| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: Ifo: Stärkerer EU-Binnenmarkt hilft bei Handelskonflikten pbb sieht noch keine Trendwende Scholz verteidigt Lindner-Entlassung Merz: Schuldenbremse grundsätzlich reformierbar Viel Freude beim Lesen! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
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| US-Zollpläne: Bundesbank befürchtet wirtschaftliche Verwerfungen Bundesbank-Präsident Joachim Nagel (Foto) hat vor erheblichen wirtschaftlichen Folgen für Deutschland im Falle einer Umsetzung der angekündigten Zollpläne des designierten US-Präsidenten Donald Trump gewarnt. "Sollten die Pläne umgesetzt werden, könnte uns das in Deutschland durchaus 1 Prozent der Wirtschaftsleistung kosten", sagte Nagel in einem heute veröffentlichten Interview. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt des Jahres 2023 würde dies einen Verlust von rund 41 Milliarden Euro bedeuten. Diese Entwicklung wäre angesichts der aktuellen Wirtschaftslage, die von einem erwarteten Wachstum von unter 1 Prozent im kommenden Jahr gekennzeichnet sei, besonders problematisch. "Kämen die neuen Zölle tatsächlich, könnten wir sogar in den negativen Bereich rutschen", befürchtete der Bundesbankpräsident. | |
Ifo: Stärkerer EU-Binnenmarkt hilft bei Handelskonflikten Trump hat im Wahlkampf weitreichende Zölle angekündigt – 60 Prozent auf Waren aus China und bis zu 20 Prozent auf Importe aus anderen Ländern. Er argumentiert, dass seine Zollpolitik dazu führen werde, dass US-Firmen wieder stärker in den USA produzierten. Ökonomen fürchten indes Handelskriege, insbesondere auch mit der Europäischen Union (EU). Sollte Trump tatsächlich Zoll auf Importe aus der EU erheben, könnten die deutschen Exporte in die USA um 15 Prozent sinken, schätzt das Ifo Institut. Die Forscher plädierten dafür, dass die EU ihre Wirtschaftskraft mit dem Ausbau ihres Binnenmarktes für Dienstleistungen gegen Handelskonflikte stärkt. Durch den Wegfall von Bürokratie, die Angleichung von Regelwerken und andere Maßnahmen ließe sich die Bruttowertschöpfung in Europa dauerhaft um 2,3 Prozent oder 353 Milliarden Euro erhöhen, hieß es in einer heute vorgelegten Untersuchung. "Die Wahl von Trump zum US-Präsidenten verlangt Antworten von Europa", sagte dazu die Leiterin des Ifo-Zentrums für Außenwirtschaft, Lisandra Flach. (Foto: picture alliance/dpa/Andreas Arnold) | |
USA nehmen Russen-Konten bei der UBS ins Visier | Russische Kunden, die die UBS im Zuge der Akquisition von der Credit Suisse (CS) übernommen hatte, sind laut Medienberichten ins Visier von US-Behörden gerückt. Das Office of Foreign Assets Control (OFAC) habe in diesem Zusammenhang die Schweizer Großbank angeschrieben, meldete heute die Nachrichtenagentur Reuters. Ein US-Beamter, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, es habe Gespräche zwischen der Schweizer Bank und der US-Sanktionsbehörde gegeben. Die UBS versuche, mögliche Auswirkungen der OFAC-Anfrage einzudämmen, indem sie verdächtige Gelder abscheide und die Konten auflöse, hieß es weiter. Die Hintergründe der verstärkten Überprüfung sind nicht näher bekannt. Es könnte aber darauf hindeuten, dass die US-Behörden Risiken im Zusammenhang mit Geldwäsche genau unter die Lupe nehmen wollen. Die UBS hatte im März 2023 die angeschlagene Credit Suisse übernommen. Dabei gingen auch Geschäftsbeziehungen der CS mit russischen Kunden an die UBS über. (Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE/Ennio Leanza) | | [marketscreener.com] | Deutsche Pfandbriefbank sieht noch keine Trendwende Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) hat in den ersten neun Monaten ihres laufenden Geschäftsjahres einen leicht rückläufigen operativen Gewinn verzeichnet. Das Ergebnis vor Steuern erreichte 87 Millionen Euro, verglichen mit 91 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Institut heute in Garching bei München mitteilte. Hauptgrund für den Rückgang war eine erhöhte Risikovorsorge von 140 Millionen Euro, die im Vergleich zum Vorjahr um 36 Millionen Euro anstieg. Allerdings zeigte sich im dritten Quartal hier eine Entspannung: Mit 38 Millionen Euro lagen die Rücklagen deutlich unter dem Vorjahreswert von 83 Millionen Euro. Positiv zu vermerken ist auch die Auflösung von Wertberichtigungen in Höhe von 31 Millionen Euro, die Ende 2023 für das US-Immobiliengeschäft gebildet worden waren. "Wir sehen zwar noch keine nachhaltige Wende, aber eine Bodenbildung mit positiver Geschäftsaktivität", sagte der Chef des Gewerbeimmobilien-Finanzierers, Kay Wolf, bei der Vorlage der Quartalszahlen. Im dritten Quartal verdiente die Bank unter dem Strich 37 Millionen Euro und damit fast fünfmal so viel wie ein Jahr zuvor. | [wiwo.de] | TAG Immobilien erwartet steigende Gewinne Der Immobilienkonzern TAG Immobilien blickt optimistisch in die Zukunft und setzt dabei verstärkt auf sein Polen-Geschäft. Die Gesellschaft prognostiziert für 2025 einen FFO II – eine zentrale Gewinnkennzahl der Immobilienbranche – zwischen 233 und 243 Millionen Euro, wie TAG heute in Hamburg mitteilte. Dies würde einem Anstieg von 8 Prozent gegenüber den für 2024 erwarteten Werten entsprechen. Mit einem Investitionskapital von 670 Millionen Euro plant TAG eine große Expansion im polnischen Markt. Das ambitionierte Ziel ist es, den dortigen Wohnungsbestand bis Ende 2028 von aktuell gut 3.000 auf etwa 10.000 Einheiten mehr als zu verdreifachen. "Wir verfügen sowohl über die finanziellen Mittel, die Grundstücksreserven als auch über ein sehr erfahrenes und kompetentes Team vor Ort, um unsere Strategie erfolgreich umzusetzen", erklärte Co-Konzernchefin Claudia Hoyer. Auch für das laufende Jahr ist das Unternehmen zuversichtlich. TAG will beim FFO II nun im Gesamtjahr das obere Ende der angepeilten Spanne erreichen, das wären rund 223 Millionen Euro. | [finanzen.net] | Wirtschaftsweise senken Prognose Die Wirtschaftsweisen rechnen nach einer Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in diesem Jahr auch für das kommende nur mit einem Mini-Wachstum der deutschen Wirtschaft. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet 2025 ein Plus des Bruttoinlandsprodukts von lediglich 0,4 Prozent und senkt damit seine Prognose deutlich. Die deutsche Volkswirtschaft befinde sich weiterhin in der Stagnation, teilte der Sachverständigenrat in seinem heute in Berlin vorgelegten Jahresgutachten mit. "Die anhaltende Wachstumsschwäche legt nahe, dass die deutsche Wirtschaft von konjunkturellen wie auch von strukturellen Problemen ausgebremst wird. Im Mai hatten der fünfköpfige Rat ein BIP-Wachstum von 0,2 Prozent im Jahr 2024 und von 0,9 Prozent im Jahr 2025 erwartet. Die Bundesregierung hat im Oktober ihre Konjunkturprognose bereits gesenkt. Sie rechnet für dieses Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent. Für das kommende Jahr erwartet die Regierung ein Wachstum von 1,1 Prozent. | [businessinsider.de] [n-tv.de] |
| | | | Scholz verteidigt Lindner-Entlassung Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Entlassung seines Finanzministers Christian Lindner (FDP) und das damit verbundene Aus der Ampelkoalition in seiner Regierungserklärung als unumgänglich bezeichnet. "Diese Entscheidung war richtig und sie war unvermeidlich", sagte Scholz (Foto) heute im Bundestag in Berlin. Er begrüßte, dass es mit dem 23. Februar nun eine Einigung auf einen Termin für die Neuwahl gebe. Er sei "sehr dankbar dafür". Die Union rief er dazu auf, nun vor der Auflösung des Bundestags gemeinsam noch wichtige Gesetze miteinander zu beschließen. "Lassen sie uns da, wo wir einig sind, auch einig handeln. Es wäre gut für unser Land", sagte er. Scholz nannte Entlastungen bei der sogenannten kalten Progression bei der Einkommensteuer, die zum 1. Januar 2025 gelten sollten. Nötig sei zudem, schnell möglichst viele Teile von der vorgesehenen Regierungsinitiative für mehr Wachstum zu beschließen. (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Pool/Christoph Reichwein) | [tagesspiegel.de] | Merz: "Selbstverständlich kann man die Schuldenbremse reformieren" | Für Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (Foto) ist die Schuldenbremse keine heilige Kuh und grundsätzlich reformierbar. "Selbstverständlich kann man das reformieren", sagte der CDU-Vorsitzende heute in Berlin. "Die Frage ist, wozu? Mit welchem Zweck? Was ist das Ergebnis einer solchen Reform?", fügte Merz hinzu. "Ist das Ergebnis, dass wir noch mehr Geld ausgeben für Konsum und Sozialpolitik? Dann ist die Antwort Nein", betonte der CDU-Vorsitzende. "Ist das Ergebnis, es ist wichtig für Investitionen, es ist wichtig für Fortschritt, es ist wichtig für die Lebensgrundlage unserer Kinder? Dann kann die Antwort eine andere sein." Merz stellte aber klar, dass er sich nicht in eine technische Diskussion begeben wolle. (Foto: picture alliance/dpa/Anna Ross) | | [spiegel.de] | Frank Engels: Herausforderndes Marktumfeld |
Trotz der Herausforderungen, denen sich die Märkte im kommenden Jahr mit einer zweiten Präsidentschaft von Donald Trump und den Unsicherheiten auch in Deutschland gegenübersehen, blickt Frank Engels (Foto), der für die Kapitalanlage zuständige Vorstand von Union Investment, positiv in die Zukunft. "Das Marktumfeld im Jahr 2025 wird definitiv schwieriger", sagte Engels heute auf einer Finanzkonferenz in Mainz. Als Grund für die gestiegene Vorsicht nannte er die unsicheren Wachstumsaussichten auf der Welt und vor allem die sehr wahrscheinlich bevorstehende Wirtschaftspolitik in Washington. "Trump wird neue Zölle einführen und die Migration beschränken, beide Maßnahmen dämpfen für sich genommen das US-Wirtschaftswachstum", so Engels. Sorgen bereitet ihm auch, wie stark die US-Staatsverschuldung in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Auf Basis seiner Analyse erwartet der Anlageexperte zudem, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen bis zum Ende kommenden Jahres noch sechs Mal verringern wird. (Foto: Union Investment) | | | [faz.net] |
Now available: quarterly survey on bank lending practices covering bank loans to businesses and households: https://www.federalreserve.gov/data/sloos/sloos-202410.htm [x.com] | | Officials and industry representatives reflect on the achievements and challenges of ten years of European banking supervision in our Supervision Newsletter. The latest edition also covers topics such as: ➡ the challenges and solutions for collecting climate-related data on real estate ➡ sound practices for intraday liquidity risk management ➡ the need for banks to invest further in IT and cyber resilience. [linkedin.com] |
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Der Bankenverband Nordrhein-Westfalen (NRW) veranstaltet seinen Parlamentarischen Abend mit NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, Bundesbank-Vorstand Lutz Lienenkämper und dem Mitglied der Geschäftsleitung des Bankenverbandes, Miye Kohlhase. – Das Bankhaus Metzler lädt in Frankfurt zur Pressekonferenz zum Thema "Investment-Strategie 2025", unter anderem mit dem Chef der Privatbank, Gerhard Wiesheu. – In Berlin findet der Gipfel der Jungen Unternehmer "Zeit zu handeln" statt. Ursprünglich eingeladen waren auch der ehemalige Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und die damalige Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). | Weihnachtsgeld auch im Krankheitsfall? Im besten Fall füllt das Weihnachtsgeld das Konto zum Fest etwas auf. Unter bestimmten Umständen müssen Beschäftigte aber Kürzungen in Kauf nehmen. Welche das sein können, und was insbesondere in Krankheitsfällen gilt, lesen Sie hier: | [faz.net] | |