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Liebe/r Leser/in,

jetzt also sind sie verschwunden. Die Trümmerteile der Carolabrücke. Bagger, Kräne und gar zwei Bergungspanzer der Bundeswehr, Typ „Büffel“, haben das Elbufer von den eingestürzten Betonteilen befreit. Und unseren Blick. Aus unserer Erinnerung freilich wird sich die darniederliegende Fahrbahn nicht so schnell entfernen lassen. Da wird der erschlaffte „Zug C“ der Carolabrücke noch lange liegen. Und uns quälen. Viele sehen in der Ruine ein Sinnbild für den müden und mürben Zustand des Landes. Die Brücke, so befürchten sie, sei nur ein weiterer kleiner Riss. In Wahrheit zerbrösele schon längst das Fundament der Republik.

Ich kann nicht sagen, wie nah der große Zusammenbruch ist. Aber ich glaube, wir dürfen uns den Blick nicht von einer morschen Brücke verstellen lassen. Den Blick auf jene Szene etwa, die kein Video bezeugt – und die doch das große Carola-Finale einleitete. Die letzte Fahrt der Straßenbahnlinie 7, die wenige Minuten vor dem Einsturz, um 2 Uhr 50, über die Brücke rollte. Wen brachte die Tram in jener Nacht aus der Altstadt über die Elbe in die Quartiere der Neustadt?

Wer auch immer in der Linie 7 saß und dem späten Ziel entgegendöste – sie oder er schwebte, als die tonnenschwere Tram über die Brücke fuhr, in großer Gefahr. Das Unheil hatte die Brücke schon im Griff. Aber es ließ die Linie 7 passieren. Und das rettende Ufer der Neustadt erreichen.

Pures Glück, werden Sie sagen. Und Sie haben recht. Aber dann müssen Sie sich auch eingestehen, dass wir jeden Tag, jede Stunde, jede Minute mit diesem Glück leben. Um unsere Ziele zu erreichen. Um ans Ufer zu gelangen. Um zu überleben. Wir dürfen uns auf dieses Glück nicht verlassen. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir es nötig haben.

Noch habe ich nirgendwo die Namen oder die Gesichter jener Menschen gesehen, die als Letzte über die Brücke fuhren. Vielleicht bleiben sie ungenannt. Dann könnte in jener Nacht jeder mit der Linie 7 über die Elbe gerollt sein. Dem Untergang ausgeliefert – und ihm doch entronnen.

Mit vielen Grüßen

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Markus Krischer,
stellvertretender Chefredakteur FOCUS Magazin

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