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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der erste Schock scheint überwunden. Inzwischen mehren sich in unserem Posteingang und in den rund 200 Nachrichtenquellen, die wir für Sie beobachten, die Meldungen, die von kreativen Ideen und Initiativen berichten, mit denen Händler weiter in Kontakt mit den Kunden bleiben und verkaufen. Auch ein einer Krise müssen Unternehmer eben Unternehmer bleiben.
Diese Meinung vertritt auch Professor Dr. Gerrit Heinemann in einem großen Interview zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf den lokalen Einzelhandel. Er ist der Ansicht, dass die Politik alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet hätte, um gerade dem stationären Handel zu helfen. Die finanziellen Hilfen seien dazu geeignet, die Fixkosten zu reduzieren, aber der Händler müsse sich eben auch engagieren, um weiter an seine Kunden verkaufen zu können.
In Zusammenarbeit mit HDE, bevh, dem Bundeswirtschaftssenat des BVMW, IFH Köln und dem Kompetenzzentrum Handel hat die Initiative Händler helfen Händlern heute Forderungen an die Bundesregierung für pragmatische, finanzielle Mittel für die vom Lockdown betroffenen Unternehmen im Handel formuliert. Darin wird u.a. gefordert, die Hilfsprogramme für alle kleinen und mittelständischen Handelsunternehmen zu gewähren, auf den Nachweis der positiven Fortführungsprognose zu verzichten und die Unterstützung in Form von Betriebsmittelkrediten zu gewähren.
Unsere aktuellen Nachrichten:
Der Swiss Council of Shopping Places hat hochgerechnet, was der Lockdown für die Malls in der Schweiz bedeutet. Derzeit verlieren die Shopping-Center pro Tag zirka 39 Millionen Franken Umsatz. Die 5.000 Geschäfte und Restaurants in den 191 Shopping-Centern stehen für einen Anteil von 19 Prozent des gesamten Handelsgeschäfts.
Das von Macy’s finanzierte Startup B8ta musste wegen der Geschäftsschließungen in den USA 250 Mitarbeiter entlassen. In dem Infoschreiben an die Mitarbeiter sprach Gründer Vibhu Norby zwar seine Überzeugung aus, dass das Geschäftsmodell des Unternehmens robuster als der Handel allgemein sei, aber für eine solche Krise nicht geschaffen wurde.
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Eine schöne Geste hat sich E-Food-Anbieter GetNow überlegt. Im Rahmen der Aktion „Freie Fahrt für Helden“ bekommen Mitarbeiter aus dem Gesundheitsbereich eigene Lieferslots reserviert. Zusätzlich übernimmt GetNow alle anfallenden Lieferkosten. Die Anmeldung für die Aktion ist für alle Standorte möglich. Dazu muss lediglich ein Nachweis über die Tätigkeit im Gesundheitsbereich an FightCorona@getnow.com geschickt werden.
Das Familotel Sonnenpark aus Hessen hat uns bei der Zusammenstellung kreativer Ideen beeindruckt. Wenn die Gäste nicht ins Hotel kommen können, kommt das Hotel halt zu den Gästen. Nach diesem Motto überträgt das 4-Sterne-Hotel sofort sein gesamtes Kinder-, Animations- und Wellnessprogramm digital und kostenlos auf seiner Website.
Ebenfalls pfiffig hat Fliesenfachhändler Leibfried aus dem unterfränkischen Bürgstadt reagiert. Er bietet den Kunden nun Beratung per Videochat an. Unter dem Motto #fliesestattkrise werden interessierte Kunden per Smartphone beraten. Dabei besteht weiter die Möglichkeit, die Wunschfliese vor dem Kauf in der Hand zu halten. Auf Wunsch können Musterfliesen geliefert oder hinterlegt werden, sodass der Kunden sich sicher sein kann, welches Produkt schließlich in seinem Heim zum Einsatz kommt.
Die Verbundgruppe Sabu hat in allen Geschäftsbereichen Maßnahmenpakete auf den Weg gebracht, die bereits umgesetzt werden. Zentrale Elemente sind der Stammkundenshop, die Anbindung an Online-Marktplätze und die Anpassung des „Academy“-Programms. Zugleich werden die Mitglieder täglich über alle wichtigen Themen in Newslettern informiert. Die Umsatzausfälle werden allerdings dadurch nicht kompensiert werden.
Die Online City Wuppertal bietet während der Corona-Krise eine kostenlose Teilnahme an ihrem Marktplatz an, um so die stationären Händler zu unterstützen. Die Teilnahmegebühr beträgt sonst je nach Leistungsumfang bis zu 50 Euro im Monat. Solange die Geschäfte aber geschlossen bleiben müssen, entfällt der Beitrag für neue Mitglieder. Die beitragsfreie Zeit wurde zunächst auf mindestens drei Monate festgelegt.
Das Stadtmarketing Uelzen, das recht schnell einen Lieferservice auf die Beine gestellt hat, bietet unter „Stadtgutschein-uelzen.de“ eine Möglichkeit, alle teilnehmenden Geschäfte, Kultureinrichtungen und Restaurants finanziell zu unterstützen. Hier wählen die Besucher den Betrag, der später eingelöst werden kann, aus. Das Geld ist wenige Tage später bereits auf dem Konto des Unternehmens.
Das crowdbasierte Marktforschungsunternehmen POSpulse hat einen eigens entwickelten Covid-19-Produktradar vorgestellt. Demzufolge bleiben aktuell Desinfektionsmittel und Toilettenpapier die am stärksten vergriffenen Produkte, gefolgt von Seife, Reis, Nudeln und Konserven. Für den Radar hat das Unternehmen 500.000 Konsumenten allein aus Deutschland dazu aufgerufen, per App den Vorrat an aktuell sehr nachgefragten Produkten in lokalen Supermärkten zu melden. Die Ergebnisse werden in Echtzeit unter reports.pospulse.com/covid-19 zugänglich gemacht.
Auf Einrichtungs- und Grundgebühr für zwölf Monate verzichtet auch Rakuten bei allen Händlern, die bis zum 12. April einen Shop auf dem Marktplatz eröffnen.
Ebay organisiert Nachbarschaftshilfe in einer eigenen Kategorie seines Kleinanzeigenportals. Die neue Rubrik ist ausschließlich für Anzeigen bestimmt, in denen kleinere Hilfen und Dienstleistungen, wie etwa für jemanden einkaufen gehen, kostenlos angeboten würden.
Bei Intersport haben sich nach eigenen Angaben die Bestellungen aktuell verdreifacht. Besonders nachgefragt werden offenbar Sportartikel für zu Hause. So können sich die Verbraucher auch zu Hause fit halten. Deutlich Zuwachsraten gäbe es bei Artikeln wie Hanteln oder Zugbändern.
Onine-Möbelanbieter Article aus Kanada hat die kontaktlose Lieferung eingeführt. Die bestellten Produkte werden an die Haustür des Kunden geliefert, wobei ein Abstand von zwei Metern eingehalten wird. Das Lieferteam benötigt keine Unterschrift, sondern fotografiert die Bestellung.
Kommen Sie bitte weiter gut durch diese Zeit!
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