Diese Aussagen darf More jetzt nicht mehr machen
 
 
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„Proteine stillen den Heißhunger“, „17 kg abgenommen dank More“ - mit solch unglaubwürdigen Claims wirbt die Fitnessprodukt-Trendmarke More Nutrition. Doch damit hat das Landgericht Itzehoe heute Schluss gemacht. Es gab einer Klage von foodwatch statt. Warum das Urteil die gesamte Branche aufwühlen könnte, lesen Sie hier.
Hallo John Do,
im Frühjahr haben wir die Firma More Nutrition wegen irreführender Werbung abgemahnt. Denn auf den Social-Media-Kanälen des Unternehmens und seiner Influencer:innen wird nahezu täglich Werbung gemacht, die nach der europäischen Health Claims-Verordnung (HCVO) nicht zulässig ist. Diese Verordnung regelt, welche Aussagen zu bestimmten Produktbestandteilen wie zum Beispiel Proteinen, Süßstoffen oder Vitaminen gemacht werden dürfen.

„Peanuts“ könnte man jetzt sagen, warum arbeitet sich foodwatch an einzelnen Aussagen ab? Doch ganz so einfach ist es nicht. Denn das Problem ist größer als ein paar einzelne Influencervideos: Werbung in sozialen Medien ist wie der Wilde Westen. Unternehmen und Influencer:innen können zu Gunsten ihres Profits ungehindert die vermeintlichen Wirkungen der von ihnen beworbenen Produkte an Millionen Follower:innen verbreiten. Kontrolliert wird das selten bis nie.

Und das ist ein Problem. Denn hier wird die Unsicherheit von Menschen über gesunde Ernährung und den eigenen Körper schamlos ausgenutzt. Zum Beispiel werden die Proteinshakes von More Nutrition mit 'Sätzen' wie „Genug Protein ➔ abnehmen wie nebenbei“ beworben. In einem anderen Video wurde ein Nahrungsergänzungsmittel sogar in Zusammenhang mit einer Schwangerschaft gebracht. Durch das Urteil können Unternehmen wie More solche Aussagen nicht mehr so leichtfertig treffen.

More hat sich selbstverständlich mit Händen und Füßen gegen unsere Kritik gewehrt: Der More Top-Influencer Christian Wolf hat versucht uns öffentlich zu diskreditieren und die Anwält:innen von More Nutrition haben uns mit vermeintlich unabhängigen Studien überhäuft. Dass wir trotzdem erfolgreich waren, haben wir auch Ihnen zu verdanken: Jeder positive Kommentar in sozialen Medien, jede Unterschrift für unsere Petition hat uns dem Ziel nähergebracht. Denn das Urteil macht deutlich: Kasse machen mit falschen Gesundheitsaussagen wird rechtlich schwieriger.

Wir setzen uns auch weiter dafür ein, dass Hersteller und ihre Influencer:innen in Zukunft nicht mehr ihre falschen Werbeaussagen in sozialen Medien verbreiten können. Das Urteil gegen More Nutrition ist ein erster Schritt und ein Warnsignal für die gesamte Branche der Fitnessprodukte und Nahrungsergänzungsmittelhersteller.

Wir machen bei More Nutrition nicht halt. In Zukunft werden wir uns weiter mit irreführender Gesundheitswerbung beschäftigen, weitere Hersteller abmahnen und Schritt für Schritt die perfiden Strategien der Lebensmittelindustrie entlarven.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Mit freundlichen Grüßen
Laura Knauf
Recherche & Kampagnen
P.S: Für rechtliche Auseinandersetzungen mit Unternehmen müssen wir bei foodwatch einen langen Atem haben. Das geht nur dank privater Spenden, denn gegen jede der oben genannten Aussagen müssen wir klagen. Wenn auch Sie uns dabei unterstützen möchten, dann können Sie das hier tun
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