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+ Autofreie Innenstädte in London, Paris und Brüssel – und in Berlin? + Sicherheitsbehörde stuft „Ende Gelände“ als linksextremistisch ein + Schlachtensee wird neuer Berliner Ortsteil +
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 19.05.2020 | Meist bewölkt bei bis zu 17°C.  
  + Autofreie Innenstädte in London, Paris und Brüssel – und in Berlin? + Sicherheitsbehörde stuft „Ende Gelände“ als linksextremistisch ein + Schlachtensee wird neuer Berliner Ortsteil +  
Julius Betschka
von Julius Betschka
  Guten Morgen,

Madrid hat es getan und Brüssel hat es getan, London jüngst auch – und sogar das chronisch dichte Paris: Autos wurden dort in den vergangenen Wochen aus großen Teilen der Innenstadt verbannt. So rollen auf der Rue Rivoli nun E-Roller statt Blechlawinen (Beweis hier), während die Potsdamer Straße wieder gut verstopft ist. Dabei hatte Berlin 2018 Deutschlands erstes Radverkehrsgesetz beschlossen und die Mobilitätswende einleiten wollen. Die Berliner Pop-Up-Bike-Lanes wurden in der Krise zum Vorbild, viel mehr passierte nicht. Fehlt der Wille? Fehlt ein Weg?

Auf Checkpoint-Anfrage lobt die Senatsverwaltung für Verkehr die autofreien Innenstädte in London, Brüssel und Paris als „Leuchtturmprojekte mit weltweiter Strahlkraft“. Senatorin Regine Günther (Grüne): „In der Pandemie-Lage ist umso deutlicher geworden, dass Fläche in der Stadt die neue Währung ist.“ Durch die Abstandsgebote verschärfe sich auch die Debatte um die gerechte Aufteilung des öffentlichen Raumes. „Es ist unausweichlich, dass insbesondere Kfz-Parkplatzflächen reduziert werden müssen. Autos gehören in die derzeit oft leeren Parkhäuser“, sagt Günther. Vorrang hätten Radverkehr, Fahrradfahrer und Fußgänger. Warme Worte, der große Wurf bleibt bislang aus. Das liege, heißt es aus der Verkehrsverwaltung, an den umfangreichen Beteiligungspflichten, die die StVO vorschreibe, und daran, dass Berlin im Gegensatz etwa zu Brüssel oder Paris eine „polyzentrische Stadt“ sei. Die Verkehrsverwaltung kann den Bezirken kaum reinregieren und dort wird je nach politischer Couleur Brumm- oder Rollpolitik gemacht. Was in Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Pankow stolz auf die Fahrbahn gebracht wird, landet in Reinickendorf oder Tempelhof-Schöneberg womöglich im Straßengraben. Mehr solcher Großprojekte wie die autofreie Friedrichstraße lägen dagegen durchaus in der Hand eines zupackenden Senats – noch mehr in der eines visionären Regierenden Bürgermeisters. Doch selbst der Prestigeversuch an der Friedrichstraße verzögert sich „coronabedingt“, erklärt die Verkehrsverwaltung – ähnliche Projekte sind gar nicht erst in Vorbereitung. Berlin robbt weiter in Richtung Verkehrswende.
 
     
 
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  Wir blinken mal und ziehen auf die linke Spur: Innensenator Andreas Geisel (SPD) wird heute den Verfassungsschutzbericht vorstellen – der könnte in diesem Jahr selbst zum Politikum geraten. Wie der Checkpoint erfuhr, stufen die Berliner Sicherheitsbehörden die Klima- und Anti-Kohle-Aktivisten von „Ende Gelände“ auf Seite 162 des Berichts erstmals als „linksextremistisch“ ein. Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) hat deshalb für die Senatssitzung Gesprächsbedarf angemeldet, genauso die Kulturverwaltung von Klaus Lederer (Linke). Die Anti-Kohle-Bewegung besetzt seit 2015 deutschlandweit Braunkohletagebaue. Der Bundesverfassungsschutz bezeichnete sie im vergangenen Jahr als „linksextremistisch beeinflusste Kampagne“. Insbesondere die Gruppe „Interventionistische Linke“ bilde ein Scharnier zwischen zivilen Protestbündnissen und gewaltbereiten Kräften. Der Verfassungsschutz erkennt eine „hohe strategische Bedeutung“ des Bündnisses für die linksextremistische Szene.

Georg Kössler, umweltpolitischer Sprecher der Grünen im Abgeordnetenhaus, ist schockiert über die Entscheidung der Berliner Behörde. „Dass sowas in einem rot-rot-grünen Land passiert, ist mir ein Rätsel.“ Kössler nahm früher selbst bei „Ende Gelände“ teil, seit er Abgeordneter ist, begleitet er die Proteste als parlamentarischer Beobachter. Bundestagsabgeordnete wie Ulla Jelpe (Linke), Sven-Christian Kindler oder der Europaabgeordnete Erik Marquard (beide Grüne) unterstützen die Aktivisten. Unter denen gebe es auch einige Linksextremisten, sagte Kössler. „Aber die Interventionistische Linke ist auch in vielen Anti-Nazi-Bündnissen aktiv und steht dort zusammen mit CDUlern.“ Viel wichtiger für die Struktur von „Ende Gelände“ seien Grüne Jugend und die Linksjugend solid. „Die Entscheidung der Sicherheitsbehörden kriminalisiert die Jugendorganisationen von Grünen und Linken“, sagt Kössler. Innensenator Andreas Geisel wird sich von seinen linken und grünen Amtskollegen ähnliches anhören müssen – ändern wird das für dieses Jahr nichts mehr: der Senat erhält den Bericht lediglich „zK“: zur Kenntnisnahme.
 
     
 
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  Nicht „zK“, sondern „zz“ – ziemlich zühügig! – geht’s in Friedrichshain-Kreuzberg zu: Die für einige Wochen halbgefrorene Berliner Gastronomie hat noch Auftauprobleme. Der Bezirk will den Wirten deshalb unter die Arme greifen und für mehr Platz im Freien sorgen (CP vom 16.05.). Parkplätze und Straßenland sollen weichen, damit der lauschige Abend im Restaurant mit gesundem Abstand serviert werden kann. 300 Gastronomen haben sich dafür gemeldet, sagt Felix Weisbrich, Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes dem Checkpoint. Ballermannatmosphäre und „Schankmeilen“ sollen aber bitte vermieden werden: „Wir werden keine ganzen Straßen für die Gastronomie sperren – davon haben wir Abstand genommen“, sagt Weisbrich. Er wolle die Gehwege entlasten und Anwohner nicht noch mehr belasten. Gastronomen dürfen sich deshalb maximal bis zur Größe des ursprünglichen Terrassenangebots auf dem Asphalt ausbreiten, Läden ohne Platz im Freien auf Breite der Fensterfront. Ein Online-Tool, um die Anträge schneller zu bearbeiten, soll bis Ende der Woche fertig sein – los geht’s womöglich schon nach dem Wochenende. Verwaltungslichtgeschwindigkeit.  
     
 
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  Wir schalten den Warp-Antrieb aus und blicken ins Rote Rathaus: Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) will heute im Senat ihre Covid-19-Teststrategie vorlegen. Seit Wochen warten die Koalitionäre darauf. Verwirrungspotential: Auch die Klinikkonzerne Vivantes und Charité haben ein gemeinsames Papier erarbeitet. Es wird ebenfalls heute diskutiert. Die einen nennen es „Ergänzungsvorschlag“, andere sprechen von einem „Gegenkonzept“. Nach Checkpoint-Informationen gibt es auch innerhalb der Koalition noch Redebedarf: Erstens muss geklärt werden, wer die Kosten der sogenannten Clustertests übernimmt – Massentestungen zum Beispiel von Lehrern oder Pflegekräften. Zweitens wächst in Teilen der Koalition das Unbehagen, inwieweit die Covid-19-Teststrategie wichtigen Akteuren – wie den Kliniken und den Gesundheitsämtern – nicht nur vorgelegt, sondern tatsächlich abgestimmt wurde. Drittens braucht es eine rechtliche Grundlage auf der wie geplant alle Menschen, die in Krankenhäuser oder Pflegeheime kommen, getestet werden dürfen. Warten auf Godot? Warum das fatal wäre, erklärt ein Experte der Weltgesundheitsorganisation (die der falsche Sündenbock ist): Es sei an der „Zeit für die Vorbereitung, nicht für Feierlichkeiten“, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa am Montag und warnte vor einer „Doppelwelle“ von Grippe und Covid-19.

Die aktuellen Zahlen für Berlin sehen wie folgt aus: 182 Personen sind in Berlin im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. 26 Prozent (46 Menschen) wohnten in Alten- und Pflegeheimen. Der Altersmedian der mit Corona Verstorbenen liegt in Berlin bei 81 Jahren. Seit dem ersten März gab es 6474 bestätigte Fälle, 412 Menschen sind aktuell erkrankt. 20 Neuinfektionen wurden gemeldet.
 
     
 
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  Wir spulen zurück zum Wochenende und erinnern an schildbürgerhafte Szenen. Während am Samstag in der Schlange vor dem Primark am Alexanderplatz mehrere Hundert Menschen standen, wurden nebenan Gruppen von Demonstranten von der Polizei auseinandergebeten und abgedrängt. Die Freude am billigen Konsum schien über dem Grundrecht auf Versammlungsfreiheit zu stehen. Die Rechtspolitiker im Abgeordnetenhaus fordern den Senat deshalb auf, die Beschränkungen der Versammlungsfreiheit aufzuheben. Der SPD-Rechtspolitiker Sven Kohlmeier betonte: „Demokratie lebt von Meinungsfreiheit und vom Versammlungsrecht.“ Christian Gaebler (SPD), Chef der Senatskanzlei, sprach dagegen von einem „Zielkonflikt“ zwischen Grundrechten und Pandemiebekämpfung. Womit Gaebler sicher nicht unrecht hat. Das hätte sich der Senat aber überlegen sollen, bevor alle Kaufhäuser wieder aufgesperrt wurden. Das ist der eigentliche Zielkonflikt. Trotz des Parlamentsbeschlusses will Rot-Rot-Grün aber am vereinbarten Stufenmodell festhalten: Ab dem 25. Mai sollen Versammlungen bis zu 100 Teilnehmern möglich sein, ab Anfang Juni will Innensenator Geisel Demonstrationen wieder ganz erlauben. Bis dahin gilt: Sie dürfen eine Stunde für ein billiges T-Shirt anstehen, aber ohne Anmeldung nicht unbedingt ein Protestplakat hochhalten.  
     
 
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  Hurra, hurra die Schule... brennt? Berlins Klassenzimmer sind pandemiebedingt im Ausnahmezustand, die Lehrerinnen und Lehrer zu Krisenmanagern geworden. Und jetzt soll der Unterricht auch noch in den Ferien stattfinden. Umso wichtiger ist es, das Gute zu erzählen. Wir wollen zeigen wie der Unterricht auch unter besonders blöden Umständen funktionieren kann. Der Checkpoint sucht deshalb ab sofort „Berlins kreativste KrisenlehrerInnen“. Wer geht besonders engagiert und erfinderisch mit der Lage um? Welche Ideen gibt’s für mehr Nähe in der Ferne? Wie hält man Schüler bei Laune? Schicken Sie uns Ihre Vorschläge an checkpoint@tagesspiegel.de. Vielleicht können ja alle ein bisschen voneinander profitieren, damit das Lernen wieder besser läuft. PS: Und sollte es bei Ihnen katastrophal laufen, interessiert uns das natürlich auch.  
     
 
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Orange ist the new black: Berlins CDU färbt sich die Wolle und läutet im BSR-Farbton den Vorwahlkampf ein. Mehr lesen
 
380 Unternehmen stellten am Montag Anträge auf das neue Soforthilfeprogramm V der IBB – diesmal ohne Serverzusammenbrüche. Kritik kommt von der IHK und Teilen der SPD. Mehr lesen
 
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Heute in einer anderen Welt hätten Sie das Museum in der Kulturbrauerei und die Ausstellung „Deutschland wird eins. Der Abbau der innerdeutschen Grenze“ besuchen können. Das Wunderbare: In dieser Welt geht das auch. Ab heute öffnet das Museum wieder und zeigt unter anderem die tollen Aufnahmen von sechs Fotografen, die ab Herbst ’89 den Abbau der innerdeutschen Mauer dokumentiert haben. Grenzerfahrung – mit Abstand.
 
     
 
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Um Auf- statt Abbau geht es Angela Merkel und Emmanuel Macron: Sie wollen mit einem 500 Milliarden Euro schweren Fonds die EU-Mitgliedstaaten unterstützen, die am stärksten von der Corona-Krise getroffen worden. Europa müsse „gestärkt, zusammenhaltend und solidarisch aus dieser Krise" kommen, erklärte Merkel. Vielleicht bleibt auch noch ein wenig Solidarität für die Geflüchteten in den griechischen Lagern übrig.
Was in der Nacht sonst noch wichtig war, lesen Sie in unserem Corona-Newsblog.
 
     
 
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Es ist wieder passiert: Ein rechtsabbiegender Lkw hat am Montag in Lichtenberg einen geradeausfahrenden Radfahrer getötet, der an der Allee der Kosmonauten die Landsberger Allee überqueren wollte. Der 49-Jährige fuhr auf dem Radweg. Ob der Lkw einen Abbiegeassistenten hatte, ist nicht bekannt. Der Verein „Changing Cities“ ruft heute um 17.30 Uhr am Unfallort zu einer Mahnwache für mittlerweile sieben getötete Radfahrer auf.
 
     
 
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In Brandenburg muss sich Andreas Kalbitz keine Sorgen um seine Reputation machen. Zwar hat ihn der Bundesvorstand der AfD knapp rausgeschmissen, sein Landesverband steht aber hinter ihm wie eine deutsche Eiche: Damit Andreas „rechtsextremistische Bezüge“ Kalbitz in der Landtagsfraktion bleiben darf, wurde extra die Geschäftsordnung geändert. Die Führerrolle darin bleibt allerdings erstmal unbesetzt; nicht aus Anstand, sondern weil Kalbitz es so will. Zu Hause ist‘s doch am Schönsten.
 
     
 
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Apropos zu Hause: Berlin hat einen Neuen! Schlachtensee wird von der Ortslage zum Ortsteil hochgestuft, berichtet die „Morgenpost“. CDU, SPD und Grüne wollen dem Antrag einer Bürgerinitiative in der Bezirksverordnetenversammlung von Steglitz-Zehlendorf zustimmen. 12.000 Einwohner, vier Quadratkilometer und ein Wohnhaus von Willy Brandt: Die Gegend um das längliche Gewässer wird – nach langem Unabhängigkeitskampf – der achte Ortsteil im Süd-Westen. Viva Schlachtensee!
 
     
 
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Längst gibt es einen Senatsbeschluss, längst eine Einigung mit Brandenburg: Die gigantische Teilausschreibung des Berliner S-Bahnnetzes sollte heute im Senat nur noch abgenickt werden. Plötzlich sollen Arbeits- und Finanzverwaltung gestern Bedenken angemeldet haben zur europaweiten Vergabe des sechs Milliarden Euro schweren Auftrags. In Koalitionskreisen wird befürchtet, dass die Ausschreibung noch so umgestaltet werden soll, dass sie eher einer „verkappten Direktvergabe an die Deutsche Bahn“ gleicht. Inklusive Monopolpreisen und auf der Kurzstrecke in die nächste S-Bahnkrise.
 
     
 
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Aus der Kategorie: Meldungen, die es ohne Pandemie nie gegeben hätte. Christian Lindner hat sich öffentlich dafür entschuldigt, den Honorarkonsul von Weißrussland („Europas letzte Diktatur”) fest umarmt zu haben. Der Grund ist allerdings kein politischer, sondern infektionsbedingt. „Das war kein Vorsatz, sondern Unkonzentriertheit. Am Ende bleibt man Mensch”, schreibt der FDP-Chef. Das hätten wir jetzt geklärt.
 
     
 
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Verkehrte Welt: Freudig meldete die Verkehrsverwaltung am Montag den Startschuss für eine neue Tram-Strecke in Adlershof – die erste überhaupt unter der Ägide dieses Senats. Die Linien M17, 61 und 63 sollen dort künftig „bis zum S- und U-Bahnhof Schönweide“ rollen. Moment. Zwei Stunden später kam die Berichtigung: „Im Eifer des Gefechts haben wir heute einen weiteren Berliner U-Bahnhof erfunden.“ Hätten sie im Eifer mal einen gebaut.
 
     
 
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Unsere Schwesterzeitung bekommt ein Baby: Die Potsdamer Neuesten Nachrichten versorgen Sie mit Ihrem Newsletter „Potsdam HEUTE“ ab, na klar, heute mit allem, worüber die märkische Landeshauptstadt spricht: Was treibt Ministerpräsident Woidke, welche Restaurants öffnen, welche Museen lohnen? All das lesen Sie ab jetzt kostenlos und jeden Morgen ab sechs Uhrhier geht’s zum Abo.
 
     
 
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In der neuen Folge des Tagesspiegel Checkpoint-Podcasts spricht Redakteurin Ann-Kathrin Hipp mit Matthias Rohde, Frontmann der Berliner Indie-Pop-Band „Von Wegen Lisbeth“, übers Musikmachen, Verliebtsein und Corona. Und darüber, was er als Regierender Bürgermeister als erstes umsetzen würde. Jetzt hören: Tagesspiegel.de, Spotify, Apple Podcasts.
 
 
 
 
 
Sicherheit, aber für wen? Die Lkw-Sperre steht längs auf dem Fußweg, links und rechts davon Bauzäune – der Breitscheidplatz ist auf der Seite von Kudamm und Tauentzienstraße nicht barrierefrei. Für Ältere, Gehbehinderte oder Kinderwägen dürfte die Stelle kaum passierbar sein. Abstand halten wird auch schwer. Danke für den Hinweis an Checkpoint-Leser Martin Schienbein. Wer kümmert sich?
 
     
 
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Drum prüfe, wer sich… ein Volksbegehren ins Haus holt. Mehr als 300 Tage lang prüft die Innenverwaltung jetzt schon, ob „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ rechtmäßig ist. Die Aktivisten klagen jetzt gegen die allzu langsamen Mühlen der Verwaltung – und selbst die Koalitionspartner der SPD vermuten, dass die Sozis um Andreas Geisel auf Zeit spielen. Justitia wird’s richten.
 
     
 
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…noch eine Kleinigkeit in eigener Sache: Die Tagesspiegel-Sonderausgabe „30 Jahre Mauerfall – wovon träumst Du?“ vom 9. November wurde vom „Art Directors Club“ jüngst mit einem bronzenen Nagel bedacht. Checkpoint-Kollege Robert Ide hat ihn auf den Kopf getroffen. Wir freuen uns!
 
     
 
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Außerdem im Checkpoint für AbonnentInnen:

+ Klassik vor der Haustür: So kommt die Staatskappelle zum Privatkonzert in Ihren Hinterhof!

+ Auf in die Online-Festival-Saison: Hierzu sollten Kunstliebhaber einschalten.

+ Ran an die Nähmaschine: Diese Kreativwerkstatt hat wieder geöffnet.

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BER Count Up - Tage seit Nichteröffnung:
 
 
 
 
 
2 9 0 8
 
 
 
 
     
 
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Zitat
 
 
 
 
 
„Ich habe auch ’ne ganze Menge vor.“

Berlins CDU-Chef Kai Wegner verkündet, dass er schon ganz gern Spitzenkandidat seiner Partei werden würde.
 
 
 
 
 
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Tweet des Tages
 
 
 
 
 
@katjaberlin

„Verstehe nicht, wieso Typen den Mund-Nasen-Schutz als Maulkorb bezeichnen. Was hatten die denn vor? Die Kassiererin beißen?“
 
 
 
 
 
 
 
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Stadtleben
 
 
Essen – Noch bevor das Coronavirus das bestimmende Thema war, hat André Schmermbeck Gulasch zum Mitnehmen verkauft. Er wollte nämlich Essen verkaufen, das aufgewärmt noch besser schmeckt. Wie für den Lockdown gemacht! Das G wie Goulasch gibt es aber tatsächlich schon seit 2009 am Kreuzberger Chamissoplatz 1, hell und gemütlich eingerichtet ist es auch noch. Hier serviert der Wirt Schmermbeck Szegediner Schweinegulasch, Rindersaftgulasch und veganes Ratatouille, dazu gibt’s Serviettenknödel oder Pasta. Wer’s eilig hat, bekommt den ungarischen Eintopf im Einweckglas, das nach Wahl eine bis drei Portionen umfasst. Momentan Di-So 14-18 Uhr geöffnet, U-Bhf Gneisenaustraße
 
     
 
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  Unterstützen Sie das Zuckerbaby am Richardplatz!  
 
Kiezcafé unterstützen – Tanya und Jill Hennicke haben sich vorerst gegen die vollständige Öffnung des „Zuckerbaby“entschieden. Die Schwestern verkaufen weiterhin gegrillte Sandwiches, Kuchen, Quiches oder gerne auch einen Aperol Spritz durch ihr Fenster zum Neuköllner Richardplatz hin. Im Lunchpaket gibt’s die Quiche mit Salat und einem Hauswein – entweder fürs Picknick oder zurück ins Homeoffice damit. Wegen der Abstandsregeln könnten im Zuckerbaby drinnen nur drei Tische benutzt werden. „Das zu sehen, tut schon weh“, sagt Tanya Hennicke. „Für die kleineren Läden werden die Wiedereröffnungen nicht einfach.“ Leichter sei für sie gerade der To-Go-Verkauf, der mit drei Personen und am Wochenende mit vier gestemmt wird. Die weiteren drei Mitarbeiter sind in Kurzarbeit – „aber es ist schön zu wissen, dass unser tolles Team bald wieder da sein wird“, sagt Hennicke. Sie kann sich vorstellen, ab Herbst  auch die Innenfläche wieder zu öffnen. In der Zwischenzeit sprechen ihr ihre Gäste Mut zu. „Vor der Solidarität im Kiez ziehe ich echt den Hut! Diesen Zusammenhalt kennt man von der Großstadt normalerweise nicht.“

Sie wollen Ihren Kiezladen um die Ecke unterstützen? Eine Auswahl von Geschäften finden Sie auf unserer Tagesspiegel-Kiezhelfer-Seite.

Auch Ihr Lieblingsladen braucht Hilfe? Schreiben Sie uns an checkpoint@tagesspiegel.de
 
     
 
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Das ganze Stadtleben gibt’s mit Checkpoint-Abo.
 
     
 
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Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
Geburtstag Kornelia Boje (78), Schauspielerin, Autorin, Synchron- und Hörspielsprecherin / Hamze Bytyci (38), Schauspieler am Maxim Gorki, Gründer des Roma-Jugendvereins Amaro Drom, Vorstandsvorsitzender des Vereins RomaTrial e.V. und Linken-Politiker / Rodrigo „Rod“ Andrés González Espindola (52), Musiker, Bassist, Komponist und Sänger bei „Die Ärzte“ / Wolfram Heicking (93), Komponist, Musikwissenschaftler und Hochschullehrer / Maja Lasić (41), für die SPD im AGH / Viola Märtin (44), „Kultur- und Büchermensch, Alles Gute und hoch die Tassen!!! Tina & Julia“ / Barbara Schöne (73), Schauspielerin / Günter M. Ziegler (57), Mathematiker und Präsident der FU Berlin / Christiane (wieder einmal 29), „Lieblingsschwiegertochter, Mutter von Dreien unserer zahlreichen Enkelkinder, überzeugte Prenzelbergerin aus Prenzlau, Schade dass wir nicht dabei sein können! Alles Gute von Marion & Kurt Tews“
 
 
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
 
Gestorben –  Hartwig Hahn, * 7. März 1948 / Karin Regina Ceschi Klett, * 19. Januar 1935 / Prof. Dr. Olav Münzberg, * 25. Oktober 1938, Literat, Kritiker und Professor für Kunst und Kulturwissenschaft an der UdK / Erich Richter-Rico, * 6. Juli 1935 / Andreas Wrase, * 18. November 1962
 
 
Stolperstein Leib Charytan (Jg. 1889) lebte zusammen mit Rahel Charytan (Jg. 1889) in der Prinz-Heinrich-Straße 6, heute Wandlitzstraße 13, in Karlshorst. Welche verwandtschaftliche Beziehung zwischen den beiden bestand, ist unklar. Leib Charytan musste vor seiner Deportation in das Vernichtungslager Auschwitz am 12. März 1943 bei der Firma Grzesitza in Lichterfelde-West Zwangsarbeit leisten. Er wurde heute vor 77 Jahren in Auschwitz ermordet.
 
 
 
 
 
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Encore
 
 
Fleisch ist heutzutage billig, aber wer zahlt den Preis dafür? Da sind zum Beispiel die Arbeiter afrikanischer Herkunft. Sie arbeiten in 16-Stunden-Schichten, sechs Tage die Woche, erhalten im Monat knapp 700 Euro. Einer verletzt sich, hat eine tiefe Schnittwunde an der Hand und erklärt seinem Vorarbeiter, er brauche Hilfe. Der Vorarbeiter schickt ihn blutend zurück auf seinen Posten. Er sagt nur: „Arbeiten! Arbeiten! Zeit ist Geld!“

Friedrich Mülln, 40, ist Gründer des Vereins „Soko Tierschutz“. Seine Rechercheure haben in den überfüllten Sammelunterkünften gelebt, in Sälen mit Stockbetten geschlafen. Mülln sagt, er habe in den Betrieben beobachtet, wie Menschen und Tiere gleichzeitig ausgebeutet werden: „Beides verstärkt sich gegenseitig.“ Es wundere ihn, dass Politik und Behörden erst jetzt erkennen, wie groß die Gefahr für massenhafte Corona-Infektionen in den Schlachthöfen ist. „Es war definitiv abzusehen. Man hätte viel früher systematisch testen müssen.“ Starke Recherche über ein Schweinesystem von Tagesspiegel-Reporter Sebastian Leber.
 
     
 
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Ihnen einen schönen Tag, bleiben Sie froh – ich übergebe das Checkpoint-Wanderkrönchen hiermit an Robert Ide.
 
 
Unterschrift Julius Betschka
 
 
Ihr Julius Betschka
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir bleiben bis in die frühen Morgenstunden (Rekord: 5:30 Uhr) wach, um Sie auf den aktuellen Stand zu bringen.
 
 
 
 
 
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Redaktion: Stefanie Golla, Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß
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