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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 28.05.2019 | Bewölkt und mittelmäßig gelaunt bei 13 bis 19°C. | ||
+ 1. FC Union steigt in die erste Bundesliga auf + Neue Pläne für das ICC + Berlin hat nicht genügend Kinderärzte + |
von Laura Hofmann |
Guten Morgen, „wir aus dem Osten geh'n immer nach vorn“, sang Nina Hagen. „Schulter an Schulter für Eisern Union“. Und sie hat recht behalten: Am Abend ist dem 1. FC Union erstmals der Aufstieg in die Erste Fußballbundesliga gelungen – natürlich in der Relegation, alles andere hätte auch nicht gepasst zum Verein, für den Rückschläge fast schon zur DNA gehören, wie mein Kollege Julian Graeber kommentiert. Und auch wenn es kein „Extra-Tor“ gab; am Ende reichte ein einfaches 0:0 gegen den VfB Stuttgart, um Vereinsgeschichte zu schreiben. Endlich nicht mehr nach Aue oder Fürth reisen, stattdessen geht es nächste Saison nach München, Dortmund – und ins Olympiastadion. Wir sind Derby-Stadt! | |||
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13 Abgeordnete aus der schönsten Stadt der Welt gehen nach bzw. bleiben in Brüssel: auch CDU-Frau Hildegard Bentele, die bis zuletzt zittern musste. „Ich hab’s geschafft“, twitterte sie schließlich am frühen Montagmorgen, und dankte allen, „die an mich geglaubt haben“. Derweil hat ihre Parteifreundin, die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, den Schuldigen für die Verluste der Union ausgemacht: die freie Meinungsäußerung im Netz, Stichwort Rezo-Video. „Regeln für den digitalen Bereich“ im Wahlkampf, forderte sie bei einer Pressekonferenz am Montag. CP-Analyse: Politische Statements sind ab sofort nur noch per PDF erlaubt. In welchem Wahlbezirk die CDU berlinweit am besten abschnitt und was das mit Daimler und Siemens zu tun hat, lesen Sie heute im Checkpoint. | |||
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Die Berliner Grünen sind von ihrem eigenen Erfolg überrascht: Mit mehr als 20 Prozent hätte auch intern niemand gerechnet, sagt ein Abgeordneter. Das Ergebnis sei „jenseits von Gut und Böse“. Und es stellt die Partei vor Herausforderungen: Einerseits gibt es den klaren Auftrag, den Klimawandel effektiver zu bekämpfen. Andererseits will sie das bürgerliche Milieu nicht verprellen. Fest steht: Bei Verkehrswende und Umweltschutz ist in Berlin noch Luft nach oben. Eine Solarpflicht für Neubauten, wie die Grünen sie fordern, wird da kaum ausreichen. Die Fallhöhe für die Klimapartei wächst. „Deutschland wählt sich grün und blau“ titelt der „Berliner Kurier“ heute. Tatsächlich hat in Brandenburg die AfD die Europawahl gewonnen (19,9 Prozent) und mit Sachsen dafür gesorgt, dass die Rechtspopulisten bundesweit ein zweistelliges Ergebnis erreichten. Dass die AfD auch bei der Brandenburger Kommunalwahl gut abschneidet und nach CDU und SPD den dritten Platz belegt, zeigt, dass das Europa-Votum kein Ausreißer war. Besonders der Süden und der Osten sind AfD-Land: die Kohleregionen. Die Partei hat in Friedrichshain-Kreuzberg mehr Stimmen geholt als CDU und FDP zusammen (8,9 zu 8,3 %). Ein satirisch gutes Ergebnis für Sonneborn und Co. | |||
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Pass zu den sonstigen Berlin-Meldungen: Wenn es in ein paar Jahren in Westend nach Marihuana riecht, könnte das daran liegen, dass aus dem Messe-Zombie ICC ein vollautomatisches Gewächshaus mit 13 Millionen Nutzpflanzen geworden ist. Das schwebt zumindest den Entwicklern von B:Grün vor. Oder doch lieber eine Biosphäre mit Naturwanderpfad unter einer gigantischen, transparenten Membranfolie? Mit Solarthermie, Photovoltaik und einem öffentlichen Park? Ein „In- und Outdoor-Funpark mit Erlebnisgastronomie“? Oder wird das ICC zum MICC: einem Mobilitäts-Innovationszentrum? Oder zum ICCC: einem Hub für zeitgenössische Kultur? Ideen für den alten Kasten gibt es jetzt genug, 13 Investoren haben Vorschläge eingereicht. Am 14. Juni will der Senat entscheiden, wie es weitergeht. Ein Konzeptverfahren könne noch in diesem Jahr starten, 2021 soll die Nutzung dann feststehen. Was es auch wird, alles ist besser als der Ist-Zustand. | |||
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Apropos Schrottimmobilien in Landeshand. Wie viele gibt es davon eigentlich, wollte der CDU-Abgeordnete Tim-Christopher Zeelen wissen. Das kann der Senat so auch nicht sagen. „Vom Volumen her handelt es sich Stand Oktober 2018 um rd. 1,2 Mio. m²“, schreibt Finanzstaatssekretärin Margaretha Sudhof (davon entfallen übrigens 252.424 m² aufs ICC!). „Mangels auswertbarer Datengrundlage“ könnten „detailschärfere Informationen im Rahmen der Beantwortung einer Schriftlichen Anfrage leider nicht gegeben werden“. Na gut, und wie sehen die so aus? „Die Gebäude sind ruinös, verwahrlost und teilweise schadstoffbelastet, jedenfalls zur Unterbringung von Menschen ungeeignet.“ | |||
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Straßenkampf I: Ungeeignet für Radfahrer sind wiederum häufig Berlins Straßen, besonders da, wo gebaut wird. Auf der Oberbaumbrücke, deren Fahrbahnbelag seit gestern erneuert wird, ist die Baustellenführung so gefährlich, dass Radler in Richtung Kreuzberg jetzt absteigen und schieben müssen. Das war Polizei und Verkehrslenkung am Montag allerdings erst aufgefallen, als sie die Baustelle überprüften – und mit der Raser-Realität konfrontiert wurden. Das „ursprünglich geplante Mitfahren der Radfahrenden im Fahrstreifen für den Kfz-Verkehr (bei reduzierter Geschwindigkeit)“ musste daher „untersagt werden“, teilte die Verkehrsverwaltung per Pressemitteilung mit. Und ab wann…? „Diese zusätzliche Anordnung gilt ab sofort.“ Verkehrsplanung trifft Straßenkampf. | |||
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Straßenkampf III: Die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg lässt im Konflikt um die Begegnungszone in der Bergmannstraße nicht locker. Linke, SPD, CDU und FDP fordern den Abbau von Parklets und grünen Punkten zu Anfang August. Moment, hatten wir das nicht schon? Stimmt – doch weil der grüne Baustadtrat Florian Schmidt den Wunsch der BVV nicht umsetzen wollte, kontern die Verordneten jetzt mit einem Antrag, der den Bezirksamtsbeschluss aufhebt und ihren eigenen Beschluss von Januar wiederherstellt. Eine Evaluation der Testphase scheint dringend notwendig: Denn bisher schafft sie mehr Kollision als Begegnung – zumindest politisch. | |||
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2. Berliner Marketing Tag zu NEW WORK #BMT19 Gemeinsam mit der IHK Berlin organisierte der Marketing Club Berlin e.V. (MCB) die halbtägige Fachtagung im Mai 2019. In zwei Panels zu „New Work & Employer Branding“ und „Big Data – Daten im Dienst des Marketing“ sowie zwei Deep-Dive-Sessions tauschten sich die Fachbesucher zu aktuellen Trends aus. | |||
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