Unvorhersehbarer Stimmungsumschwung
Unvorhersehbarer Stimmungsumschwung von Sven WeisenhausBis gestern noch haben die meisten Anleger die steigenden Infektionszahlen ignoriert, obwohl bereits immer neue Rekorde in Sachen Corona gemeldet und immer mehr Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus in Europa beschlossen wurden. Letztlich konnte das nicht gut und spurlos an den Börsen vorüber gehen. Erholung des DAX bricht in sich zusammen Um ca. 11:25 Uhr (MESZ) hatte der DAX heute vom gestrigen Schlusskurs aus fast 3,3 % verloren. Es folgte zwar eine leichte Kurserholung, doch diese fiel sehr schwächlich aus. Und sie konnte nicht mehr verhindern, dass der DAX mit dem heutigen Tage sämtliche bullishe Signale der vergangenen zwei Wochen ausradierte. Dabei hatte der DAX erst vor genau einer Woche die September-Korrektur beendet, indem er mehr als 61,80 % der in dem vergangenen Monat erlittenen Kursverluste aufholte (siehe auch „DAX beendet die September-Korrektur“). Vieles deutete damit darauf hin, dass sich der Index nach der ABC-Korrektur in einen neuen 5-gliedrigen Aufwärtstrend befand. Und mit der hohen Dynamik der Aufwärtswelle, die am Zwischentief von Anfang Oktober startete, sah es nach einer starken Welle 3 aus. Doch ebenfalls schon vor genau einer Woche wies ich darauf hin, dass die Corona-Infektionen vielerorts wieder sprunghaft anstiegen und dabei sogar Rekordstände erreichten. Und ich mahnte, mit einem Auge die Entwicklung in Sachen Corona zu verfolgen. Nun hat der Anstieg im DAX, den ich auch als „sehr wackelig“ beschrieb, ein Ende gefunden. Unvorhersehbarer Stimmungsumschwung Das war keineswegs so vorhersehbar. Mit einer anhaltend positiven Stimmung unter den Anlegern hätte sich das bullishe Elliott-Wellen-Szenario im DAX durchaus fortsetzen können, bis hin zu neuen Allzeithochs – auch in den US-Indizes (siehe dazu auch „Die zweite Corona-Welle hinterlässt Spuren an den Märkten“). Doch die Warnzeichen waren klar zu erkennen und die Aktienmärkte nach wie vor „charttechnisch überkauft und fundamental hoch bewertet“. Damit sind sie einfach anfällig für neuerliche Rücksetzer. Und im DAX hat der heutige Rücksetzer „die Vorzeichen getauscht“. Statt eines kurzfristig klar bullishen Chartbildes macht der Kursverlauf nun den Eindruck, dass wir nach der ABC-Korrektur lediglich eine Gegenbewegung gesehen haben, die jetzt in einer zweiten Korrekturwelle gemündet ist. Die Gefahr, dass der DAX auf ein neues Korrekturtief fällt, ist deutlich höher als die Chance, dass er bald wieder auf über 13.000 Punkte steigen kann. Im DAX droht eine große Umkehr Übergeordnet betrachtet ist noch nichts Schlimmes passiert. Im Tief konnte der DAX heute die Rechteckgrenze bei 12.590 Punkte verteidigen (grüner Pfeil), womit er lediglich wieder die Seitwärtsbewegung fortsetzt (gelber Pfeil). Und in einer Seitwärtsbewegung sind plötzliche und unvorhersehbare Richtungswechsel eher an der Tagesordnung. Es besteht allerdings auch die Gefahr, dass sich ein Rounding-Top ausgebildet hat (roter Bogen), welches nun kurz vor der Vollendung steht. Gibt der DAX bis unter die Mittellinie bei 12.235 Punkte nach, sollte man ein Ansteuern der Mittellinie bei 11.525 Zähler einkalkulieren. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Trading Ihr Sven Weisenhaus www.stockstreet.de PS: Die heutigen Kursverluste haben uns dazu veranlasst, in den Stockstreet-Börsenbriefen wieder einige Gewinne mitzunehmen. Heute Mittag erfolgte aus dem Aktien-Perlen-Depot eine Teilgewinnmitnahme bei ASML, die den Lesern einen Ertrag von +7 % sichert. Und um ca. 16 Uhr wurde ein weiterer Teilverkauf vorgenommen – die Aktien von Ansys brachten satte 45 % Gewinn ein. Wenig später folgte beim Hightech-Trader eine Verkaufsorder für die Aktien von Roku. Hier wurden 40,33% Gewinn in nur 3 Monaten eingetütet. Möchten auch Sie solche Gewinne erzielen? Dann klicken Sie einfach auf die beiden Links oben – oder hier.
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