Liebe Frau Do, „und nun zum Wetter“: Der Satz kommt normalerweise nach den Nachrichten und führt zum Wetterbericht. Heute ist es anders, die starken Regenfälle sind das größte Thema im Westen. Immerhin, heute sollen sie langsam nachlassen, den aktuellen Ausblick finden Sie hier. Das trübe Wetter passt aber auch zur politischen Stimmung. Die Sorge um die zu langsam steigende Impfquote und der beginnende Bundestagswahlkampf sorgen nicht für Fröhlichkeit. Heute wichtig: Wetter: Die Schäden in NRW sind beträchtlich, woraus sich auch die Frage ableitet, wie gut die Infrastruktur auf solche Wettereignisse vorbereitet ist. Jörg Isringhaus und Christian Schwerdtfeger geben einen Überblick und schildern die politische Debatte. Delta: Die Delta-Variante breitet sich weiter rasant aus. Sie erreicht laut RKI mittlerweile einen Anteil von 74 Prozent der untersuchten Proben. Die Impfkampagne ist gleichzeitig ins Stocken geraten. Armutsrisiko: Für Alleinerziehende ist das Armutsrisiko besonders groß. Das geht aus einer neuen Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung hervor. Viele können das Existenzminimum trotz Arbeit nicht decken. Noch mehr aktuelle Nachrichten gibt es zum Hören – von Montag bis Samstag jeden Morgen ab 5 Uhr in unserem „Aufwacher“-Podcast. Meinung am Morgen: Corona: Die Niederlande melden rasant gestiegene Infektionszahlen. Unser Nachbarland ist im Kampf gegen die Pandemie einen anderen Weg gegangen. Was schiefgelaufen ist, schildert Martin Kessler in seiner Analyse, die auch niederländische Quellen zitiert. Besserwisserei soll das nicht sein, hoffentlich können wir daraus lernen. Klima: „Wer sich wegduckt und verspricht, es würde alles irgendwie so weitergehen können, belügt das Volk und versündigt sich an den künftigen Generationen“: Das ist ein starker Satz am Ende des Leitartikels von Florian Rinke. Seine Argumentation, ausgehend vom neuen Klimaschutz-Paket der EU, lege ich Ihnen ans Herz, denn für ihn stellen sich neue soziale Fragen. Steuern: Will die Union nach der Bundestagswahl Steuern senken? Eigentlich ja, so steht es jedenfalls im Wahlprogramm. Kanzlerkandidat Armin Laschet hat sich aber öffentlich auf „keine Steuererleichterung im Moment“ festgelegt: „Dazu haben wir nicht das Geld.“ Was davon, auch mit Blick auf die CSU, zu halten ist, kommentiert Kerstin Münstermann. Sie wollen noch mehr Analysen und Kommentare? Unser Meinungs-Ressort versorgt Sie jeden Tag mit aktuellen Beiträgen. So gesehen: Am Anfang der „Stimme des Westens“ stand heute das Wetter. Es hat die lästige Eigenschaft, dass wir es nicht beeinflussen können. Obwohl, auf Wladimir Putin trifft das nicht zu. Vor vielen Jahren durfte ich als Teil eines Journalistentrosses Bundeskanzler Gerhard Schröder auf ein Gipfeltreffen nach St. Petersburg begleiten. Der Gastgeber hatte Chemikalien einsetzen lassen, um über dem Tagungsgebäude die Wolkendecke kreisrund aufzureißen. Herrlicher Sonnenschein, blauer Himmel, aber eben nur genau dort. Sie und ich können das nicht und wollen es vielleicht auch gar nicht. Und von den Dingen, die wir nicht beeinflussen können, sollten wir uns grundsätzlich nicht die Stimmung vermiesen lassen. „Singing in the Rain“ eignet sich heute als Ohrwurm: ein Liebeslied, das Sie gut durch den Tag bringt, versprochen. Morgen und übermorgen übernimmt Christian Sieben hier.
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