neue Aktenfunde, die von Cicero öffentlich gemacht wurden, belegen, dass Warnungen der Bundespolizei vom Auswärtigen Amt ignoriert und trotz Bedenken Visa an verdächtige Afghanen ausgestellt wurden. Mein Kollege Daniel Gräber hat die Akten gesichtet und auf Basis seiner Recherchen unsere aktuelle Titelgeschichte über Baerbocks Visa-Affäre geschrieben: Illegal, legal, egal. Diese haben wir bereits am Donnerstag auch online veröffentlicht. In der Folge gab es direkt erste Reaktionen. Zum einen haben anderen Medien unsere Recherchen aufgegriffen und über diese berichtet. Zum anderen meldet sich heute auf Cicero Online der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei, im Interview mit meinem Kollegen Volker Resing zu Wort. Frei hält diese Visa-Praxis im Auswärtigen Amt für „absolut indiskutabel“ – und fordert strafrechtliche und politische Konsequenzen. Aber wie sind wir überhaupt an die Akten gekommen? Und wie ist mein Kollege Daniel Gräber vorgegangen? Die neue Folge des Cicero Podcast Politik ist sozusagen unseren eigenen Recherchen gewidmet. Wie schon bei Habecks Atomkraftakten haben sich auch anlässlich unserer jüngsten Veröffentlichung Gräber und mein Kollege Clemens Traub zusammengesetzt. Hier können Sie hören, was die beiden besprochen haben. Ich habe mich derweil mit Christoph Bohm unterhalten. Er ist seit Juni 2024 offiziell Chefbundestrainer Wasserspringen und gastiert mit neun Athleten plus Betreuerstab derzeit in Paris, wo am heutigen Abend die Olympischen Spiele mit der Eröffnungszeremonie beginnen. Während ich mit Bohm telefonierte, gab dieser mir nicht nur ein ehrliches Interview ohne Floskel-Blabla über Fördermaßnahmen und seine Unzufriedenheit mit überbordender Bürokratie, sondern korrigierte nebenbei, am Beckenrand telefonierend, auch noch seine Athleten am letzten Trainingstag vor dem ersten Wettkampftag. Das Gespräch lesen Sie hier. Trumps womöglich künftiger Vizepräsident, J.D. Vance, hat einen Aufstieg hinter sich, wie man ihn in Amerika liebt. Unter schwierigsten Bedingungen hat er sich aus einem gewalttätigen und von Drogen- und Alkoholproblemen dominierten Milieu herausgekämpft und hat doch nie vergessen, wo er herkommt. Über das, wo er herkommt, hat er ein Buch geschrieben. Ein ziemlich erfolgreiches Buch sogar. Doch der deutsche Verlag von J.D. Vance nimmt dessen „Hillbilly-Elegie“ nun aus dem Programm. In der Buchbranche herrschen offenbar Einheitsbrei, Mitläufertum und politische Korrektheit, schreibt Gideon Böss. Sie kommt aus Kamerun. Sie nennt Cottbus ihre Heimat. Sie will für die CDU in den Brandenburger Landtag. Und sie kandidiert dazu ausgerechnet in einer Hochburg der AfD. Gestern Abend wurde Adeline Abimnwi Awemo beim Aufhängen von Wahlplakaten in Cottbus tätlich angegriffen und dabei leicht verletzt. Eine Frau habe sie attackiert und mit den Worten „Ihr seid keine Menschen“ rassistisch beleidigt. Benjamin Lassiwe hat sie für unsere August-Ausgabe porträtiert. Seit Montag ist in Finnland das „Ausnahmegesetz“ in Kraft, das die Verfassung des Landes in einem Punkt aushebelt – das Recht auf Asyl gilt an der Ostgrenze des Landes nicht mehr. Sprich: Pushbacks werden legal praktiziert. Vorerst für ein Jahr. Der freie Journalist Jens Mattern über eine umstrittene, aber offenbar wirkungsvolle Praxis im Umgang mit illegaler Migration, die längst auch Mittel zur gezielten Destabilisierung des Westens geworden ist. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |