Ausgabe vom 11.06.2020

US-Notenbank liefert, Aktienkurse brechen dennoch ein

US-Notenbank liefert, Aktienkurse brechen dennoch ein
von Sven Weisenhaus

Wie erwartet (und gestern hier beschrieben) hat die US-Notenbank gestern keine großen Änderungen beschlossen. Der Leitzins bleibt unverändert in seiner aktuellen Spanne von 0,00 % bis 0,25 % und die Wertpapierkäufe werden in bisheriger Größenordnung fortgesetzt – etwa 80 Milliarden US-Dollar werden pro Monat in Staatsanleihen investiert, rund 40 Milliarden Dollar fließen monatlich in hypothekenbesicherte Wertpapiere (MBS).

Der Beschluss fiel einstimmig. Im Statement dazu fand sich neben dem Hinweis auf die Fortsetzung der Anleihekäufe lediglich die kleine Änderung, dass sich die finanziellen Bedingungen aufgrund der politischen Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft und des Kreditflusses verbessert haben. Abgesehen davon war das Statement unverändert.

Leitzins bleibt bis Ende 2022 auf aktuellem Niveau

Die für den Markt interessanten Informationen fanden sich in den aktualisierten wirtschaftlichen Projektionen der Währungshüter. Demnach wird der Leitzins von den FOMC-Mitgliedern selbst Ende 2022 noch auf dem aktuellen Niveau gesehen.

Wirtschaftsprognosen der US-Notenbank
(Quelle federalreserve.gov) Projektionen der US-Notenbank

Grund dafür sind natürlich die düsteren Konjunkturaussichten aufgrund der Coronavirus-Krise. So kann die Notenbank den Leitzins problemlos so lange niedrig halten, weil die Inflationsrate aufgrund einer schwachen Konsumnachfrage selbst 2022 noch unter dem Fed-Ziel von annähernd 2 % liegen soll. 2020 wird ein Wert von 0,8 % erwartet, der für 2021 auf 1,6 % und 2022 auf 1,7 % geschätzt wird.

Deflationäre Tendenzen

Erst gestern haben aktuelle Daten gezeigt, dass die Verbraucherpreise in den USA im Mai den dritten Monat in Folge im Vergleich zum Vormonat gefallen sind, um -0,1 % (nach -0,8 % im April und -0,4 % im März).

monatliche Inflation in den USA

Die jährliche Inflationsrate schwächte sich damit auf nur noch 0,1 % ab, von immerhin noch 0,3 % im April.

Inflation in den USA (jährlich)

Die schwache Konsumnachfrage und die dadurch sehr mäßige Inflation erklärt sich, weil das Bruttoinlandsprodukt der USA im laufenden Jahr um 6,5 % einbrechen soll, bevor es 2021 mit +5,0 % und 2022 mit +3,5 % wieder aufwärts geht (siehe dazu folgende Grafik). Mit diesen Prognosen könnten die Börsen eigentlich sehr gut leben, denn die US-Wirtschaft würde demnach bereits 2022 wieder das BIP-Niveau von 2019 erreichen und sogar übersteigen, ganz im Gegensatz zu Deutschland (siehe Börse-Intern von vorgestern) und der Eurozone (Börse-Intern vom 4. Juni).

Veränderung BIP USA, Prognose der Fed

Und am 22. Mai hatte ich berichtet, dass das überparteiliche Haushaltsbüro des Kongresses (CBO) ebenfalls davon ausgeht, dass das US-BIP „auch 2021 nicht wieder das Niveau von Anfang 2020 erreichen“ werde. Auffallend ist zudem, dass die Arbeitslosenquote, die selbst zum Jahresende noch im zweistelligen Bereich liegen sollte – am 22. Mai hatte ich auch berichtet, dass Fed-Chef Jerome Powell und der Präsident der Notenbank von Boston, Eric Rosengren, diese zweistelligen Quoten erwartet hatten – in den aktuellen Fed-Projektionen für 2020 mit 9,5 % angegeben ist, also knapp unter der neuralgischen zweistelligen Marke liegt.

Sell the facts

Die Prognosen der Währungshüter fallen also wesentlich optimistischer aus, als man es hätte erwarten können. Zudem hat die Notenbank im Prinzip mehr geliefert als erwartet. Es wurden zwar keine Änderungen an der aktuellen Geldpolitik (Leitzins, Anleihekäufe) vorgenommen, doch die Forward Guidance wurde dahingehend präzisiert, dass der Leitzins eben noch lange Zeit auf dem aktuellen Niveau bleibt.

Doch die Aktienmärkte geben seit dem gestrigen Zinsentscheid derart stark nach, dass man schon wieder crashartige Tendenzen erkennen kann. Der Dow Jones notiert mit nur noch rund 25.700 Punkten schon mehr als 1.800 Punkte oder mehr als 6,8 % unter dem Hoch vom Wochenbeginn. Dies lässt sich eigentlich nur mit einem „Sell the facts“-Effekt und den zuvor so exzessiv gestiegenen Kursen begründen.

Nur eine Welle 4?

Ich hoffe, Sie haben Ihre Schäfchen rechtzeitig ins Trockene gebracht. Noch kann man davon ausgehen, dass lediglich die Welle 4 im DAX weiterhin läuft.

DAX - Chartanalyse

Aber die heutige Abwärtsdynamik und das Ausmaß der Verluste – der Dow Jones verliert alleine heute mehr als 1.200 Punkte – lassen die Alarmglocken läuten. Solange sich die Lage nicht beruhigt, sollte man nicht auf eine Welle 5 setzen.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de


PS: Leser des Target-Trend-Spezial konnten mit einem Long-Trade auf den DAX mehr als 1.000 Punkte Gewinn erzielen. Eröffnet wurde der Trade bei ca. 11.260 Punkten. Der Ausstieg per Stopp erfolgte per nachgezogenem Stop-Loss bei rund 12.400 Zählern.



Allstar-Trader - Gewinne in jeder Börsenphase

Wie schlagen Sie den DAX? Selber traden? Das schaffen nur die wenigsten und es ist natürlich sehr mühsam – Tag für Tag viele Stunden vor den Kursen verbringen. Wer hat schon die Zeit dafür?

Machen Sie es sich einfacher: Holen Sie sich einen bekannten und qualifizierten Trader an Ihre Seite. Er gibt Ihnen Bescheid, wenn Sie kaufen sollen und natürlich auch, wenn Sie den Gewinn vom Tisch holen müssen. Er ist für Sie quasi rund um die Uhr an den Börsen und beobachtet für Sie die geopolitischen und makroökonomischen Entwicklungen, die Kurse, Währungen, Rohstoffe.

Und sobald dieser erfahrene Trader eine gute Chance sieht, meldet er sich bei Ihnen und Sie können auf den Trade aufspringen. Einfacher geht es nicht.

Schon beim nächsten Trade können Sie dabei sein, wenn Sie ab heute die kostenlose Probezeit nutzen.

Der 30-Tage-Gratis-Test wird Sie überzeugen…

Banner



Target-Trend-Spezial

Ihr Upgrade zum Newsletter
Börse - Intern


Tägliche Chartanalysen nach der einzigartigen Target-Trend-Methode. Jeden Morgen zum Börsenstart.


Mehr Erfolg an der Börse mit dem Target-Trend-Spezial


Mehr Infos und kostenlose Leseproben finden Sie hier...


Kennen Sie schon unsere kostenlosen Börsen-Tools, wie zum Beispiel den Live-Wirtschaftskalender?

Stets informiert und keinen Termin verpassen

Der Live-Wirtschaftskalender listet alle wichtigen Ereignisse und wirtschaftlichen Indikatoren, die den Markt antreiben. Er enthält Beschreibungen der Veranstaltungen und zeigt deren Bedeutung für den Markt.

Jetzt ausprobieren...
 

Anzeige:

Charts: Wenn nicht anders gekennzeichnet
Quelle: tradesignal-online
Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH.
Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.
Impressum:  
Herausgeber: Stockstreet GmbH
Geschäftsführer: Jochen Steffens
Handelsregister: HRB 62835
Amtsgericht Köln
Postanschrift: Breite Straße 48 - 50
50667 Köln
Telefon: 0221 / 6602458
Internet: www.stockstreet.de
V.i.s.d.P.: Sven Weisenhaus
E-Mail: info@stockstreet.de

Copyright:

2002-2020 Stockstreet GmbH
 
Haftungsausschluss:

Der Autor übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Autor, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Alle Angebote sind freibleibend und unverbindlich. Der Nachdruck, die Verwendung der Texte, die Veröffentlichung / Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Stockstreet GmbH gestattet. Wenn Sie den Newsletter hin und wieder oder regelmäßig auf Ihrer Internetpräsenz veröffentlichen wollen, schreiben Sie an info@stockstreet.de

Des Weiteren gelten die AGB und die Datenschutzrechtlichen Hinweise auf
unserer Webseite

Newsletterbezug:
Wenn Sie den Börse Intern Newsletter noch nicht regelmäßig beziehen sollten, können Sie sich kostenlos hier anmelden:
Kündigung des Newsletterbezugs:
Um den Bezug des Newsletter zu kündigen, klicken Sie bitte auf folgenden Link:
Anmeldung
Abmeldung