wann haben Sie zuletzt in einem Hotel oder in einer Pension übernachtet? In einem Haus, das einfach nur "Hotel sounso" hieß? Ganz genau. Schon lange her. Sie schliefen bestimmt in einem Retreat, einem Hideaway, einem Resort, in einem Co-Working-Sleeping-Space oder gleich in einem Place-to-be. Oder Ihr Schlafplatz nannte sich noch kruder "Das Tegernsee", "Das Triest", "Das Mondsee", wo man dann die Nacht darüber sinnieren durfte, wofür der neutrale Artikel möglicherweise steht: Das Haus? Das Bett? Das Kopfkissen? Auch wenn wir von geo.de natürlich auch gerne mit Wörtern spielen und uns hin und wieder zum Sprachklempnern versteigen, finden wir: Diese PR-Ersatz-Titelei geht doch ein wenig zu weit. Was ist denn euer Problem mit dem schönen Namen "Hotel", liebe Marketing-Leute? Hotel stammt aus dem Französischen, "hôtel" heißt Gaststätte, das wiederum mit dem lateinischen Wort "hospitale" verwandt ist, das mit Herberge übersetzt wird. Gibt es ein besseres Wort? Natürlich nicht. Und seufzen wir nicht alle, wenn wir das Foyer eines Grandhotel betreten, das sich zwar kaum noch jemand leisten kann, das uns aber auch als Besucher des Cafés mit perfektem Service und Rundumgenuss verwöhnt. Wie würde das denn klingen? "Ich habe gestern für 50 Euro High Tea in einem Grand Retreat genommen." Heute muss sich ein Hotelier offensichtlich auf das Marketing konzentrieren, um in der Flut der Angebote nicht unterzugehen. Nicht mehr lange, dann wird es auch den Hotelier nicht mehr geben, sondern nur noch den Hideawayer oder den Resortier. Schade eigentlich. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein schönes, sonniges Juni-Wochenende Ihr GEO-Team |