Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz war am Donnerstag im Weißen Haus zu Gast. Der Besuch interessiert in den USA und im Rest der Welt deutlich weniger als der inneramerikanische Streit zwischen Trump und dem größten Unternehmer der Gegenwart, Elon Musk. Der Machtkampf zwischen dem Präsidenten und dem Unternehmergiganten bedeutet eine Zeitenwende, schreibt Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier. Denn er markiert den Bruch zwischen Big Tech und Big Politics. Karl Marx hätte seine Freude daran gehabt. Das Aufeinandertreffen von Merz und Trump ist dagegen weitgehend harmonisch verlaufen. Auch dank biografischer Gemeinsamkeiten und eines besonderen Geschenks für den Gastgeber. Mein Kollege Ben Krischke liefert eine Nachlese des Besuchs des Kanzlers in Washington. Schon bald, am 24. Juni, wird Trump zum Nato-Gipfel nach Den Haag kommen. Unmittelbar nach seiner Wahl verkündeten viele europäische Stimmen, die Europäer müssten nun ihr Schicksal endlich selbst in die Hand nehmen. Davon ist keine Rede mehr. Bereits jetzt zeichnet sich die Strategie der politischen Nato-Führung unter Mark Rutte ab, die USA unter Donald Trump bis an die Grenze zur Selbstverleugnung zu hofieren. Dafür gibt es aber auch viele gute Gründe, schreibt Michael Rühle. Die CDU-Influencerin Clara von Nathusius ist im Netz als „Optimismusbeauftragte” bekannt. Doch im Cicero-Podcast mit meinem Kollegen Volker Resing beklagt die Berufsoptimistin die Online-Schwäche ihrer Partei und fordert, dass es auch bei den Konservativen mehr „ruckelt und zuckelt“. Denn, so sagt sie: „Ohne soziale Medien werden wir keinen Wahlkampf mehr gewinnen.“ Wenig Optimismus in Sachen Integration verbreitet Nasrin Amirsedghi. Sie stammt aus dem Iran und lebt seit 42 Jahren in Deutschland als Sprachdozentin. Selbst dort, wo Integration theoretisch gelingen könnte, scheitere sie, sagt Amirsedghi, nämlich in den Integrationskursen. Wenn der Staat Integrationspolitik ernst nimmt, muss er anfangen, sie von der Realität her zu denken, schreibt sie in einem Gastbeitrag. Nicht von Illusionen, Absichtserklärungen oder Quotenstatistiken. Der Polizeigewerkschafter Manuel Ostermann reicht beim ZDF Programmbeschwerde gegen das „Magazin Royale“ und Jan Böhmermann ein. Im Interview mit meinem Kollegen Clemens Traub spricht Ostermann von einer „Vernichtungskampagne“ gegen „unliebsame Existenzen“ (wie ihn) – und äußert auch deutliche Kritik am Sender ZDF. Ihr Ferdinand Knauß, Chefredakteur |