Unterwegs mit Timo Boll
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Stimme
des Westens

Stefan Weigel

26. Oktober 2018

Liebe Frau Do,

die Kirche und das Arbeitsrecht – eine unendliche Geschichte. Jetzt hat das Bundesarbeitsgericht in Erfurt die evangelische Kirche zu einer Entschädigungszahlung verurteilt. Die Diakonie habe eine Bewerberin ungerechtfertigt benachteiligt, weil sie in der Stellenausschreibung eine Kirchenmitgliedschaft verlangt hatte. Nun könnte man denken, dass eine Kirche durchaus verlangen darf, dass ein Mitarbeiter auch Mitglied ist. Darf sie im Grunde auch. Allerdings ging es im vorliegenden Fall nicht um ein Pfarramt, sondern nur um die Besetzung einer Referentenstelle. Das Gericht erklärte, in solchen Fällen dürften Bewerber nur dann aus religiösen Gründen benachteiligt werden, wenn die Kirchenzugehörigkeit eine berechtigte Anforderung sei. Daran habe man im vorliegenden Fall „erhebliche Zweifel“. Max Plück kommentiert.

Manchmal habe ich das Gefühl, Timo Boll war schon eine Tischtennis-Legende, als ich auf die Welt gekommen bin. Das kann aber nicht sein, denn Timo Boll ist 16 Jahre jünger als ich. Trotzdem: Seit zwanzig Jahren ist der 37-Jährige in seiner Sportart Weltspitze; in China bilden sich Menschentrauben, wenn er auf der Straße gesehen wird. Er hat mehr Titel gewonnen als jeder andere deutsche Spieler, im März war er wieder Weltranglistenerster. Dennoch ist er bodenständig geblieben, bescheiden, spricht nicht gern über sich. Wer etwas über ihn erfahren will, muss mit ihm an die Platte. Meine Kollegin Jessica Balleer ist mit Timo Boll durch Düsseldorf gezogen, um an drei verschiedenen Orten mit ihm Tischtennis zu spielen – sogar auf einem Kinderspielplatz.

Im schwedischen Malmö eröffnet in der kommenden Woche ein neues Museum – mit 80 ungewöhnlichen Köstlichkeiten aus aller Welt, von denen Besucher einige selbst probieren dürfen. „Ungewöhnlich“ ist dabei allerdings untertrieben. Ich würde eher sagen: widerlich. Im „Museum für ekliges Essen“ gibt es Schafsaugensaft, Bullenpenis und ein paar Sachen, die noch schlimmer klingen. Dem Kurator Samuel West geht es darum, dass Menschen ihr eigenes Ekelempfinden hinterfragen. Bei einer bestimmten Spezialität von den Philippinen gelangte aber selbst er an seine Grenzen, berichtet unser Korrespondent André Anwar.

Trotzdem viel Spaß beim Lesen,

Ihr

Stefan Weigel

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