Die EU hat den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten. Trotz der Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump sei die Europäische Union bereit zu verhandeln, sagte EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen in Brüssel. Europa sei stets bereit für „ein gutes Geschäft“. Auf die Frage, ob dieser Vorschlag für ihn ausreichend sei, sagte Trump vor Journalisten: „Nein, ist er nicht.“ Er schlug stattdessen vor, die EU-Staaten sollten deutlich mehr Energie aus den USA importieren. Für den Fall, dass die Verhandlungen scheitern, bereitet die EU Gegenmaßnahmen vor. Dazu gehört, so von der Leyen, eine „Taskforce zur Überwachung von Importen“. Frankreich und Österreich plädierten dafür, nun US- Digitalkonzerne ins Visier nehmen. Irland, Sitz von „Big Tech“ in Europa, warnte hingegen vor dieser „außerordentlichen Eskalation zu einer Zeit, in der wir auf eine Deeskalation hinarbeiten müssen“.
Laut von der Leyen sollen die Handelsbeziehungen mit anderen Ländern verbessert werden, darunter Indien, Thailand, Malaysia und Indonesien, sowie mit dem südamerikanischen Staatenbündnis Mercosur, Mexiko und der Schweiz. 83 Prozent des globalen Handels gebe es jenseits der USA, so von der Leyen. Als Reaktion auf bereits von den USA in Kraft gesetzte Sonderzölle auf Stahl und Aluminium plant die EU-Kommission laut Reuters Gegenzölle von 25 Prozent ab dem 16. Mai und dem 1. Dezember. Betroffene US-Produkte wären demnach Diamanten, Eier, Zahnseide, Würstchen und Geflügel, später dann auch Mandeln und Sojabohnen. Ursprünglich waren auch Zölle auf Bourbon-Whiskey, Wein und Milchprodukte angedacht worden. US-Präsident Trump drohte daraufhin mit einem Zollsatz von 200 Prozent auf EU-Alkoholika. Das hätte insbesondere Frankreich und Italien getroffen.
Die EU-Mitgliedsländer sollen am 9. April darüber abstimmen. |