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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 15.08.2022 | Vereinzelt Regen bei max. 31°C. | ||
+ Mittes Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel verliert immer mehr Rückhalt in der Verordnetenversammlung + Fischsterben in der Oder hat fast biblische Ausmaße erreicht + WBM prüft Temperatur-Obergrenze für Mieter + |
von Daniel Böldt |
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Guten Morgen, an diesem Morgen haben uns heimische Grüße erreicht, und zwar von Checkpoint-Leserin Susanne K.: „Zu Hause ist doch auch wie Urlaub. 😚 Liebe Grüße aus Berlin – Heiligensee“. | |||
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Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint@tagesspiegel.de. | |||
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War es das für Mittes Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel? Wie der Checkpoint erfuhr, verliert der Grünen-Politiker in der Bezirksverordnetenversammlung zunehmend Rückhalt. In der SPD-Fraktion erwarte man, dass von Dassel von sich aus zurücktritt. Die Grünen-Fraktion konnte sich am Sonnabend nach einem Gespräch mit von Dassel nicht offiziell positionieren, weil sie nicht beschlussfähig war. Heute soll ein weiteres Treffen folgen. Grund für den Vertrauensverlust ist eine Posten-Affäre. Von Dassel wollte eine hohe Verwaltungsstelle im Bezirksamt mit einem Partei-Vertrauten besetzen. Einem unterlegenen Mitbewerber bot von Dassel als Privatmann mehr als 16.000 Euro, damit dieser eine Klage gegen das Bezirksamt rund um den Auswahlprozess fallen lässt. Der Deal kam am Ende nicht zustande, weil er eingesehen habe, dass sein Verhalten ein „Fehler“ sei. Nachdem der Tagesspiegel am Freitag über das Geldangebot berichtete (T+), bezeichnete von Dassel die Berichterstattung auf Twitter zunächst als „nicht korrekt“ – warf jedoch nur Nebelkerzen. Auf Nachfrage konnte der Bezirksbürgermeister nicht glaubhaft machen, dass er kein Geld angeboten hat, um eine Klage abzuwenden. Bei der SPD und wohl auch bei einem Teil der Grünen sieht man das offenbar ähnlich. | |||
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Das Fischsterben in der Oder erreicht inzwischen fast biblische Ausmaße. Tonnenweise fischten Helfer:innen am Wochenende die toten Tiere aus dem Fluss. Karina Dörk, Landrätin des Landkreises Uckermark, war vor Ort und berichtete am Checkpoint-Telefon über das Massensterben in der Oder. Frau Dörk, Sie haben am Sonnabend mit THW, Feuerwehr und freiwilligen Helfern an der Oder tote Fische eingesammelt. Wie haben Sie den Tag erlebt? Man bekommt wirklich Gänsehaut dabei, aber nicht im guten Sinne. Es ist eine extrem unangenehme Arbeit, es riecht extrem nach verwestem Fisch, die ersten Kadaver zerfallen ja schon. Dazu kommt die emotionale Belastung: Der Nationalpark Unteres Odertal ist eine wunderschöne Naturlandschaft. Wenn man nun diese Vernichtung sieht, zerreißt es einem das Herz. Man fragt sich: Was tun wir unserer Umwelt an? Ich kann das kaum in Worte fassen. Haben Sie die Fische einfach mit Händen und Eimern eingesammelt? Was haben Sie danach mit den Fischen gemacht? Teils mit Händen, allerdings durch Handschuhe geschützt, aber vor allem natürlich mit Keschern. Wir haben die Fische dann erst in Behältnisse gesammelt und später in sehr viele große Müllsäcke umgefüllt. Anschließend haben wir die Säcke zur Raffinerie PCK Schwedt gebracht, die sich bereit erklärt haben, die Fische in ihrer Anlage zu verbrennen und die vom Landesumweltamt auch dafür zugelassen sind. Wissen Sie schon mehr zur Ursache? Nein, wir warten wie alle auf die Untersuchungen und vor allem auf die Behörden in Polen, wo der Eintrag aller Voraussicht stattfand. Aber, ehrlich gesagt, ist das für uns hier gerade zweitrangig. Es geht in den nächsten Tagen darum, so gut es geht, die toten Fische abzusammeln. Alle werden wir nicht bergen können, ein Teil verendet am Grund. Was mit den Kleinsttieren wie Krebse und Muscheln ist, können wir noch gar nicht abschätzen. Wir müssen auch schauen, wie sich der Vogelbestand entwickelt und was mit den Waschbären und Ottern passiert. Es ist eine Katastrophe, die uns noch Jahre beschäftigen wird. | |||
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Die landeseigene Wohnungsgesellschaft WBM geht mit gutem Beispiel voran und hat angekündigt, die eigenen Büroräume im Winter nur noch auf maximal 20 Grad Celsius zu heizen. Wenn Sie jetzt denken – Moment mal, hat Wirtschaftsminister Robert Habeck nicht gerade erst 19 Grad ins Spiel gebracht? –, dann haben Sie vollkommen recht. Allerdings erlaubt der Arbeitsschutz aktuell gar nicht, die Bürotemperatur unter 20 Grad fallen zu lassen. Da müsste Habeck mit Arbeitsministerkollege Hubertus Heil noch mal an die Verordnung ran. Die WBM tut also, was sie kann und darf. Aber vielleicht ist auch eine Portion Selbstschutz dabei. Denn gleichzeitig kündigte die Wohnungsgesellschaft an, zu prüfen, inwiefern sie auch die Temperaturen in den vermieteten Wohnungen begrenzen kann. Mieter:innen würden rechtzeitig informiert, heißt es – ob rechtzeitig, um sich einen neuen Pullover zu kaufen, oder rechtzeitig, um sich eine neue Wohnung zu suchen, verriet die WBM nicht. | |||
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