Liebe Frau Do, der abgesagte Rosenmontagszug in Düsseldorf, ein Gesundheitsminister als Marionette, Clans in NRW, Entschuldigungen, die niemandem helfen, und die Lage in der Ukraine sind die großen Themen des Morgens. Am Ende geht es um eine besondere Hauptstadt am Rande Europas, Menschen mit Herz und Siege der Menschlichkeit. Schön, dass Sie sich wieder ein paar Minuten Zeit für mich nehmen! Heute wichtig: Lage in der Ukraine: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert wegen der Kriegsgräuel von Butscha noch härtere Sanktionen des Westens gegen Russland. Diese müssten der Schwere der „Kriegsverbrechen“ angemessen sein. Ukrainische Medien berichteten in der Nacht über Explosionen in den Gebieten Lwiw im Westen und Dnipropetrowsk im Südosten des Landes. In unserem Newsblog bleiben Sie stets informiert. Clans in NRW: Seit einigen Jahren geht die Polizei in NRW gezielt gegen kriminelle türkisch-arabische Familienclans vor. Nun hat Innenminister Herbert Reul (CDU) das vierte Lagebild zur Clan-Kriminalität vorgestellt. Christian Schwerdtfeger hat sich die Bilanz genauer angeschaut. Quarantäne-Regeln: Die Nachricht, dass Corona-Infizierte ab Mai nur noch freiwillig in Quarantäne müssen, kam am Montag recht überraschend. Auch die Landesregierung wundert sich und sieht Unklarheiten zum Beispiel für Arbeitgeber und in der Schule. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hingegen lobt die Entscheidung. Antje Höning und Jan Drebes schildern die Argumente. Gestern Abend folgte dann die Kehrtwende: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sagte in der Talkshow „Markus Lanz“, er werde die Regelung „wieder einkassieren“. Nach scharfer Kritik spreche er sich nun doch gegen eine Freiwilligkeit bei der Isolation von Corona-Infizierten aus. Meinung am Morgen: Karl Lauterbach: Die Erwartungen an den neuen Gesundheitsminister waren riesig. Doch für Antje Höning wurde der SPD-Gesundheitsminister binnen weniger Monate zur Marionette der FDP, die Liberalismus mit Leichtsinn verwechselt. Das Tempo, mit dem in diesen Tagen Lockerungen verkündet werden, hält die Autorin schlicht für atemberaubend. Blick in die Zukunft: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Fehler bei seiner Einschätzung Wladimir Putins eingeräumt und um Entschuldigung gebeten. Dass sich alle, wirklich alle, fürchterlich geirrt haben, steht auch für Kerstin Münstermann außer Frage. In ihrem Kommentar fordert sie jedoch, dass aus dem Blick in den Rückspiegel schnell der Blick nach vorne werden muss. Man brauche Lösungen – und das schnell. Rosenmontag: Der auf den Mai verlegte Rosenmontagszug in Düsseldorf wurde mit Blick auf das Leiden der Menschen in der Ukraine abgesagt. Horst Thoren schreibt in seinem Kommentar von einer richtigen Entscheidung. Dennoch sollten seiner Meinung nach nicht reflexhaft alle Veranstaltungen oder Festivals abgesagt werden. Es komme auf Form und Inhalt an. Die Menschen brauchten auch Momente der Begegnung, die Mut und Freude machen. So gesehen: Vor einigen Jahren hätten Freunde und ich beinahe einen Städtetrip nach Chisinau unternommen. Die Hauptstadt der Republik Moldau war lange Zeit eine der wenigen Metropolen der Welt, in der es laut Reiseführer „Lonely Planet“ keine einzige Sehenswürdigkeit geben sollte. Das wollten wir nicht glauben und uns selbst ein Bild machen. Leider scheiterte die Reise damals an komplizierten Flugverbindungen. Seit dem Beginn des Krieges im Nachbarland Ukraine steht das wirtschaftlich ausgezehrte Moldau im Mittelpunkt des Weltgeschehens. Das Land nahm im Verhältnis zur eigenen Bevölkerungszahl so viele Menschen auf wie kein anderes in Europa. Thomas Roser schildert in seiner Reportage, wie Menschen, die selbst nicht viel haben, mit großem Herz und Improvisationstalent helfen, so gut es eben geht. Mich haben seine Schilderungen bewegt. Sie dokumentieren Siege der Menschlichkeit und machen Mut. Starten wir beherzt in diesen Mittwoch, bis morgen! Herzlich, Ihr Christian Sieben Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |