, noch hat uns trotz aller bisherigen Lockerungsmaßnahmen das Corona-Virus fest im Griff. Die Wirtschaft erwacht dank maßvoller Lockerungen langsam wieder, aber eben nur langsam. Zahlreiche Auflagen und Hygienemaßnahmen bremsen eine zügige Erholung. Dass die Corona-Pandemie schwerwiegende Folgen für die europäische Wirtschaft haben wird, darüber sind sich die Marktteilnehmer weitgehend einig, so das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Schwer fällt den Wissenschaftlern dort die Vorhersage, wie lange diese Auswirkungen wirtschaftlich zu spüren sein werden. Die Entwicklungen am Finanzmarkt deuten auf eine längere Durststrecke hin, befürchten DIW-Experten: Die Erwartungen der Finanzmarktteilnehmer lassen sich an den Zinsstrukturkurven für Unternehmensanleihen ablesen, da sich in den Renditen die Risikoerwartungen über verschiedene Laufzeiten niederschlagen. Dazu haben die DIW-Forscher zunächst die Zinsstrukturkurven von Unternehmensanleihen aus Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien geschätzt und mit dem Verlauf der Pandemie in Verbindung gebracht. Hier zeigte sich, dass auch die Renditen von Anleihen mit langen Restlaufzeiten steigen. Die Finanzmärkte erwarten also offensichtlich negative Auswirkungen von mindestens fünf Jahren. Mithilfe einer Ereignisstudie haben Sie auch untersucht, wie sich die europäischen fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen auswirken. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Maßnahmen dann erfolgreich sind, wenn sie umfangreich und auf europäischer Ebene koordiniert sind. Zudem zeigt sich, dass Finanz- und Geldpolitik gemeinsam agieren müssen, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie wirkungsvoll zu bekämpfen. Europa muss also zusammenhalten! Eine Umfrage des VDMA kam letzte Woche zu dem Schluss, dass die »Corona-Pandemie den Maschinenbau flächendeckend trifft«. Mittlerweile hinterlassen die Auftragseinbußen und –stornierungen in den Bilanzen der Industrieunternehmen deutliche Spuren. Zwar lassen die Lieferengpässe in Zusammenhang mit China nach, aber Reise- und Aufenthaltsbeschränkungen bereiten große Probleme. Solange in Europa die meisten Schlagbäume unten sind. ist keine Besserung zu erwarten. Aber hier zeichnet sich erfreulicherweise gerade eine Entspannung ab. Europa muss auch hier gemeinsam an einen Strang ziehen. Kommen Sie weiter gut durch die Corona-Krise. Ihr Gerhard Stelzer Editor-at-Large Elektronik |