An der Börse ist es ein Erfolgs-Rezept. Peter Lynch rät, sich niemals in eine Aktie zu verlieben. Damit meint er, immer aufgeschlossen und wachsam zu bleiben, gerade bei den Aktien, die uns die beste Performance eingebracht haben. Diese ist kein Natur-Gesetz, sie kann nicht einfach in die Zukunft fortgeschrieben werden, sondern sie wird nur so lange anhalten, wie das Unternehmen seine herausragenden Qualitäten bewahren kann, die es so erfolgreich machen. Gehen diese verloren, enden unweigerlich auch die Kurssteigerungen irgendwann. Das Pareto-Prinzip lehrt uns, dass wir mit 20 Prozent Aufwand 80 Prozent Ergebnis erzielen, für die letzten 20 Prozent jedoch die restlichen 80 Prozent an Leistung einsetzen müssen. Volksnäher ausgedrückt besagt es, man sollte vor allem die niedrig hängenden Früchte pflücken und die schwer erreichbaren den anderen überlassen. Sollen die sich doch damit abstrampeln, während man selbst zum nächsten Baum weiterzieht. Dabei sollte man allerdings durchaus alle leicht erreichbaren reifen Früchte einsammeln, bevor man weiterzieht. Für uns Börsianer heißt dies übersetzt, nicht ständig hin und her traden in der Hoffnung, den besten Baum mit den süßesten Früchten zu finden, sondern die süßen Früchte auch alle einzusammeln und zu genießen. Statt wild umherzuspringen also so lange verweilen, wie noch niedrig hängende Früchte zum Pflücken da sind. Niedriger Aufwand, süßes Ergebnis. Buy and hold. Ganz simpel. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn man den richtigen Baum gefunden hat, den mit den reifen, niedrig hängenden Früchten. Steht man an einer kahlen Weide, verhungert man. Es wäre geradezu dumm, hier weiter rumzulungern und auf Besserung zu hoffen. An der Börse zählen Wahrscheinlichkeiten, nicht Hoffnungen. Buy and hold bedeutet, sich Unternehmen herauszupicken, bei denen die Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich groß ist, dass sie Erfolg haben werden und ihr Aktien-Kurs daher steigen sollte. Solange die Wahrscheinlichkeit zu unseren Gunsten ausfällt, bleiben wir an Bord. Auch wenn wir Menschen immer das Gefühl haben, dass die Früchte am Baum der anderen dicker, saftiger und süßer sind. Einfach erkennen, dass die Typen genau dasselbe über unseren Baum denken... (Du hättest Philosoph werden sollen, Michael; Anm. Armin) Den goldenen Mittelweg zu nutzen bedeutet, nicht auf die Extreme zu setzen. Abgestürzte Aktien, Turnaround-Spekulationen sollte man besser ebenso meiden, wie heiß gelaufene Aktien-Werte aus gehypten Boom-Branchen. Entspannter und risikoärmer ist es, auf die Qualitäts-Werte der Mitte zu setzen, auf die Unternehmen mit soliden Bilanzen, attraktivem, aber profitablem Wachstum, hohen und beständigen Cash-Flows. Diese Unternehmen schaffen Mehrwert und dieser Mehrwert drückt sich in steigenden Aktien-Kursen aus. Am einfachsten fällt die Aktien-Auswahl, wenn man auf Branchen setzt, die gerade Rückenwind haben und in die viel Geld fließt. Wir schauen uns hier konkret 2 Branchen und Werte an: Walt Disney aus der Medien-Branche und Mastercard aus dem Bereich der Zahlungs-Dienstleister. Walt Disney Der Medien-Konzern Walt Disney Corp. ist bekannt für seine Trickfiguren, für Micky Maus, Donald, Onkel Dagobert. Auf die Comics folgten Zeichentrickfilme und später Freizeitparks. Die Nachfolger des Firmengründers und Namensgebers schufen hieraus eine breit diversifizierte Franchise, das inzwischen eigene Filmstudios betreibt, Kreuzfahrtlinien und Themenparks. Hierzu kauften sie einige andere Unternehmen zu, wie Pixar, Lucasfilm, Marvel und Teile von 21st CenturyFox. Disney hat daher genau das, was alle haben wollen: Content. Neben Micky Maus und Donald hat Disney inzwischen auch Darth Vader, die Avengers und viele weitere hoch angesagte Figuren im Angebot und alle haben ihren eigenen, großen Fan-Gemeinden. Das weiß Disney zu nutzen und schreibt die ursprünglichen Ideen und Geschichten fort, entwickelt Prequels, Sequels und Auskopplungen beliebter Charaktere. Der Corona-Tiefschlag Corona setzte und setzt dem Branchen-Primus mächtig zu. Die einstigen Gewinn-Maschinen, die Freizeitparks, mussten geschlossen werden und die bisherigen Versuche, sie mit strikten Hygiene-Konzepten und Abstands-Regeln wieder anlaufen zu lassen, scheiterten. Die Disney Parks stehen für Leichtigkeit, für heile Welt, für Kinderspaß. Corona-Maßnahmen lassen nichts hiervon aufkommen. Die Folge ist, dass die Besucher ausbleiben und dass Disney große Verluste anhäuft, weil die Kosten für die Parks und das Personal nicht völlig abgeschaltet werden können. Gleiches gilt für die Disney Cruise Line und auch die Filmproduktionen mit den erhofften Blockbuster-Starts blieben auf der Strecke. Führungs- und Richtungswechsel In dieser Phase, bei vollem, verstolpertem Galopp, wechselte Disney den Jockey und Bob Chapek übernahm den CEO-Posten von Bob Iger. Und der neue strukturierte gleich kräftig um: Das Unternehmen untergliedert sich fortan nur noch in zwei Bereiche anstelle der bisherigen vier. Disney Parks, Experiences and Products (DPEP) umfasst das zyklische Business, also Freizeit-Einrichtungen (Disney Lands und Resorts) sowie der Betrieb von etlichen Hotels, Reise-Organisationen und Kreuzfahrten. Das Streaming-, Film- und Fernsehgeschäft wurde im Segment Disney Media and Entertainment Distribution (DMED) zusammengefasst. Hier finden sich nun der Betrieb von Fernseh- und Radio-Sendern (z.B. ABC Television Network, EPSN Radio Network, Disney Channel), die Filmproduktionen aus dem Hause Disney, darunter die Marvel Studios, Pixar Animation Studios und 20th Century Studios, sowie die Dienste Disney+, Hulu und ESPN, aber auch der globale Verkauf von Werbe-Artikeln. Streaming läuft (jetzt) Der große neue Hoffnungsträger war schon vor dem Corona-Ausbruch der eigene Streaming-Dienst Disney+. Doch die eigentlichen Cash-Cows, die „so nebenbei“ den Aufbau des Streaming-Dienstes mitfinanzieren sollten, wurden zum Groschengrab. Und aus dem gemächlich Anlauf nehmenden Streaming-Dienst wurde quasi über Nacht der Hoffnungsträger. Disneys große Content-Bibliothek erwies sich als Goldgrube, während Wettbewerbern teilweise die guten Filme auszugehen drohten, da Neuproduktionen pandemiebedingt reihenweise ausfielen. Zum Erstaunen aller konnte Disney+ die hohen Erwartungen erfüllen. Und sogar übertreffen. Insgesamt konnte Disney im 2020er Schlussquartal sogar einen kleinen Gewinn ausweisen, obwohl der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent eingebrochen war. Dabei überraschten die Freizeitparks, die nur teilweise geöffnet waren, aber allesamt aufgrund erheblicher Kostenreduzierungen operativ positiv abschlossen. Das Segment-Ergebnis fiel am Ende mit 119 Millionen US-Dollar dennoch negativ aus – in normalen Zeiten erwirtschaftet der Disney-Konzern hier rund die Hälfte seines Gewinns. Für Begeisterung sorgte die andere Sparte, denn die Nachfrage nach Disneys Streaming-Angeboten schlägt alle Erwartungen. Disney+, Hulu und ESPN+ zählten am Jahresende 146,4 Millionen Abonnenten. Während der Absatz von Filmen um 56 Prozent eingebrochen ist, auch dank geschlossener Kinosäle, lief das klassische TV-Geschäft konstant und Streaming schoss um 73 Prozent nach oben. Zum Vergleich: Das klassische TV-Business spielt 7,7 Milliarden US-Dollar an Umsatz ein, die Streaming-Dienste bereits 3,5 Milliarden US-Dollar. Hieran zeigt sich die enorme Bedeutung für den Konzern. Beschleunigtes Wachstum Disney wurde vom eigenen Erfolg überrascht. Die beim Start verkündeten Ziele hat man bereits jetzt weit überschritten und legt daher die Messlatte bedeutend höher. So will man bis 2024 nun 350 Millionen Abonnenten überzeugt haben, darunter für Disney+ alleine 260 Millionen. Damit würde man Platzhirsch Netflix überholen und in die Schranken verweisen. Das absehbare Ende der Corona-Einschränkungen wird Disneys frühere Cash-Cows wieder zum Laufen bringen und der enorme Erfolg bei Disney+ wird sich mittelfristig auch in positive Cash-Flows und Gewinne verwandeln. Die vielen neuen Filme-Debüts werden hier für anhaltend hohe Kunden-Nachfrage sorgen – auf der Strecke bleiben die Kinos, die bisher immer für Film-Premieren gesetzt waren. Diese Rolle hat in der Corona-Zeit Disney+ übernommen und dieses starke Vertriebs-Argument für den Streaming-Dienst wird man kaum wieder aus der Hand geben. Disney hat einige Asse im Ärmel und versteht es, sie geschickt auszuspielen. Das kommt auch an der Börse gut an und so stürmte der Aktienkurs auf Allzeithoch. Disney punktet im klassischen Bereich und ist beim Megatrend Streaming noch nicht einmal 1,5 Jahre nach dem Start einer der führenden Anbieter und weiter auf Erfolgskurs. Ein Top-Wert aus beiden Welten, Value und Growth. Walt Disney (ISIN: US2546871060) | | WKN / Kürzel | Börsenwert | KGV 20e/21e/22e | Kurs | 855686 / DIS | 596 Mrd. USD | neg. / 186 / 48 | 196,82 USD |
Mastercard Nicht erst seit Corona liegt digitales Bezahlen voll im Trend. Es ist einfach und sicher, weil kontaktlos möglich. Die klassische Variante war jahrzehntelang die Kreditkarte, die in den USA aus dem Alltag kaum wegzudenken ist, während sie hierzulande immer nur eine Ergänzung war zur Girocard, der früheren EC-Karte. Doch in den USA haben Girokonten nicht einmal annähernd den Funktionsumfang wie bei uns; Lastschriften sind weitgehend unbekannt und Zahlungen wurden am liebsten per Scheck durchgeführt. Und auch Dispokredite kennt man in den USA kaum. Die Kreditkarte übernahm diese Funktion. Mega-Trend Digital Payments Zahlungs-Dienstleistungen sind ein Mega-Trend, der Beständigkeit und Wachstum verspricht. Bargeldloses Bezahlen setzt sich seit Jahrzehnten immer mehr durch und nicht erst seit dem Siegeszug des Internets und des Online-Shoppings befinden sich die Kreditkarten-Anbieter auf der Sonnenseite der Entwicklung. Bargeld verliert immer mehr an Bedeutung, weil es gefälscht werden kann, weil es Bakterien überträgt, langsam ist und umständlich in der Handhabung und natürlich weil es gestohlen werden kann und hohe Kosten bei den Händlern verursacht für seine Zählung, Bewachung und den Transport zur Bank. Darüber hinaus haben die Staaten selbst ein großes Interesse daran, Bargeld aus dem Verkehr zu ziehen, denn es ermöglicht Geldwäsche und Steuerhinterziehung. Der „War-on-Cash“ nimmt also weiter Fahrt auf und die großen Nutznießer dieser Entwicklung sind vor allem die Kreditkarten-Unternehmen Mastercard und VISA. Die Zahlungs-Netzwerke Sowohl Mastercard als auch VISA sind aus Kooperationen verschiedener US-Banken hervorgegangen, die Kreditkarten ausgaben. Im späteren Verlauf öffnete man sich immer weiter anderen Banken und heute treten beide als Partner fast aller Banken auf und das weltweit. Die Banken geben Kreditkarten mit dem Logo von VISA oder Mastercard heraus, die Kreditverpflichtungen gehen dabei allerdings die Banken ein. Mastercard und VISA wickeln nur die Zahlungen ab und erhalten hierfür von den Banken einen Teil der Jahresgebühr und von den Zahlungsstellen eine Umsatzprovision. Diese Zahlungsstellen sind die POS, die Points-of-Sale, also der Laden um die Ecke, der Supermarkt oder wo auch immer der Kunde einkauft. Über die letzten Jahre sind VISA und die kleinere Mastercard schier unaufhaltsam gewachsen, denn immer mehr Menschen bezahlen ohne Bargeld, immer mehr Geschäfte akzeptieren bargeldloses Bezahlen und insbesondere der Online-Handel greift immer mehr Anteile am weltweiten Handel ab – das Bezahlen erfolgt hier natürlich bargeldlos und sehr häufig über Kreditkarten. Zusammen haben die beiden Unternehmen mehr als 6 Milliarden Kreditkarten ausgegeben und in jeder Minute werden mehr als 500.000 bargeldlose Transaktionen abgewickelt. Beim Bezahlen liegt Bargeld trotzdem noch immer auf dem 1. Platz. 2017 wurden weltweit allerdings bereits 23 Billionen US-Dollar im Bereich von E-Payments abgewickelt, analysierte der Nielsen-Report und sieht das Volumen bis 2023 auf 40 Billionen US-Dollar anschwellen. Nimmt man hiervon zwischen 1,5 und 2 Prozent als Gebühren-Aufkommen an, sprechen wir über einen Markt von 600 bis 800 Milliarden US-Dollar. Pro Jahr! Corona-Einbruch Corona hatte hier erhebliche Auswirkungen. Denn in einigen Bereichen, wie Gastronomie, Hotellerie, Touristik, Kreuzfahrten, Flugverkehr, Events sind die Umsätze dramatisch eingebrochen, während der E-Commerce und das E-Gaming boomen. Rein digitale Zahlungs-Anbieter wie PayPal profitieren hiervon extrem und es kommen immer neue Anbieter auf den Markt, die eigene Zahlungs-Dienste anbieten oder sogenannte Wallets (für das Smartphone). Ob nun ApplePay, GooglePay, AmazonPay oder FacebookPay – sie alle wollen sich einen Teil vom Kuchen abschneiden und sie haben den Vorteil, dass sie die Kunden, die Nutzer bereits auf ihren Plattformen und in ihren Ökosystemen haben. Statt aufwändiger Marketing-Strategien müssen sie ihre neuen Zahlungs-Optionen lediglich zur Verfügung stellen und die werden reißend angenommen. Doch für Mastercard und VISA ist das ebenfalls Grund zur Freude. Denn all diese Services setzen auf dem Netzwerk der beiden auf; es gibt bisher keine Alternative dazu. Zwar wird immer mal wieder darüber geredet, dass es einer der Großen irgendwann mal selbst in die Hand nehmen und so ein Netzwerk aufbauen könnte, doch das erscheint nicht wirklich plausibel. Denn es geht um ein sehr margenschwaches Business, das von der Masse der Transaktionen lebt. Damit diese zwischen Käufer und Verkäufer stattfinden können, ist dazwischen eine Reihe von unterschiedlichen Dienstleistungen zu erbringen. Steht man bei Aldi an der Kasse, kommt ein Kaufvertrag zwischen Käufer und Aldi zustande. Nachdem mit Kreditkarte (oder Smartphone) bezahlt wurde, packt der Kunde die Waren ein und verschwindet, während Aldi lediglich ein Zahlungs-Versprechen von Mastercard erhalten hat. Sollte der Kunde letztlich doch nicht bezahlen, kann Aldi kaum Tage später den Kunden aufspüren und die Waren wieder zurückfordern. Für Aldi muss also beim Bezahlvorgang sichergestellt sein, dass man die Zahlung auch erhält. Die Zahlung wird also garantiert und hierzu wird während des Bezahlvorgangs abgecheckt, ob der Kunde kreditwürdig ist und dann wird dem Verkäufer (Aldi) versprochen, dass die Zahlung auf seinem Konto eingehen wird. Dies erledigt nicht alles Mastercard als Kreditkartenfirma, sondern es sind Acquirer und Garanten zwischengeschaltet, die jeweils einen Teilaspekt des Zahlungsvorgangs vornehmen und dafür einen Anteil an der Provision erhalten. Der aus Sicht von Mastercard entscheidende Punkt ist, dass dies nur stattfinden kann, wenn zwischen dem Zahlungs-Dienstleister des Kunden und dem Händler ein Vertrag besteht. Mastercard und Visa haben in den letzten 60 Jahren diese unzähligen Verträge abgeschlossen. Mit Walmart, mit Aldi, aber auch mit Pablos Restaurant in Mexico City, Bibis Klamottenbude in Darmstadt und Ngyuens Haircuts in Hanoi. Wollte jetzt jemand ein eigenes Netzwerk aufbauen, müsste er ebenfalls mit all diesen Händlern einzelne Verträge abschließen. Mastercard bringt es hier inzwischen auf weltweit mehr als 47 Millionen Vertragspartner und Visa als größerer der beiden auf noch mehr. Dieses Netzwerk an Vertragspartnern und Akzeptanzstellen stellt einen schier unüberwindlichen Burggraben dar. Wie ein landesweites Schienennetz. Will man einen Zug fahren lassen, muss man das Schienennetz nutzen und dafür bezahlen. Oder ein eigenes bauen. Was natürlich völlig unwirtschaftlich ist, da die Investitionskosten wahnsinnig hoch sind und niemals wieder eingespielt werden können. Denn der Wettbewerber, der Platzhirsch, hat diese ja bereits getätigt und kann den Neuen preislich immer unterbieten. Wie Mastercard und Visa. Und deshalb kooperieren die neuen Payment-Anbieter mit ihnen. Nicht aus Mildtätigkeit heraus, sondern aus schierer Notwendigkeit. Ob es nun Facebook ist mit seinen neuem Angebot WhatsAppPay in Brasilien, das Visas Netzwerk nutzt, oder Apple mit seiner AppleCard, eine Kooperation mit Goldman Sachs und Mastercard, oder die Amazon-Kreditkarte (Visa) oder die neue Venmo-Kreditkarte von PayPal (Mastercard), niemand kommt an den beiden Giganten vorbei. Mastercard und Visa erfüllen eines der wesentlichen Qualitäts-Prinzipien Warren Buffetts: „Der Schlüssel zum erfolgreichen Investieren liegt nicht in der Frage, wie sehr eine Industrie die Gesellschaft beeinflusst oder ob sie wachsen wird, sondern darin, herauszufinden ob ein bestimmtes Unternehmen einen Wettbewerbs-Vorteil hat, und wenn ja, wie lange dieser anhalten wird.“ (Warren Buffett) Buffett mahnt Anleger, auf die Nachhaltigkeit zu schauen, die Beständigkeit. Die beste Marktstellung nützt nichts, wenn man diese nicht dauerhaft verteidigen kann. Nokia verlor seine Weltmarkt-Dominanz bei Handys an BlackBerry, als diese das Smartphone auf den Markt brachten. Und BlackBerry ließ sich von Apple die Butter vom Brot nehmen, als man lieber an der Tastatur festhielt, während Steve Jobs Touchscreens und Wischgesten salonfähig machte. Auch heute gibt es noch Nokia- und BlackBerry-Smartphones, aber ihr Marktanteil ist kaum noch messbar und sie werden von chinesischen Herstellern produziert, während die westlichen Unternehmen lediglich noch als Namensgeber fungieren. Bei den Zahlungs-Dienstleistern Mastercard und Visa stehen die Chancen sehr gut, dass sie ihre dominante Marktstellung nicht nur behalten, sondern sie auch weiter ausbauen können werden. Zumal sich deutliche Erholungstendenzen bei den Zahlungsvolumina abzeichnen und die Corona-Delle bald ausgebügelt sein dürfte dank Impferfolgen und Rückkehr zum „alten Normal“. Mastercard war besonders stark bei grenzüberschreitenden Transaktionen und im Hotel- und Tourismusbereich. Also genau jenen Branchen, die nun auf die Wiederauferstehung zusteuern. Und das Zahlungsvolumen von Mastercard reist im Gepäck mit. Mastercard Incorporated (ISIN: US57636Q1040) | | WKN / Kürzel | Börsenwert | KGV 20e/21e/22e | Kurs | A0F602 / MA | 382 Mrd. USD | 56 / 48 / 37 | 381,93 USD |
Mein Fazit: Es lohnt sich, auf „das Beste beider Welten“ zu setzen. Mal laufen Value-Aktien besser, mal Wachstums-Werte. Es gelingt selten, den gerade richtigen Swing zu erwischen. Stattdessen kann man entspannt auf Unternehmen setzen, die in beiden Phasen zu den Gewinnern gehören. Und damit ist nicht gemeint, dass sie jeweils immer zu den Top 10 der am besten performenden Aktien gehören, sondern dass ihre Aktien im Durchschnitt zu den besten Werten zählen. Disney und Mastercard gehören zu diesen Qualitäts-Werten, sie haben das über Jahrzehnte bewiesen. Und haben zu Recht in den letzten Tagen neue Allzeithoch markiert – mit der Aussicht auf mehr. Viel mehr. Buy and hold – and harvest.
Die heutige Ausgabe entstand wieder in Zusammenarbeit mit Michael C. Kissig, Value Investor und Betreiber des Blogs „iNTELLiGENT iNVESTiEREN“. | |
Hinweispflicht nach §34b WpHG: Der/die Verfasser ist/sind in ein oder mehreren der oben genannten Wertpapieren/Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels investiert: Amazon, Apple, Mastercard, PayPal, Square, VISA & Walt Disney. Es können daher Interessenskonflikte vorliegen. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.
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