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| 8. Juli 2022 | | SZ Ãsterreich |
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| Leila Al-Serori | | | Stellvertretende Nachrichtenchefin | |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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Benedikt Johannes Hostenkamp ist 70 Jahre alt und will in den Ruhestand gehen. Das alleine wäre wohl keine Nachricht wert; aber Hostenkamp ist aktuell der einzige Arzt in Vorarlberg, der Abtreibungen vornimmt. Damit könnte in Ãsterreich ebenso bald Realität werden, was seit dem Supreme-Court-Urteil zu Roe v. Wade vielen Frauen in den USA bevorsteht: Sie können am eigenen Wohnort nicht mehr sicher abtreiben, sondern müssen dazu eine Reise in einen anderen Bundesstaat auf sich nehmen. So schlimm wie vielerorts in den USA ist die Situation in Vorarlberg natürlich nicht: Schwangerschaftsabbrüche bleiben weiter durch die sogenannte Fristenlösung bis zum Ende des dritten Monats wie im Rest Ãsterreichs seit 1975 erlaubt. Doch wenn es keinen Arzt mehr gibt, der schwangere Frauen betreut, hilft auch das passende Gesetz nichts: Denn Hostenkamp findet keinen Nachfolger für seine Praxis â und damit keine künftige Versorgung für die etwa 300 Frauen, die ihn jedes Jahr aufsuchen. Die ÃVP-geführte Landesregierung will ihn zwar bei der Nachfolgersuche unterstützen, Abtreibungen in den Landesklinken soll es jedoch weiter auf keinen Fall geben. In allen anderen Bundesländern ist das durchaus möglich, auÃer im Burgenland und in Tirol. Lesen Sie mit SZ Plus eine Reportage über die schwierige Suche nach Abtreibungsärzten. Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink erklärte diese Entscheidung in einem Zeitungsinterview damit, dass die Landeskrankenhäuser dazu da seien, Leben zu retten. Dafür hagelte es Kritik: âDie ÃVP führt Vorarlberg damit in die späten 1970er Jahre zurück, als Frauen für diesen medizinischen Eingriff in die östlichen Bundesländer verreisen musstenâ, hieà es aus der SPÃ. âEinmal mehr lässt die sogenannte Volkspartei die Frauen damit im Stich.â Schöbi-Fink sagte später, sie sei missverstanden worden. âMeine Aussage, dass Krankenhäuser dazu da sind, um Leben zu retten, in Zusammenhang mit den Abtreibungen ist mir so ausgelegt worden, als ob das Leben von Frauen mir nicht wichtig ist. Das weise ich natürlich zurück und da bin ich massiv missverstanden worden. Ich kann mit jeder Frau mitfühlen, die in dieser schwierigen Situation ist und die sich die Entscheidung sicher nicht leicht macht.â Aber wie auch immer ihre Aussage gemeint war: Wenn nicht bald eine Nachfolge für Hostenkamp gefunden wird und die Landeskrankenhäuser weiter keine medizinische Versorgung für ungewollt Schwangere anbieten dürfen, dann wird es bald auch keine von einem Mediziner begleiteten Schwangerschaftsabbrüche mehr geben. Und das wäre ein massiver Rückschritt. Erschwerend kommt hinzu, dass im nächsten Bundesland zu Vorarlberg, in Tirol, ebenfalls nur ein einziger Arzt im Land Abtreibungen anbietet. Fraglich, ob dieser einfach so alle betroffenen Vorarlbergerinnen mit betreuen kann. Und was ist, wenn auch dieser Arzt einmal in Ruhestand geht? Dann wäre im ganzen Westen Ãsterreichs kein ärztlich betreuter Schwangerschaftsabbruch mehr möglich. Ein unfassbares Szenario? Ja, das ist es. Und zwar eines, das wir als emanzipierte Gesellschaft nicht hinnehmen dürfen. | |
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| | | | Viel Steppe, wenig See | | Der historisch niedrige Wasserstand des Neusiedler Sees bedroht Tourismus und Landwirtschaft. Doch eine Lösung ist kompliziert, langwierig und umstritten. | | | | |
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| | Der lange Weg der Jenischen | Ein kleines fahrendes Volk in Ãsterreich möchte offiziell als Minderheit anerkannt werden. Die Jenischen haben viele Jahrzehnte der staatlichen Unterdrückung hinter sich. Nun sollen ihre Sprache und Traditionen aufleben. | | |
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| | House of Cars | Die beiden Teamchefs Christian Horner und Toto Wolff pflegen mittlerweile eine fast offene Feindschaft. Warum das für die Vermarktung der Formel 1, die dieses Wochenende in der Steiermark Station macht, keine schlechte Konstellation ist. | | |
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| Einmal Agent, immer Agent | Ein der Spionage für Russland verdächtigter Wiener Verfassungsschützer soll über Kontakte in Italien, der Schweiz und der Türkei illegal an geheime Informationen gelangt sein. Auch in Deutschland? Dort ist ein Beamter nun ins Visier der österreichischen Ermittler geraten. | | |
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| | Weg mit dem bösen Geld | Die Salzburger Festspiele trennen sich nach anhaltender Kritik von ihrem Sponsor Solway. | | |
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Ãsterreicherin im Streitgespräch | | | |
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| | âWarum werden Erbschaften nicht einfach verlost?â | Wie ungerecht ist Reichtum verteilt? Was lässt sich gegen Armut tun? Und verschafft Geld Macht? Ein Streitgespräch zwischen der Wienerin Marlene Engelhorn, die ihr Millionenerbe nicht haben will, und Christian von Bechtolsheim, der Reichtum völlig in Ordnung findet. | | |
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Zwischen Ãsterreich und Bayern | | | |
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| | Nun macht auch Bayern dicht | Weil die Lkw-Staus Richtung Ãsterreich die Grenzregion massiv belasten, will Ministerpräsident Söder die StraÃen abseits der Autobahnen für Lastwagen sperren. Vor Ort ist man überrascht â und froh, dass endlich etwas passiert. | | |
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| Söder befürchtet âGas-Triageâ | In dramatischen Worten warnen CSU und Wirtschaftsvertreter vor einer Energieknappheit im Winter. Welche Rolle der Speicher in Haidach bei Salzburg spielt. | | |
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| Mein Blick auf Ãsterreich | | | | Günter Weilguni, 57, Hotelier, aufgewachsen in Innsbruck/Tirol, lebt seit 1989 in Gstaad/Schweiz
Am meisten vermisse ich die guten, schmackhaften, naturverbundenen und oftmals in kleineren Familienbetrieben mit viel Liebe hergestellten Lebensmittel. Mit dieser Ausgangslage lässt sich eine gemütliche Runde mit alten Bekannten und Freunden kaum mehr vermeiden. Echt Spitze in Ãsterreich sind die Tourismuswirtschaft, die sprichwörtliche Gastfreundschaft der Beherbergungsindustrie, die insbesondere in ländlichen Gebieten gemütliche Freundlichkeit der Bevölkerung und selbstverständlich die Skirennfahrer; wenn ihnen nicht gerade die Schweizer vor der Sonne stehen. Nachholbedarf gibtâs in Ãsterreich bei den Dienstleistungs-Genen, mit denen der Ãsterreicher per se nicht immer mit der erwarteten Menge ausgestattet ist, Ausnahmen siehe oben. Ob beim Einkauf, ob beim Angebot und der Organisation des öffentlichen Verkehrs oder auch in den Verwaltungen. Eine Prise mehr Empathie gegenüber der Kundschaft wäre da und dort sicher nicht falsch. Gegen Heimweh hilft Als gebürtiger Tiroler wage ich es kaum auszusprechen, aber so ein richtig zubereitetes deftiges Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat kann schon Wunder wirken. Und zur Nachspeise als bundesländerneutrale Wiedergutmachung selbstverständlich ein kleiner Teller Kaiserschmarrn. Fürs Vokabelheft passt scho (in Ordnung)
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