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Bankenbrief

Wichtiges vom 1. Oktober 2024

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Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • US-Wahl: Wie geht es weiter mit den Zinsen?
  • Inflation im Euroraum wieder unter 2 Prozent
  • Nagel: Anleihekäufe sollen Ausnahme bleiben
  • Orlopp betont Eigenständigkeit der Commerzbank
  THEMA DES TAGES  

US-Zinsen: Was passiert nach der Präsidentschaftswahl?

Der US-Präsidentschaftswahlkampf befindet sich in der heißen Phase. Am 5. November können sich die Amerikanerinnen und Amerikaner an der Wahlurne zwischen der Demokratin Kamala Harris und dem Republikaner Donald Trump entscheiden. Der Ausgang der Wahl wird nach heutigen Medienberichten vermutlich auch Einfluss auf die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) haben. So gehen Beobachter davon aus, dass ein Wahlsieg Trumps den Zinssenkungszyklus der Fed bereits im zweiten Quartal 2025 beenden könnte, da das Wirtschaftsprogramm der Republikaner eine höhere Inflation begünstigen würde. Bei einem Wahlsieg von Harris wären aus Sicht der Ökonomen regelmäßige Zinssenkungen bis Mitte 2025 denkbar. Zudem hatte Harris betont, dass sie sich als Präsidentin nicht in die Arbeit der Fed einmischen werde, während Trump angedeutet hatte, im Falle seiner Wiederwahl Einfluss auf die Geldpolitik der Fed nehmen zu wollen.

Fed

Powell stellt erneut Zinssenkungen in Aussicht

US-Notenbankchef Jerome Powell bekräftigte unterdessen seine Zuversicht, dass sich die Inflation weiter in Richtung des Fed-Ziels von 2 Prozent bewegen wird. "Wenn sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt, wird sich die Zinspolitik mit der Zeit in Richtung einer neutraleren Haltung bewegen", sagte er gestern Abend auf einer Finanzkonferenz in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee. Die Fed verfolge aber keinen festen Kurs. "Wir werden unsere Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung treffen." In einer Fragerunde im Anschluss an seine Rede räumte Powell ein, dass die jüngsten Projektionen der US-Währungshüter Zinssenkungen um jeweils einen Viertelprozentpunkt bei den nächsten beiden geldpolitischen Entscheidungen im November und Dezember signalisierten. Dies hänge jedoch von den Daten ab. (Foto: picture alliance/Shawn Thew/EPA/dpa)

[finanzen.net]
[finance.yahoo.com]
[wiwo.de]
[bloomberg.com]
  MELDUNGEN DES TAGES  

Analyse: EZB-Zinsschritte beflügeln Immobiliennachfrage

Immobilien

Die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) haben zu einer gesteigerten Nachfrage auf dem deutschen Immobilienmarkt und zu stabilen Preisen für Kaufimmobilien geführt. Wie die Immobilien-Plattform ImmoScout24 heute mitteilte, erlebe die Kaufnachfrage nach einer kurzen Phase des Abwartens auf weitere Zinsschritte im Sommer nun seit September einen deutlichen Aufschwung. ImmoScout24-Geschäftsführerin Gesa Crockford bezeichnete die EZB-Zinssenkungen als einen positiven Impuls für den Markt. (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Jan Woitas)

Inflation im Euroraum fällt auf unter 2 Prozent

Die Teuerungsrate in der Eurozone ist im September auf 1,8 Prozent gesunken. Dies teilte das europäische Statistikamt Eurostat heute in einer ersten Schätzung mit. Im August hatte die Inflationsrate noch bei 2,2 Prozent gelegen, im Juli bei 2,6 Prozent. Unter der Marke von 2 Prozent lag die Inflation im Euroraum zuletzt im Mai 2021. Vor allem die Preise für Energieprodukte gingen zuletzt deutlich zurück, so die Statistiker. Medienberichten zufolge nährten die Daten an den Finanzmärkten Spekulationen, dass die EZB die Leitzinsen nicht erst im Dezember, sondern bereits auf ihrer nächsten Zinssitzung im Oktober in gut zwei Wochen weiter senken könnte. (Foto: picture alliance/dpa/Daniel Reinhardt)

Inflation

Bericht: Mehrheit der Credit-Suisse-Banker in Deutschland nicht übernommen

Die Schweizer Großbank UBS hat in Deutschland offenbar weniger als die Hälfte der Banker der Credit Suisse übernommen. Bei der Notfusion mit dem kleineren Konkurrenten habe die UBS auf einen Mix aus Entlassungen, Vorruhestand und Abfindungen zurückgegriffen, sagten informierte Personen der Nachrichtenagentur Bloomberg. Ein UBS-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab. Die in Zürich ansässige Bank gibt die Zahl der Beschäftigten in den einzelnen Ländern nicht bekannt.

BoJ: Japanische Wirtschaft robust

Die japanische Wirtschaft trotzt den globalen Herausforderungen. Das zeigt der heute veröffentlichte vierteljährliche Tankan-Bericht der Bank of Japan (BoJ). Demnach ist das Geschäftsklima in der japanischen Großindustrie im vergangenen Quartal stabil geblieben. Die Stimmung im Dienstleistungssektor verbesserte sich von plus 33 auf plus 34 Punkte und übertraf damit die Markterwartungen von plus 32. "Die Gesamtergebnisse sind positiv, wenn man verschiedene Risikofaktoren wie den stärkeren Yen, den Druck auf Lohnerhöhungen und die Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft berücksichtigt", sagte Takeshi Minami vom Norinchukin Research Institute. Der Tankan-Bericht zählt Medienberichten nach zu den wichtigsten Faktoren, die die BoJ bei der Festlegung ihrer Geldpolitik auf ihrer nächsten Sitzung am 30. und 31. Oktober berücksichtigen wird.

Fintech Forget Finance lotet Übernahme aus

Die Berliner Investment-App Forget Finance sucht nach einer Übernahmeoption oder einem strategischen Partner. Das geht aus heutigen Medienberichten hervor. Gleichzeitig bereite das Fintech eine Finanzierungsrunde vor. Ursprünglich als Investment-App mit Fokus auf Bildung und Beratung gestartet, hat das Fintech sein Konzept Anfang 2024 auf Paare ausgerichtet. Insidern zufolge gebe es Gespräche mit potenziellen Käufern. Bis Ende des Jahres wolle das Unternehmen die Übernahme oder eine Finanzierungsrunde abschließen.

  KÖPFE DES TAGES  
 
Nagel
   

Nagel: Anleihekäufe sollten Ausnahmen bleiben

Aus Sicht von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel (Foto) sollte die EZB nur in besonderen Situationen auf Anleihekäufe zurückgreifen. "In der Phase der niedrigen Inflation trugen die umfangreichen Anleihekäufe zur Preisstabilität bei. Sie waren aber auch mit zahlreichen Nebenwirkungen an den Finanzmärkten verbunden. Ohne dem Ergebnis der Überprüfung vorgreifen zu wollen, denke ich, dass solche Maßnahmen nur in außergewöhnlichen Situationen eingesetzt werden sollten", sagte das EZB-Ratsmitglied heute bei einer Rede in Frankfurt. Außerdem hob Nagel die laufende Bewertung der EZB-Strategie hervor und betonte, dass sie "unter anderem eine kritische Auseinandersetzung mit den Maßnahmen der quantitativen Lockerung" ermögliche, die in der Vergangenheit ergriffen wurden. (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild Pool/Britta Pedersen)

Expertengremium fordert weiteren Bürokratieabbau

Goebel

Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) hat mehr Anstrengungen für eine dauerhafte Entlastung beim Bürokratieabbau gefordert. "Die Bürokratielasten sind wahnsinnig hoch", sagte NKR-Vorsitzender Lutz Goebel (Foto) anlässlich des heute veröffentlichten Jahresberichts des unabhängigen Beratergremiums der Bundesregierung. "Deutschland ist und bleibt ein kompliziertes Land, das sich eingemauert hat in eine Vielzahl von Regeln und Verfahren." Diese seien gut gemeint, führten in der Summe aber dazu, dass sie die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Landes bremsten und die Handlungsfähigkeit der öffentlichen Hand einschränkten. "Eine echte Trendwende muss her", betonte Goebel. Allerdings sprach Goebel auch ein "verhaltenes Lob" für die Bemühungen der Bundesregierung beim geplanten Abbau der Bürokratie aus. (Foto: picture alliance/Maurizio Gambarini/dpa)

Orlopp betont Eigenständigkeit

Die neue Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp hat zu ihrem Amtsantritt die Eigenständigkeit der Bank betont. Darauf basiere die Strategie, sagte Orlopp in einer Videobotschaft an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts. "Das gesamte Vorstandsteam und ich sind von dieser Strategie überzeugt und wir werden uns mit aller Kraft für diese Strategie und die Weiterentwicklung unserer Bank einsetzen," betonte sie. Zudem adressierte sie die Avancen der italienischen Großbank UniCredit: "Wir arbeiten mit einem starken Expertenteam mit Hochdruck an der Frage, wie wir heute und in Zukunft mit der UniCredit umgehen werden."

Fragezeichen
  SCHON GEWUSST?  

Cyberkriminelle richten ihre Angriffe verstärkt direkt auf Bankkundinnen und -kunden. Um die international agierenden Verbrecher erfolgreich zu bekämpfen, braucht es mehr gemeinsame Anstrengungen, schreibt der Bankenverband in seinem neuen Artikel. Politik, Social-Media-Plattformen, Telekommunikationsunternehmen, Strafverfolgungsbehörden, Verbraucherschutzverbände und Kreditinstitute müssten eng(er) zusammenarbeiten, so der Verband. Bei welchen Betrugsmaschen internationale Kooperation besonders effektiv wäre, lesen Sie hier:

[bankenverband.de]
  POSTS DES TAGES  

Deutsche Bundesbank

Verfolgen Sie im Livestream unser #Zahlungs-verkehrssymposium: #DigitalerEuro, die #EuropeanPaymentsInitiative, Cross-border Payments, die #G20-Roadmap – über diese Themen sprechen wir am 7. Oktober! Mehr Infos & Livestream: http://bundesbank.de/livestream

@ecb @burkhardbalz @dsgv

 

International Monetary Found

Green jobs make up 10-15% of employment globally. Our new staff research explains why boosting women's participation in these roles could accelerate the green transition and enhance climate policy effectiveness. https://lnkd.in/eJCq3RVA

  WAS MORGEN WICHTIG WIRD  

Der Bankenverband lädt in Frankfurt am Main zu einer Podiumsdiskussion zur Inflationsbekämpfung der EZB; unter anderem mit Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding. – In Berlin veranstaltet der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) den Unternehmertag "Wir handeln für Deutschland"; unter anderem mit Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesfinanzminister Christian Lindner. – In Schwerin beginnt die dreitägige zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit. – Die Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftigte der Investitionsbank Berlin (IBB) und der Berliner Sparkasse zum Warnstreik auf. – In Washington treffen in der Nacht auf morgen die beiden US-Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz und J.D. Vance in einer Fernsehdebatte aufeinander.

  NACHSCHLAG  

Kündigung trotz Jobzufriedenheit? Das steckt dahinter

Natürlich steht die Mitarbeiterzufriedenheit heute ganz oben auf der Prioritätenliste der Unternehmen. Schließlich geht es darum, Fachkräfte an das eigene Unternehmen zu binden. Doch der Glaube, dass zufriedene Mitarbeitende ihrem Arbeitsplatz treu bleiben, kann trügerisch sein. Zwar sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland so zufrieden mit ihrem Job wie nie zuvor, dennoch steigt die Wechselbereitschaft. Was dahinter steckt, lesen Sie hier: