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+ Kanzlerin spricht heute mit Länderchefs über Osterreiseverkehr + E-Akte kommt viel später als geplant + Apotheken können immer weniger Medikamente liefern +
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 01.04.2020 | Sonnig mit Wolken bei max. 7°C.  
  + Kanzlerin spricht heute mit Länderchefs über Osterreiseverkehr + E-Akte kommt viel später als geplant + Apotheken können immer weniger Medikamente liefern +  
Robert Ide
von Robert Ide
 
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  Guten Morgen,

in welcher Welt sind Sie heute aufgewacht? In der Welt, in der die Stunden immer langsamer werden, weil Ihnen zu Hause langsam die Decke auf den Kopf fällt, während draußen der Frühling einen neuen verlockenden Anlauf nimmt? Oder in der Welt, in der sie keine Sekunde zur Ruhe kommen, weil sie gerade die Schulaufgaben und Tobebedürfnisse Ihrer Kinder, die seelsorgerische Betreuung der Großeltern mit einem Rund-um-die-Uhr-Haushalt und einer nächtlichen Homeoffice-Schicht unter eine Decke zu bekommen versuchen?

Oder leben Sie gerade in einer Welt, in der sich alle Welt bei Ihnen bedankt, weil sie immer noch täglich, fast wie alltäglich zur Arbeit fahren, um Menschen zu helfen, sie zu pflegen, zu beraten, sie bei Ihrer Grundversorgung zu unterstützen in dieser ungewissen Zeit – und müssen Sie deshalb sogar selbst in Angst leben, sich wegen unvermeidbarer menschlicher Kontakte anzustecken mit einer unsichtbaren, möglicherweise todbringenden Krankheit?

Oder sind Sie gerade in einer Welt zu Hause, die sich unversehens nicht mehr weiterdreht, weil sie als Unternehmer, Ladeninhaber, kreativer Künstler plötzlich keine Kundschaft mehr haben dürfen; als Kurzarbeiter mit weniger Geld auskommen müssen? Oder verstehen Sie die Welt nicht mehr, weil sie als älterer, gar gesundheitlich gefährdeter Mensch nicht mal mehr kurz Ihre Liebsten umarmen sollten und sich nicht länger auf einer Parkbank ausruhen dürfen, sich aber weiterhin durch immer noch zu eng gestellte Supermarktgänge drängeln müssen? Oder weil Sie als ärmerer oder benachteiligter Mensch sowieso nicht wissen, ob diese Welt auch einmal einen guten Platz bereit hält für Sie, erst recht nach diesem Ausnahmezustand?

All diese Welten wohnen, arbeiten und leben in Berlin schon immer nebeneinander. Aber erst jetzt in dieser uns alle mit gleicher Wucht betreffenden Corona-Krise merken wir, dass wir selbst in einer ausdifferenzierten und ausfransenden Stadt nächste Nachbarn sind; miteinander verbunden und aufeinander angewiesen. Dass wir gemeinsam auf alle unsere Welten achten müssen, damit unser aller Welt keinen schlimmen gesundheitlichen, sozialen und emotionalen Schaden nimmt. Bleiben wir also aufmerksam und einfühlsam für die anderen neben uns, denn nur miteinander helfen wir uns selbst am besten. In Berlin – der Stadt, die schon immer viele Welten zu vereinen wusste. Unserer Stadt, in der die ganze Welt im Kiez zu Hause ist und wohl noch mindestens drei Wochen zu Hause bleibt.
 
     
 
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  Ein solidarisches Miteinander sucht man im Berliner Senat in diesen Krisentagen noch. Bei der gestrigen Sitzung der Landesregierung ging es nach Checkpoint-Informationen aus Teilnehmerkreisen mal wieder heftig zur Sache: Grüne und Linke zerpflückten in einer Art antiautoritär-freiheitlicher Einheitsfront den Bußgeldkatalog, den die Verwaltung von SPD-Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci erarbeitet hatte.

Demnach sollte ein Aufenthalt außerhalb der Wohnung ohne triftigen Grund mit bis zu 500 Euro Strafe geahndet werden; selbst für ein nicht mitgeführtes Ausweispapier wären ein paar Scheine fällig geworden – für manchen Laissez-faire-Berliner wohl zu viel der Ordnung im Interesse der Gesundheit. Jedenfalls konnten sich die SPD und ihr eigentlich Regierender Bürgermeister Michael Müller nicht gegen die Sperrmajorität in der von ihr angeführten Landesregierung durchsetzen – wohl auch, weil es mehrere Bußgeldkatalogbeschlusstischvorlagen gab. So vertagte man sich auf Donnerstag.

Dann erst soll auch in Berlin das beschlossen werden, was hinter der Stadtgrenze längst gilt: eine Sperre öffentlicher Kontakte bis zum 19. April. Und ein Bußgeldkatalog, der bei Verstößen in der Mark schon kräftig in die Euros geht.
 
     
 
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In Berlin gibt es mehr als 200.000 Menschen, die Angehörige zu Hause pflegen. Dabei stehen sie unter bestimmten Voraussetzungen unter dem Schutz der gesetzlichen Unfall­versicherung – automatisch und kostenfrei. Mehr Infos gibt es bei der Unfallkasse Berlin: unfallkasse-berlin.de/pflegende-angehörige
 
 
 
 
  In der großen Politik wird heute wieder Staat mit vielen Bundesländern gemacht. Bei der Telefonschaltkonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Länderchefs geht es ab 14 Uhr zunächst um einen Bericht zur gesundheitlichen Lage der Nation und danach laut Tagesordnung um die „Befristung bzw. Verlängerung der Maßnahmen zu Kontaktbeschränkungen und Schließungen.“ Ab Tagesordnungspunkt 4 kommen dann die Themen, die nicht nur dem Kanzleramt große Sorgen bereiten:

- „TOP 4: Osterreiseverkehr“: Hier fürchten viele Politiker eine Aufweichung der erlassenen Kontaktsperren durch Feiertags-Familienkreise.

- „TOP 5: Aufwuchs der Intensivbettenkapazitäten in Krankenhäusern“: Hier ist in vielen Ländern noch unklar, ob neben den hastig aufgebauten Intensivbetten mit Beatmungsgeräten auch genügend Personal am Start ist, wenn nach Schätzungen von Mitarbeitern aus Berliner Krankenhäusern in gut einer Woche die erste große Welle vieler gleichzeitig an Covid-19 erkrankter Menschen in die Kliniken eingeliefert wird. Von ausreichend Schutzkleidung ganz zu schweigen.

- „TOP 6: Situation in den Pflegeheimen“: Hier lässt die Häufung von tödlich verlaufenden Krankheiten auch Virologen eine bald deutlich steigende Sterberate älterer Infizierter befürchten.

Deutschland hat also inmitten der um sich wuchernden Pandemie eine Menge zu befürchten, vor allen Dingen gesundheitlich. Zuallererst hiernach wird Politik handeln müssen, nicht nur in den nächsten drei Wochen.
 
     
 
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  An welchen Krankheiten auch unser zu sehr auf Gewinn getrimmtes Gesundheitssystem leidet, wird dann deutlich, wenn es in Kontakt mit denen kommt, die es brauchen: Patientinnen und Patienten.
Wer sich jetzt zum Beispiel bei einem Sturz oder Unfall die Knochen bricht und die (wegen der Corona-Pandemie vollen) Krankenhäuser meiden und einen womöglich noch nicht nötigen Notruf vermeiden will, aber auch keinen Arzt aufsuchen kann (entweder, weil er längst geschlossenen hat oder das Wartezimmer voller möglicher Virenträger ist), dem bleibt nur noch der Anruf beim ärztlichen Bereitschaftsdienst.
Doch hier erreicht man unter der Nummer 116 117 oft nur minutenlange Bandansagen, bevor man aus der Leitung fliegt. Die Kassenärztliche Vereinigung scheinen jedenfalls die nach eigenen Angaben 2.000 Anrufe pro Tag in der Berliner Leitstelle zu überfordern. Doch solange man keinen Arzt rufen kann, kann auch keiner vorbeikommen, um zu helfen. Dabei wäre dies die beste Hilfe dafür, dass auch das Gesundheitssystem gesund bleibt.
 
     
 
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  Ähnlich dem Ansturm ausgeliefert fühlen sich Apotheken. Sie haben nicht erst in diesen Tagen Schwierigkeiten, angefragte Medikamente zu liefern. Betroffen sind davon neben Antibiotika auch Blutdrucksenker, Antidepressiva oder Magensäureblocker, berichtet Reiner Kern vom Bundesverband Deutscher Apothekerverbände auf Checkpoint-Nachfrage.

Allein im vergangenen Jahr waren in Deutschland knapp 18 Millionen verordnete Medikamente nicht sofort lieferbar. Dies war eine Verdopplung zu 2018 (9 Millionen nicht lieferbare Verordnungen), in dem sich schon die Zahlen des Jahres 2017 verdoppelt hatten (4,5 Millionen). Hauptproblem ist eine wegen des Preisdrucks globalisierte und auf wenige Firmen ausgerichtete Arzneimittelproduktion. Die meisten Hersteller von Wirkstoffen sitzen in China und Indien – wenn sie, wie jetzt, einen Schupfen bekommen, dann fiebert die ganze Welt ohne Gegenmittel.

Hinzu kommen Rabattverträge deutscher Krankenkassen für Medikamente und die bisherige Pflicht für Apotheken, nur rabattierte Medikamente zu verabreichen. Diese Regelung wurde am Dienstag teilweise von den Krankenkassen geschluckt, Apotheken dürfen nun auch „ein anderes, vorrätiges Medikament abgeben, damit der Patient nicht noch einmal in die Apotheke kommen muss“. Eine kleine Beruhigungspille für viele, die sich nicht bei Besorgungen für ihre Gesundheit mit einer Krankheit anstecken wollen.
 
     
 
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  Am schnellsten zum Virus kommt man wohl derzeit mit Bus und Bahn. Voll leer war es ja in Berlins Zügen nie. Doch gerade gebietet nicht nur der Anstand einen Abstand zum nächsten Fahrgast, sondern der gesunde Menschenverstand. Während erste Städte wie Jena bereits ein Maskentragegebot für die Öffentlichkeit erlassen (bundesdeutsche Debatte hier; Anleitung zum Selberbasteln einer Maske hier), drängeln sich die systemrelevanten Pendler trotz Kontaktsperren in U-Bahnen, die mit ausgedünntem Takt fahren.

„Es ist lächerlich, dass ich mich im Park nicht sonnen kann, aber dicht gedrängt U-Bahn fahren muss, weil die BVG seltener fährt“, schreibt uns eine Leserin. Auch bei der S-Bahn gerät manche Linie aus dem Takt. Die BVG gibt auf Nachfrage an, die Zahl der Fahrgäste sei um 70 Prozent zurückgegangen.

Deutlich angestiegen ist dagegen der Krankenstand bei den Fahrerinnen und Fahrern. Derzeit habe sich fast ein Viertel der 15.000 BVG-Beschäftigten krankgemeldet. Das ist doppelt so viel wie in normalen Zeiten und noch fünf Prozent mehr als bei starken Grippewellen der Vergangenheit. Die Einschränkung des Angebots soll offenbar auch das eigene Personal schonen.

Auf Kosten der allgemeinen Gesundheit? Die BVG sagt, dass sie den gewünschten Abstand von 1,5 Metern nicht gewährleisten müsse, „uns kann deshalb keiner verklagen“, hieß es. Jeder Fahrgast könne und müsse selbst entscheiden, ob er noch mit der Bahn fahren wolle. Der Verkehrsclub Deutschland appellierte dagegen, den Fahrplan nicht zu stark auszudünnen. Verbandssprecher Philipp Kosok empfiehlt: „Lieber auch mal warme Luft durch die Gegend fahren, bevor sich Menschen in volle Fahrzeuge drängen müssen.“  Und am liebsten wäre allen wohl: reine Luft.
 
     
 
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  Luft machen sich Berlins Schülerinnen und Schüler, die immer noch nicht wissen, ob sie für ihr Abitur bald Prüfungen schreiben sollen oder nicht. Hamburg besteht auf den Abschlussklausuren mit Mindestabstand; Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) weiß nicht so recht, ob sie dem nacheifern oder dem Rat der Schülerinnen und Schüler folgen soll, darauf zu verzichten und nur die (meist besseren) Kursergebnisse als Abitur zu werten. Bisher gab es in Berlin ein Not-Abitur nur in Kriegszeiten, wie der Berliner Historiker und Lehrer Robert Rauh herausgefunden hat (seine Analyse hier). Aber der Senat sitzt zu dieser Frage noch nach – und lässt seine Abiturienten im Ungewissen sitzen.
Und wie stehen Sie zur Prüfungsangst in Corona-Zeiten? Machen Sie mit bei unserer neuen Checkpoint-Umfrage. Die Auflösung wird Ihnen gleich aktuell angezeigt.
 
     
 
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  Umfrage zu Abiprüfungen  
   
     
 
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  Pi mal Daumen rechnen wir hier weiter mit allem – und mit Ihren Erfahrungen. Falls Sie gerade Lehrer in der häuslichen Ersatzschule sind: Welche Entdeckungen machen Sie mit der neuen Rolle als Mathematik-Pädagoge am Küchentisch? Und unterstützen die Schulen Sie dabei elektronisch oder zumindest moralisch? Schreiben Sie uns Ihre Erlebnisse mit dem Homeschooling an familie@tagesspiegel.de. Wir veröffentlichen einige Erfahrungen digital und in der gedruckten Zeitung im Rahmen unserer täglichen Serie „Zu Hause mit dem Tagesspiegel“, in der wir Lebenstipps für den neuen Alltag im Ausnahmezustand geben und Ihre Geschichten aus dieser ungewöhnlichen Zeit sammeln (Übersicht zur Aktion hier). Und wenn Sie Läden, Cafés, Künstlern und Kreativen an Ihrer Straßenecke mit einem Gutschein helfen wollen oder selbst Gutscheine für Ihr Geschäft anbieten möchten, werden Sie „Tagesspiegel Kiezhelfer“ – das neue Gutscheinportal unseres Verlags finden Sie hier. Denn das Leben muss weitergehen – nicht nur in uns, sondern auch da draußen, wo es sonst spielt.

So, jetzt noch einige Empfehlungen für Sie zum besseren Durchblick im Corona-Chaos:

- Finden Sie hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Corona-Virus und seinen Auswirkungen auf einen Blick, aktualisiert von unserer Wissenschaftsredaktion.

- Verfolgen Sie auf unserer interaktiven Karte, wie sich das Virus verbreitet.

- Sehen Sie hier alle Zahlen, wie viele Menschen sich in Deutschland und Berlin infiziert haben und wie viele gestoben sind (in Berlin mittlerweile 15).

- Lesen Sie im Blog alle aktuellen Entwicklungen und analytischen Hintergründe zur Ausbreitung des Virus' in der Welt und in Deutschland – und warum es plötzlich auch aus Sicht von US-Präsident Donald Trump „um Leben und Tod geht“.
​​
- Behalten Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Pandemie aus Berlin im Blick – und wie jetzt Lebensmittelspenden mit Bussen zu Obdachlosen gefahren werden.
 
     
 
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  Ach ja, kein Witz: Heute ist auch noch der 1. April. Aber ist uns in diesem Heute noch zum Lachen zu Mute? Kann Berlin seine trockene Lache lauthals beibehalten, gerade in unlustigen Zeiten wie diesen, in denen die Lage eher zum Schreien und auch mal zum Weinen ist? Oder sollte die Berliner Schnauze besser mal die Klappe halten?

„Der dröge Berliner Pflichtaprilscherz darf gern in dieser Krise untergehen“, richtet Tagesspiegel-Berufskomiker Bernd Matthias mit scherzlichen Grüßen aus. Dennoch sollten wir selbst in der Krise hoffnungs- und humorvoll bleiben. Und uns (aber nur, wenn wirklich gar nichts mehr hilft) mit einem platten Witz behelfen, wie ihn etwa gerade Sportreporter Dominik Kaiser täglich auf Twitter zum Seelentrost postet. Gestern war es dieser hier: „Was ist ein Haus mit drei Wänden? Einwandfrei!“
 
     
 
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Landung in der Bonner Republik: Warum Eurowings in der Krise Berlin meidet. Mehr lesen
 
Ad e-acta gelegt: Warum Berlins Verwaltung nicht so schnell digitalisiert wird. Mehr lesen
 
In dieser Politikstunde geht es heute um Rap-Musik. Mehr lesen
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Telegramm
 
 
Kommen wir nun zu den Themen, die nicht untergehen sollten, auch wenn sich unser aller Welt fast nur noch um ein das eine, weil eben das wichtigste Thema dreht.
m Schatten der Corona-Krise baut Ungarn eine Schatten-Demokratie auf. Drei Jahrzehnte nach der Revolution, die auch den friedlichen Umbruch und die Einheit in Deutschland erst möglich machten, verwandelt Regierungschef Viktor Orbán sein Land in eine Art Präsidialdiktatur; mit Dekreten wird künftig Parlamentariern und Kritikern die Freiheit des Denkens verboten. Die EU, dessen Mitglied Ungarn ist, hat schon mit all ihrer Härte reagiert: unüberhörbarem Schweigen.
 
     
 
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#HAUonline: Gob Squad
“Room Service (Help Me Make It Through The Night)” / Premiere
1.4. / 21:00 / HAU-youtube-Kanal
Statt der Vorstellungen von Gob Squads “Super Night Shot” und “Western Society” zeigt das HAU eine 30-minütige Filmversion der Live-Per­formance “Room Service” aus dem Jahre 2003,die durch die dun­kel­sten Stunden der Nacht führt – „Help Me Make It Through The Night”: Ein Porträt aus einer trügerischen Zeit, 17 Jahre VCV (vor Coronavirus), in der vieles Unmögliche noch möglich schien…
 
 
 
 
 
Tief im Westen ist Herbert Grönemeyer schon lange nicht mehr unterwegs. Aus seinem Singersongwriter-Homeoffice hat Deutschlands knuddeliger Seelentexter mit der Knödelstimme eine Hymne an alle Corona-Helfer geschrieben. „Helden unserer Zeit“ besingt Grönemeyer darin (Video hier), denn: „Sie ziehen / Sorgen für das Morgen / Sorgen für das Lebenskoffein“. Bleiben wir wach für sie wie sie für uns.
 
     
 
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Von vielen guten Geistern verlassen scheint weiterhin der deutsche Profifußball, der mit Geisterspielen im Mai seine Saison irgendwie beenden und damit noch Millionen an verloren geglaubten Fernsehgeldern retten will. Das Berliner Derby-Rückspiel zwischen Hertha und Union könnte also noch stattfinden – ohne Fans und ohne Sinn.
 
     
 
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Wie trauert man öffentlich, wenn sich keiner mehr raustraut? Wie hält man zusammen, wenn sich alle einzeln isolieren müssen? Wie soll Normalität einkehren, wenn es keine Normalität mehr gibt? Diese Fragen stellen sich die Menschen in Hanau, wie mein Kollege Marius Buhl berichtet. Das schreckliche, offensichtlich rechtsextremistisch motivierte Attentat, bei dem Mitte Februar zehn Menschen ermordet wurden, hallt weiter nach. Und sucht ein Echo.
 
     
 
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  https://www.tagesspiegel.de/kiezhelfer  
 
 
 
 
Auf Widerhall hofft noch die bisher einzige genehmigte Demonstration in der Corona-Krise. Der Künstler Rainer Opolka forderte dabei die Einhaltung der Abstandsregeln und die Aufhebung aller Einschränkungen nach dem Ende der Pandemie. Er wurde begleitet von einem weiteren Teilnehmer sowie großen Bronzefiguren von springenden Wölfen und nackten Frauen, die er auf dem Alexanderplatz aufstellte. Angezogen wurde davon aber niemand.
 
     
 
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Schon länger auf der Lauer lag offenbar eine Wohnungsgenossenschaft in Pankow, um ein langes Stück Berliner Mauer quasi über Nacht abzureißen. Gut 60 Meter historischer Hinterlandmauer wurden an der Dolomitenstraße, Ecke Maximilianstraße planiert, damit hier neue Wohnungen geplant werden können. Durch den grenzwertigen Abriss ist ein wichtiges Stück Berliner Vergangenheit nicht mehr gegenwärtig. Ein kleiner Rest wurde stehen gelassen, zumindest er soll nun für die Zukunft befestigt werden.
 
     
 
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Zum Abschluss noch drei schöne Nachrichten. Falls Sie Ihre Sorgen mal loswerden möchten: Die Künstlerin Annabel Daou übernimmt für kurze Zeit die Probleme anderer Menschen – und macht daraus eine Performance, die am Sonnabend online übertragen wird (mehr Infos dazu in unserem Kunst-Newsletter; Bestellung hier). Keine Sorge, ist kostenlos.

Falls Sie noch was Gutes tun wollen: Die Industrie- und Handelskammer ruft mit anderen Verbänden, Berlin Partner und dem Senat dazu auf, Schutzausrüstung zu spenden. Ein Tattoo-Studio aus Friedrichshain steuerte am Dienstag 50 Atemschutzmasken, sieben Liter Desinfektionsmittel und 1.000 Einmalhandschuhe bei. Die Polizei hat werktags eine Spendenhotline geschaltet unter Telefon 030/ 4664-616161. Jede Zuwendung hilft – für mehr Zuwendung in dieser Zeit.

Fall Sie bei all dem Trubel mal abtauchen wollen: Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sucht Taucher für eine Bauwerkserkundung – Ausschreibung hier. Damit die Welt niemals untergeht.
 
     
 
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Checkpoint-AbonnentInnen lesen heute außerdem:

+ Ballast: 
Hier kann man seine Sorgen abgeben.

+ Auf die Ohren: Über Träume nach dem Mauerfall.

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BER Count Up - Tage seit Nichteröffnung:
 
 
 
 
 
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Zitat
 
 
 
 
 
„Euren Applaus könnt ihr euch sonstwohin stecken“

Nina Magdalena Böhmer,
Krankenpflegerin aus Berlin. Die 28-Jährige schildert im Interview ihren Joballtag und erklärt, warum sie nachts nicht schlafen kann.
 
 
 
 
 
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Tweet des Tages
 
 
 
 
 
@guek62

„Die Abschlusstabelle der Fußball-Bundesliga 2019/20 wird von der Johns-Hopkins-Universität errechnet.“
 
 
 
 
 
 
 
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Berlins heimliche HeldInnen
 
 
 
 
 
Die Hotline des Silbernetzes ist aktuell gefragt wie nie. „Alleine in den letzten Tagen hat sich die Zahl der Anrufe verdreifacht“, erzählt Elke Schilling, die das Netzwerk 2014 mit acht anderen Personen initiierte. Im September 2018 ging das Silbertelefon für Berlin an den Start. Getreu dem Motto „einfach mal reden“ erreichen einsame Senior*innen hier kostenfrei und anonym Gesprächspartner*innen. Angesichts der aktuellen Lage wurde das Angebot des Silbertelefons auf ganz Deutschland ausgeweitet. „Viele ältere Menschen schwanken zwischen Angst und Fatalismus“, berichtet Schilling. „Sie haben Angst, ihre Rezepte nicht zu bekommen, da sie ihre Ärzte nicht erreichen oder Sorge, dass ihre Pfleger nicht mehr kommen. Oder auch davor, alleine in ihrer Wohnung zu sterben.“ Den Senior*innen bedeute es viel, jemanden zum Reden zu haben: „Die Leute begegnen uns mit Dankbarkeit.“ Das Silbertelefon ist täglich zwischen 8 und 22 Uhr unter der Nummer 0800 4708090 erreichbar. „Jeder hat aber auch die Möglichkeit, selber zu helfen“, betont Schilling. „Wenn man ältere Personen in der Nachbarschaft hat, kann man ihnen einen Zettel in den Briefkasten werfen und fragen, ob sie Hilfe brauchen.“ Jetzt sei außerdem eine gute Gelegenheit, um alte Kontakte wieder aufzufrischen. „Vielleicht hat man im Telefonbuch noch Kontakte von älteren Menschen, die man seit Langem nicht mehr angerufen hat. Jetzt wäre die Zeit, um sich mal wieder zu melden und miteinander zu sprechen.“ (Text: Paul Lufter; Foto: Silbernetz/Paul Schärf)
 
 
     
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In den kommenden Tagen wollen wir an dieser Stelle Menschen vorstellen, die Berlin aktuell am Laufen halten. Wem wollen Sie danke sagen? Schreiben Sie uns gerne: checkpoint@tagesspiegel.de 
 
     
 
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Stadtleben
 
 
April, April – Gerade in schwierigen Zeiten sollte das Lachen nicht vergessen werden und dafür ist heute der perfekte Tag. Tipps, um dem Nachwuchs eine kleine Nachhilfelektion in Sachen Aprilscherz zu geben: Ein einfacher Trick gelingt mit einem Taschentuch, das vorne in den Hausschuhe der Kinder geschoben wird – ist da etwa jemand über Nacht zum Riesen geworden, oder warum passt der Schuh nicht mehr?! Auch mit grüner Lebensmittelfarbe und der Milch für die Cornflakes lässt sich einiges anstellen. Weitere Inspiration gibt's hier. Bleiben sie auf der Hut vor dem Gegenschlag! 
 
     
 
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Kein Scherz – Der kleine Aprilspaß von Google aus dem letzten Jahr erlebt ein Comeback: Snake ist zurück. Das Handyspiel aus Zeiten, in denen die Telefone eher klobig als smart waren, wurde zwar etwas verändert (statt einer Schlange steuert man einen Zug, der Passagiere einsammelt), das Ganze ist aber noch verpixelt genug, dass sich Nostalgiefeeling einstellen kann – oder zumindest Phasen der Langeweile mit einer Portion Daddeln überbrückbar werden. Fans der normalen Variante kommen übrigens hier weiterhin auf ihre Kosten.

Das ganze Stadtleben gibt’s mit Checkpoint-Abo.
 
     
 
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Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
Geburtstag – Peter Frensch (64), Psychologe / Otto Hoffmann (80), ehemals für die FDP im AGH / Tessa Mittelstaedt (46), Schauspielerin / Jan-Eric Peters (55), Journalist / Sebastian Polter (29), Mittelstürmer bei Union / Ingrid Steeger (73), Schauspielerin / „Lieber Tobias, Dein übers Homeoffice verstreute Team der Internen Kommunikation der DB wünscht Dir alles Liebe und Gute zu Deinem Geburtstag. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder in echt!“ / Meike T. (27), „Wir freuen uns, dass du geboren bist. Liebe Grüße aus dem bfw.“ / Christian Thielemann (61), Dirigent / Oliver Wachlin (54), Autor und Dramaturg/ Manfred Walter (70), „Alles Gute zum Geburtstag!“
 
 
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
 
GestorbenWinfried Bauernfeind, * 26. Februar 1935, Regisseur / Hubert Feuerberg, * 10. Juni 1925 / Rehli Hayek, Mitarbeiterin im Ev. Klubheim / Elfrun May, * 20. Januar 1938
 
 
Stolperstein – Clara Ehrmann wurde 1968 in Tuchel in Westpreußen geboren. In Berlin wohnte sie in der Wendeschloßstraße 172 in Köpenick. Sie wurde am 3. Oktober 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort wurde die 75-Jährige am 1. April 1943 – heute vor 77 Jahren – ermordet.
 
 
 
 
 
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Encore
 
 
In welcher Welt werden wir heute Abend schlafen gehen? Auf jeden Fall in einer Welt, in der die Berliner Luft sauberer geworden ist (Hintergründe hier) und in der auf den leer gefegten Straßen von Wales schon die Ziegen das Kommando übernommen haben (Video hier). In einer Welt sicherlich, in der wir uns weiterhin eine gute Nacht wünschen, am besten so stimmungsvoll wie der Rias Kammerchor (Lied hier). Aber wohl leider auch in einer Welt, in der liebe Menschen sterben, ohne dass Angehörige sie dabei begleiten können.

Hoffnung gibt uns weiterhin die Welt, in der wir uns weiterhin zu lieben wissen, auch wenn Abstand die neue Nähe ist. Deshalb trifft sich der 89-jährige Nordfriese Karsten Tüchsen Hansen jetzt jeden Tag mit Inga Rasmussen, seiner 85-jährigen Freundin aus Dänemark. Beide sitzen mit Klappstühlen an der inzwischen abgesperrten Grenze (Bericht hier) – sie mit einer Termoskanne Kaffee, er mit einem Becher Punsch. „Prost, auf die Liebe“, rufen sie sich über das Absperrband hinweg zu. Solange unser Leben so sein kann, sind wir alle noch gut bei Trost. Und können uns trösten, wenn wir es brauchen.
 
     
 
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Machen Sie auch heute wieder das Beste draus. Morgen sucht Ihnen hier Stefan Jacobs das Wichtigste raus. Ich grüße Sie,
 
 
Unterschrift Robert Ide
 
 
Ihr Robert Ide
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir bleiben bis in die frühen Morgenstunden (Rekord: 5:30 Uhr) wach, um Sie auf den aktuellen Stand zu bringen.
 
 
 
 
 
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Redaktion: Stefanie Golla, Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß
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