Hallo Netzwelt Eure Top-Stories der Woche Freitag, 18. Februar 2022 - von Michael Knott - netzwelt.de Kurz bevor der Sturm losgeht, laufe ich noch nichtsahnend mit 3D-gedruckten Kryptid-Schuhen durch den Home Office-Garten und hinterlasse Bigfoot-Spuren. Jetzt wehen mir nicht nur die Themen der Woche, sondern auch gefährlich steife Brisen um die Ohren. Mit merkwürdigen Schlüsselwörtern direkt zu Beginn offenbar wieder alles dafür gebend, bei euch im SPAM-Ordner zu landen, grüßt im Namen der anderen vom Winde Verwehten recht freundlich, der Michael. Wird diese E-Mail nicht korrekt angezeigt? - Im Browser ansehen Genau so passieren Unfälle. Aber die Tanne neigt sich bereits, droht, jeden Moment auf das gegenüberliegende Grundstück zu fallen. Die Nachbarskinder bekommen es mit der Angst zu tun, alarmieren die Eltern, was ausnahmsweise mal nicht an irgendwelchem Hightech-Quatsch liegt, den ich oft sicherheitshalber erstmal unter freiem Himmel ausprobiere. Die Sturmserie ist da und mit ihr die Probleme. |
Zusammen mit dem Nachbarn versuche ich, die krumme Tanne mit einem Seil kontrolliert zu Fall zu bringen. Ein Himmelfahrtskommando, auch, weil wir den zehn Meter hohen Baum direkt in unsere Richtung ziehen wollen. Der Plan beinhaltet Unausgegorenes wie "Weglaufen". Die Tanne wehrt sich, ich hole die grotesk große Schornsteinfegerleiter aus dem Schuppen, besorge mir einen Astschneider und fange das Klettern an. Die Idee: Möglichst viele Äste kappen, dem Wind die Segel nehmen. |
Die Tanne droht, vom Sturm umzufallen. Zum Glück konnte ich sie vorher noch professionell an eine Leiter anbinden ... - Quelle: Netzwelt, privat |
Wir wollen verhindern, dass die Tanne auf die Photovoltaik-Anlage des Nachbarn knallt. Natürlich ist mir klar, dass im Zweifel "Sicherheit geht vor" gilt. Ich muss gestehen: Es ist bei Weitem nicht das erste Mal, dass ich die Weisheit nicht auf mich, sondern auf technisches Gerät münze. In diesem Fall die Solaranlage. Kennt ihr das? Unter gefühltem Einsatz meines Lebens habe ich schon iPhones aus Flüssen und Drohnen aus Bäumen geangelt. Und Assistenzsystemen im Auto auf den Zahn gefühlt. Motto: Wer bremst als Erstes? Wand oder Computer? Wir alle bei Netzwelt lieben Technik genauso wie ihr, das könnt ihr mir glauben. |
1. Aus ausgedienten Windkraftanlagen werden Brücken |
Als ich windumtost ganz oben auf der Leiter angekommen bin, bekomme ich die volle Wucht des Sturmes zu spüren. Was für eine unglaubliche Kraft! Wenn man die nur speichern und in Energie umwandeln könnte. Geht natürlich bei normalen Windstärken mithilfe von Windkraftanlagen ganz gut. |
Ein Fahrradständer aus alten Windkraftanlagenteilen in Dänemark. - Quelle: Chris Yelland / Designboom |
Was mir neu war und ich erst diese Woche gelernt habe: Vor allem die Rotorblätter von Windkraftanlagen lassen sich schwer recyclen; sie sind praktisch Sondermüll. Die Initiative Re-Wind schätzt, dass bis zum Jahr 2050 weltweit etwa 40 Millionen Tonnen Material von ausgedienten Windkraftanlagen anfallen wird, das es zu verwerten gilt. |
Re-Wind hat in Zusammenarbeit mit Universitäten schon die ein oder andere clevere Idee entwickelt, was man mit den riesigen Rotorblättern anstellen kann. Hier könnt ihr sehen, wie aus ihnen sehenswerte Brücken oder Fahrradständer werden. |
| Die mächtigen Rotorblätter aus Windkraftanlagen lassen sich im Brückenbau wiederverwenden. In Irland entstand so etwa eine Fußgänger- und Fahrradbrücke. Auch Lärmschutz ist denkbar. Ansehen » |
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Jetzt donnert und blitzt es auch noch. Noch so ein uralter Menschheitstraum: Die Kraft der Blitze speichern. Der Erfinder Nikola Tesla, der "Meister der Blitze", kommt mir in den Sinn. Der Nachbar ist geflüchtet, schaut mich plötzlich zusammen mit seinen Kindern vom sicheren Erdgeschoss seines Hauses aus an. |
Als ich mich dabei erwische, die Teleskop-Astschere wie ein Besessener in Richtung Wolken zu halten, weil ich dachte, den Kindern wird's vielleicht gefallen, wenn ich ein paar Blitze angele, machte es laut "Klick". Mein Verstand meldete sich zurück und rastet ein. Er war wohl kurz Windsurfen gegangen, mahnt mich aber jetzt dazu, die Aktion abzubrechen. Kinder, Nachbar und einige Bäume in unmittelbarer Nähe sind plötzlich auch verschwunden. Also weg hier. |
2. Keine Angst vor flammendem Inferno |
Der Nerva Exe kommt mit LeFeP04-Akku in den Handel. - Quelle: Hersteller |
Diese LPE-Akkus, auch LiFePO4 genannt, sind praktischerweise nicht entflammbar. Wäre das nicht auch etwas für Elektroautos? Schwierig. Denn derartige Akkumulatoren haben Nachteile, etwa bei Gewicht, Platzbedarf oder bei großer Kälte. Dennoch ist dieser E-Roller ein guter Anfang. |
Tesla selbst gab in dieser Woche bekannt, dass in den Niederlanden ab sofort sämtliche Supercharger auch Besitzern von Fremdfabrikaten zur Verfügung stehen. Ihr könnt also beispielsweise mit eurem VW ID.3 am Supercharger nuckeln. Kostet mitunter nur etwas mehr als das, was die Model 3-Fahrerin nebenan bezahlt. Wann folgt Deutschland? |
Wer clever ist, tankt und lädt überhaupt nicht mehr. Aptera, ein Start-up, das es im Auge zu behalten gilt, hat in dieser Woche ein SEV (Solar Electric Vehicle) gegen Tesla Model 3 und Audi R8 Spyder in einem Beschleunigungsrennen gegeneinander antreten lassen. Ratet mal, wer gewonnen hat. Spoiler: Nicht der Audi mit dickem V10-Verbrennungsmotor. |
Die stromlinienförmige Karosserie hilft dem Aptera beim Stromsparen. - Quelle: Hersteller |
Das Beste am Aptera aber ist: Er hat Solarzellen auf dem Dach, der Motorhaube und am Heck - also quasi überall. Die sollen an guten Tagen locker 60 Kilometer Reichweite in die Akkus spülen. 60 Kilometer Reichweite - klingt erst mal nicht nach viel. Aber fragt euch selbst: Wie viel fahrt ihr am Tag durchschnittlich? Eben. Und wer den Aptera doch an die Ladesäule hängt, wird mit einer Reichweite von 1.400 Kilometern belohnt. Noch Fragen? |
3. Eine Mischung aus Boot, Zelt und E-Bike |
Ich hätte da noch eine - mit zahlreichen Leser:innen habe ich diese Woche auf Facebook und anderswo über die gewöhnungsbedürftige Optik des Aptera diskutiert. Der Tenor war dabei eher ablehnender Natur. |
Das galt auch für das Z-Triton. Eine waghalsige Mischung aus E-Trike, Boot, Wohnmobil, Zelt und Gärtnerei, die man ab sofort kaufen kann. (Es ist tatsächlich so verrückt, wie es klingt). Ich frage mich, wann wir endlich den Mut haben, solchen Konzepten mit Freude anstatt immer nur mit verschränkten Armen zu begegnen. Warum müssen es immer die vermeintlichen Spinner sein, die sich sowas kaufen? |
Mit dem Rad zum See und in der Mitte übernachten: Z-Triton im Boot-Modus macht es möglich. - Quelle: Screenshot YouTube |
Und wieso müssen diese auch noch über ein gesteigertes Selbstbewusstsein verfügen, um mit all dem Spott, mit all der Häme umgehen zu können. Der Kreis schließt sich. Ohne Spinner wie Nikolas Tesla, Steve Jobs oder Elon Musk würden wir doch heute noch mit Tastentelefonen telefonieren und hätten nie die Gelegenheit auf einen privaten Weltraumspaziergang. |
4. Das waren weitere Top-Stories der Woche |
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Mark Zuckerberg ist in den Augen vieler auch ein Spinner. Zugegeben - er tut wirklich viel dafür, dieses Image aufrechtzuerhalten. Während wir noch immer mit dem Binnen-I und Sternchen zu kämpfen haben, nennt er seine Angestellten ab jetzt Metamates. Was? Genau. Darauf ein Matjes, Babe. Yes. |
Zusammen mit Wind- und Redaktionshund Floyd fliege ich nun gen Wochenende. Mal schauen, wer uns beide vom Baum retten kommt. Hier folgt jetzt noch der Flachwitz der Woche und wir lesen uns spätestens nächsten Freitag wieder. Lüftet bis dahin mal ordentlich durch, bleibt neugierig, wissensdurstig und tragt eure Sonnenbrillen auch bei Sturm. Weil die, äääh - das gut aussieht und Nachbarskinder verschreckt. Ahoi! |
6. Der Flachwitz der Woche |
Wollte gerade raus gehen und die Tanne gegen den Sturm sichern. Da fiel mir zum Glück noch ein, dass ich ja gar keine Lust dazu habe. Man muss so aufpassen heutzutage ... Noch mehr Flachwitze gibt es an dieser Stelle auf Netzwelt. |
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7. Hier steckt viel Mühe drin. Wir freuen uns über eine Empfehlung! |
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