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Dorothee Krings
Politik-Redakteurin
28. April 2022
Liebe Frau Do,
wer sollte Vorrang haben, wenn in Deutschland das Gas existenziell knapp wird, Privatleute oder Industrie? Die Verteildebatte hat begonnen und dürfte noch an Schärfe gewinnen. Denn Putins Ankündigung, Polen und Bulgarien kein Gas mehr zu liefern , kann man als eskalierte Drohung für den Rest Europas verstehen. Vertreter diverser Branchen treten nun offen für die Wirtschaft ein, obwohl in Deutschland der Notfallplan Gas eigentlich den Privathaushalten Vorrang gibt. Das Argument liegt auf der Hand: Wenn die Wirtschaft zum Erliegen kommt, verlieren viele Menschen ihre Jobs und könnten dann auch nicht mehr fürs Heizen zahlen. Allerdings dürfte es am Ende kaum um die Scheinalternative zwischen sterbender Wirtschaft und frierendem Volk gehen – sondern um Einschränkung und Priorisierung auf allen Seiten. Welches Konfliktpotenzial darin steckt, haben wir jedoch während der Pandemie erlebt – als geimpft zu werden, noch ein Privileg war.
FOTO: dpa/Stefan Sauer
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Meinung am Morgen
Konjunktur: Gut zwei Prozent Wachstum traut Wirtschaftsminister Robert Habeck der Wirtschaft trotz Russlands Krieg gegen die Ukraine noch zu. Fast optimistisch nennt Birgit Marschall diese reduzierte Konjunkturprognose in ihrem Kommentar und würde Habeck am liebsten einen Preis verleihen, weil er Wahrheiten ausspricht und die Menschen darauf vorbereitet, was noch kommen kann.
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So gesehen
Annette Frier ist eine humorbegabte Schauspielerin und schlagfertig genug, Fragen nach der Rollenverteilung in ihrer Ehe final zu beantworten. Auf die Frage, ob ihr Mann ihr bei der Erziehung der gemeinsamen Zwillinge helfe, pflegte sie zu antworten: „Ja, ich helfe meinem Mann mit den Kindern.“ Die schlechte Nachricht an dieser hübschen Geschichte ist, dass die Kinder inzwischen 14 sind. Die Pointe aber noch immer zieht. Dabei hat sich doch viel getan bei der Rollengestaltung in Familien. Die Muster in den Köpfen aber sind hartnäckig. Und Sprache ist verräterisch. Ich wünsche Ihnen einen klischeefreien Tag!
Herzlich,
Ihre
Dorothee Krings
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