Es gebe natürlich einen Unterschied zwischen Spaß haben und glücklich sein, sagt Frontmann Justin Young. Darum liegt das sechste Album seiner Band The Vaccines genau dazwischen. „Pick-Up Full Of Pink Carnations“, das im Januar erscheint, trieft nur so vor Spaß – zehn Songs in etwas mehr als einer halben Stunde, vollgepackt mit Hooks, Melodien und Pop-Smartness –, erforscht aber auch das, was passiert, wenn uns das echte Leben im Stich lässt, egal was wir der Welt mit unseren Instagram-Stories erzählen. Es geht um Verlust und darum, damit fertig zu werden. Nicht unbedingt um Trauer, sondern darum, eine Entwicklung zu verstehen, und das nicht nur im romantischen Sinne. Es geht um verlorene Träume, unterstrichen von dem Austritt des Gründungsmitglieds und Gitarristen Freddie Cowan, der die Band verlassen hat, um mehr Zeit für seine Familie zu haben. Dennoch fanden sich The Vaccines durch diese Veränderung gestärkt, auch, weil es das erste Mal war, dass sie die Aufnahmen selbst finanzierten, ohne einen Vertrag mit einem Major-Label zu haben. Im Studio wurden sie von Produzent Andrew Wells unterstützt, der dem klassischen, von 60er Jahren inspirierten und durch New Wave gefilterten Gitarrenpop einen sehr modernen Glanz verliehen hat. Genau den können Fans im Januar live erleben, wenn The Vaccines nach Hamburg ins Gruenspan kommen.