Doris Leuthard über Teslas und AKW |
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Liebe Leserin, lieber Leser |
Interviews mit Alt-Bundesräten sind in der Schweiz beinahe ein eigenes journalistisches Genre. Einige ehemalige Regierungsmitglieder äussern sich oft. Wenn man sie anfragt, sagen sie meistens zu, zum Beispiel Christoph Blocher (SVP, von 2004 bis 2007 im Amt) oder Pascal Couchepin (FDP, 1998 bis 2009). |
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Andere treten kaum mehr öffentlich in Erscheinung, etwa Joseph Deiss (CVP, 1999 bis 2006) oder Didier Burkhalter (FDP, 2009 bis 2017). Fragt man sie an, bekommt man eine höfliche Absage; im Fall von Burkhalter erfolgt diese bisweilen handschriftlich. |
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Doris Leuthard, CVP, von 2006 bis 2018 im Amt, gehört zu denjenigen Alt-Bundesratsmitgliedern, die sich zwar rar machen, bei denen eine Interviewanfrage aber nicht völlig aussichtslos ist. Nach längerer medialer Absenz äussert sich die Aargauerin in unserem Interview zur Schweizer Energiepolitik. Sie sagt, was sie rückblickend anders und was sie wieder gleich machen würde (Spoiler: neue AKWs würde sie nach wie vor nicht bauen). |
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Manchmal erhalten die Redaktionen oder auch die Alt-Bundesräte selbst ablehnende Reaktionen wie: «Die sollen schweigen und ihren Nachfolgern nicht dreinreden.» Ich bin da anderer Meinung. Alt-Bundesräte sind die bestmöglichen Experten, da sie nicht nur die politische Theorie, sondern auch die Regierungspraxis kennen. |
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Zudem haben Bundesräte ein Leben nach ihrem Amt. Leuthard ist trotz langer Regierungszeit erst 62. Sie steht weiterhin mitten im (Wirtschafts-)Leben, unter anderem präsidiert sie eine Jury, die Auszeichnungen an ökologisch orientierte Unternehmen vergibt. Das war denn auch – so viel Transparenz soll sein – der entscheidende Punkt, weshalb das Interview zustande kam. |
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Viel Spass bei der Lektüre und ein sonniges Wochenende. |
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Patrik Müller, Chefredaktor |
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Für Sie zusammengestellt von Alexandra Pavlović, Tagesleiterin Online. |
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Sieben aktuelle Geschichten in Kürze |
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Und dann ist auch noch das passiert... |
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