| | | | Blick in die Ausstellung "Gotthard Graubner. Chroma". Leihgaben aus Privatsammlung · © VG Bild-Kunst, Bonn, 2016 · Foto: Neues Museum (Annette Kradisch) |
| Verlängerung: "Tabula rasa. Werner Knaupp" Gotthard Graubner & 100 beste Plakate 15 |
| | Liebe Kunstfreunde, wir freuen uns sehr, die Sammlungspräsentation Tabula rasa. Werner Knaupp bis 14. August 2016 verlängern zu können. Anlässlich des 80. Geburtstages, den Werner Knaupp im Mai dieses Jahres feierte, zeigen wir erstmalig eine neue Werkgruppe des Nürnberger Künstlers sowie zwei ältere Arbeiten aus den Jahren 1984 und 1977-79. Radikal und unermüdlich blickt Werner Knaupp auf eine Schaffenszeit, die mittlerweile mehr als ein halbes Jahrhundert umfasst. Die Kunstvilla im KunstKulturQuartier zeigt mit Szenenwechsel. Vulcano derzeit ebenfalls Werke von Werner Knaupp (verlängert bis 6. November 2016). Plakatkunst vom Feinsten gibt es seit letzem Mittwoch in unserer Foyer-Ausstellung 100 beste Plakate 15, die wir in Kooperatiom mit dem gleichnamigen Verein bereits zum sechsten Mal bei uns im Haus präsentieren. Entdecken Sie lebendige Plakatkultur, die voller kreativer Ideen steckt. Vielleicht auch bei unserer Kurzführung am Dienstag, den 26. Juli um 17 Uhr: Wissenwertes über ausgewählte Werke kurz und knackig in 20 Minuten auf den Punkt gebracht. Ein umfassendes Panorama der Malerei des großen deutschen Malers Gotthard Graubner (1930-2013) eröffnet sich im großen Ausstellungssaal. Dank der Schenkung von Werken aus der Sammlung Böckmann, mit zusätzlichen Gemälden aus der Schenkung von Marianne und Hansfried Defet sowie aus der Sammlung internationaler zeitgenössischer Kunst der Stadt Nürnberg präsentieren wir rund 30 Werke aus vier Jahrzehnten. Graubners Credo "Farbe ist mir Thema genug" entfaltet sich hier ganz unmittelbar. Viel Freude beim Verweilen wünschen Ihnen Ihre Dr. Eva Kraus und das Team des Neuen Museums |
Führung | | | Telefon: 0911 240 20 36 E-Mail: mumuse@s23aasd33s.comseumspaedagogik@nmne.de | Ausstellung | | | "Farbe ist mir Thema genug", so lautete das künstlerische Bekenntnis Gotthard Graubners (1930-2013). In seinen "Farbraumkörpern" entfaltete der Düsseldorfer Maler die Farbe in ihrer Tiefenräumlichkeit. Als Bildträger dienen Leinwände, die sich sanft über einer Unterfütterung aus Synthetikwatte wölben. Im Unterschied zur traditionellen zweidimensionalen Bildfläche, die als Ausschnitt einer umfassenderen Totalität gesehen und gedacht werden kann, sind Graubners Farbkissen in sich abgeschlossen. Die "Farbraumkörper" verleihen der Farbe einen Leib, der zu atmen scheint. Weichheit und Rundungen des "Farbleibs" gewinnen sinnliche Qualitäten. Der Kunsthistoriker Max Imdahl hat die Farbkissen als "Bild-Gebilde" charakterisiert. Die greifbare Körperlichkeit des Bildträgers und die Unermesslichkeit des Farbraums sind darin unlösbar miteinander verschränkt. Farbe materialisiert sich. Umgekehrt entmaterialisiert sich der Bildträger im Erlebnis der Farbe. Vor Gotthard Graubners "Farbraumkörpern" macht der Betrachter eine doppelte Erfahrung, indem er sich, wie der Künstler sagt, "in diese Farbräume verlieren, gleichzeitig aber auch ... darin finden kann. Diese beiden Pole stellen einen ungeheuer wichtigen Aspekt dar. Zum Auf-sich-selbst-Beziehen gehört vielleicht auch ein Sich-selbst-Verlieren." Mit rund 30 Werken aus vier Jahrzehnten – von 1960 bis 2000 – bietet die Ausstellung ein umfassendes Panorama der Malerei dieses großen deutschen Malers. Das Neue Museum Nürnberg beschließt damit seine dreiteilige Ausstellungsserie mit Werken aus der Sammlung Böckmann. 2014 war Gerhard Richter im Fokus gestanden, 2015 folgte A. R. Penck. Mit zusätzlichen Gemälden aus der Schenkung von Marianne und Hansfried Defet sowie aus der Sammlung internationaler zeitgenössischer Kunst der Stadt Nürnberg wird verdeutlicht, wie sich das Graubner-Konvolut aus der Sammlung Böckmann mit dem vorhandenen Bestand verzahnt. | Führung | | | | | | | | | | | | FÜHRUNG ZUR AUSSTELLUNG "GOTTHARD GRAUBNER. CHROMA" | von 15.07.2016 bis 03.10.2016 jeden Samstag, 15 Uhr, Kosten: 2 Euro zusätzlich zum Eintrittspreis. jeden Sonntag, 11 Uhr, Kosten: 2 Euro zusätzlich zum Eintrittspreis.
Do. 18.08.2016, 18 Uhr Kuratorenführung mit Dr. Thomas Heyden. Kosten: 2 Euro zusätzlich zum Eintrittspreis.
Do. 01.09.2016, 19 Uhr Kuratorenführung mit Dr. Thomas Heyden. Kosten: 2 Euro zusätzlich zum Eintrittspreis.
|
| |
| | Information, Beratung und Anmeldung: Tel. 0911 240 20 36 E-Mail: mumuse@s23aasd33s.comseumspaedagogik@nmne.de Leitung der Museumspädagogik: Claudia Marquardt Tel. 0911 240 20 31 E-Mail: clclau@s23aasd33s.comaudia.marquardt@nmne.de | Ausstellung | | | Zum inzwischen sechsten Mal zeigt das Neue Museum in Kooperation mit dem 100 Beste Plakate e. V. die von einer unabhängigen und in jedem Jahr neu zusammengestellten Jury getroffene Auswahl eines Plakatjahrgangs. Gestalter, Auftraggeber und Druckereien der Länder Deutschland, Österreich, Schweiz waren aufs Neue aufgerufen, Plakate für den Wettbewerb einzureichen: Der Jury lagen 964 Einzelplakate zur Bewertung vor, die es von über 2000 eingereichten – entsprechend des zweistufigen Verfahrens – in die Endrunde geschafft hatten. Eingesandt wurden diese von über 600 Teilnehmern. Auffallend bei den diesjährigen Einsendungen ist, dass das Medium Plakat sich in seiner Definition immer mehr zu erweitern scheint, was Form, Inhalt aber auch Materialität angeht, ebenso wie sie sich durch eine Vorliebe für mehrschichtige, überaus gestaltungsintensive und detaillierte Plakate auszeichnen. Der Wettbewerb hat erneut gezeigt, dass die Plakatkultur nach wie vor sehr lebendig ist und einen wichtigen Beitrag zur visuellen Kultur leistet. Die Ausstellung der 100 besten Plakate lädt auch in diesem Jahr wieder zu einer facettenreichen Reise durch das aktuelle Plakatdesign ein! Ausstellung in den Foyers des Neuen Museums, der Eintritt ist frei. Eine Kooperation des Neuen Museums mit dem 100 Beste Plakate e. V. | Sammlung | | | | | | | | | | | | TABULA RASA | Werner Knaupp zum 80. Geburtstag | von 29.04.2016 bis 14.08.2016
|
| |
| | verlängert bis 14. August 2016 Werner Knaupp (geb. 1936) zählt zu einer Generation von Künstlern, die sich das Gegenständliche zurückerobert hat. Insbesondere das Menschenbild und die Landschaft haben ihn seit den 1960er Jahren in immer neuen Werkgruppen und in verschiedensten Techniken beschäftigt. Er wurde wiederholt im Neuen Museum ausgestellt und ist in der Sammlung mit vielen Arbeiten – von Zeichnung und Malerei über Druckgrafik bin hin zu Skulpturen – vertreten. Der 80. Geburtstag, den Werner Knaupp am 3. Mai begeht, bietet die Chance, erstmalig ganz neue Arbeiten zu zeigen, die in ihrer Frische und Radikalität vergessen machen, dass sie aus einem Schaffen erwachsen sind, das inzwischen mehr als ein halbes Jahrhundert umfasst. Schon die extrem nahsichtigen Fotos von Blumen im häuslichen Garten hatten 2012 für Überraschung gesorgt. Nun geht Werner Knaupp daran, die auf Verbundplatten kaschierten Aufnahmen größtenteils wieder abzuschaben. Er macht "tabula rasa", um damit ein ästhetisches Analogon zum zerstörerischen Zugriff des Menschen auf die Natur zu schaffen. Die vorangegangene Werkphase der Blumenbilder begreift er hingegen als Beschäftigung mit der "Natur ohne Mensch". Unermüdlich treibt er das Auslöschen, die Ausradierung der Blumenbilder immer weiter voran. Die Assoziation von Flächenfraß liegt nahe. Übrig bleiben weiße, neuerdings auch schwarze Formen von hoher Prägnanz. Dieser neuen Werkgruppe wird in einem zweiten Sammlungsraum Knaupps Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit des Menschen gegenübergestellt. Zwei Arbeiten treffen dort aufeinander: die Skulptur Schlachttisch von 1984 und der Kreuzweg von 1977-79, ein Zyklus von 14 Blättern, der zu den Hauptwerken des Künstlers zählt. Die traditionelle Kreuzweg-Ikonografie ist weitgehend aufgegeben. Nur die Darstellung eines Leibes mit ausgebreiteten Armen spielt auf die Kreuzigung an. Knaupps Kreuzweg interpretiert die Leidensgeschichte Christi als Urbild menschlicher Hinfälligkeit. Die Kohlezeichnungen und Gouachen entwerfen ein dramatisches Schreckensszenarium, das schonungslos den Menschen in seiner ganzen Kreatürlichkeit zeigt. Der Zyklus geht auf existenzielle Erfahrungen zurück, die der Künstler als Krankenpfleger im Nervenkrankenhaus Bayreuth sowie als Pfleger im Sterbehaus der Mutter Teresa in Kalkutta sammelte. |
|