommen sind, gibt es in vielen Flüchtlingseinrichtungen Probleme. Viele Einrichtungen erlauben keine Tiere. Die Evangelische Kirchengemeinde Landsweiler-Schiffweiler im Saarland hat deshalb eine Aktion auf Facebook gestartet. Dabei sucht die Gemeinde nach Unterkünften für Geflüchtete mit Tieren im Saarland.
Kirchenkreis Duisburg bietet verstärkt Seelsorge an Die große Spendenbereitschaft ist die eine Sache, das persönliche Gespräc die andere. Viele Flüchtlinge aus der Ukraine sind dankbar für die finanzielle Hilfe und Sachspenden, doch die Ängste und Sorgen um die in der unter Bomben- und Raketenbeschuss stehenden Heimat zurückgebliebenen Familienangehörigen belasten Körper, Geist und Seele. Insbesondere die Kinder leiden unter der Kriegskatastrophe. Die Mütter versuchen alles, Extremsituationen von ihnen fernzuhalten, was oft, aber nicht immer gelingt. Je mehr Menschen ihnen dabei helfen, desto geringer wird die psychische Belastung. Deshalb hat der Kirchenkreis Duisburg nun sein Seelsorgeangebot für Flüchtlinge aus der Ukraine ausgebaut. Dazu gehörte zuletzt auch ein Zoobesuch für geflüchtete Kinder, den die Auferstehungsgemeinde aus dem Duisburger Süden organisiert hatte.
Hinweis an die Medien: Kontakt zu örtlichen Projekten Dies sind nur einige Beispiele für das große kirchliche Engagement für Ukraine-Flüchtlinge und notleidende Menschen im Land. Wir schreiben die Berichterstattung über Hilfsaktionen und -projekte auf unserer Internetseite fort. Gerne vermitteln wir Ihnen auch Kontakte zu Helferinnen und Helfern in unserem Kirchengebiet, das sich vom Niederrhein bis ins Saarland und von der Grenze zu den Benelux-Staaten bis ins Oberbergische erstreckt: pressestelle@ekir.de. 7572 Zeichen
Stichwort: Geldspenden helfen Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden: Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin Evangelische Bank IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02 BIC: GENODEF1EK1 Stichwort: Ukraine Krise Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/ 232 Zeichen Autor: Aaron Clamann, aaron.clamann@ekir.de, Telefon 0211 4562-261 Kontakt: Pressesprecher Jens Peter Iven, jens.iven@ekir.de, Telefon 0211 4562-373 |
Absender: Evangelische Kirche im Rheinland | Das Landeskirchenamt | Stabsstelle Kommunikation und Medien | verantwortlich: Pressesprecher Jens Peter Iven | Hans-Böckler-Straße 7 | 40476 Düsseldorf | Tel: 0211/4562-373 | Fax: 0211/4562-490 | Mobil: 0172/2603373 | www.ekir.de/presse |
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